KUK: Neue Spitalsnamen großteils noch unbekannt
Kepler Uniklinikum veröffentlichte Ergebnisse zweier Studien. Befragt wurden Mitarbeiter und die Bevölkerung.
Wollte man früher jemanden im Krankenhaus besuchen, wusste jeder sofort, wo er hin musste. Das ist seit Jahresbeginn anders. Seit sich AKh, LFKK und Wagner-Jauregg zum Kepler Universitätsklinikum (KUK) zusammengeschlossen haben, ist die Verwirrung in der Bevölkerung groß. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Spectra. Dass das AKh nun Med Campus III und die LFKK nun Med Campus IV heißt, wissen nur 22 bzw. 20 Prozent, den Namen "Neuromed Campus" können immerhin 49 Prozent richtigerweise der Landesnervenklinik zuweisen. Etwas besser ist das Wissen bei den Linzern. Die Ergebnisse sind laut Experten dennoch erfreulich: " „Wir haben nicht damit gerechnet, dass diese Werte so hoch sind. Es kann bis zu acht Jahre dauern, bis eine Marke verankert ist“, sagt Spectra-Geschäftsführer Peter Bruckmüller. Immerhin gehen 63 Prozent der Oberösterreicher davon aus, dass die Verknüpfung aus Patientenversorgung, Lehre und Forschung im Kepler Uniklinikum für die Patienten künftig eher Vorteile bringen wird.
Ängste und Zuversicht bei Mitarbeitern
Wie die Mitarbeiter des zweitgrößten Uniklinikums Österreichs sich mit der neuen Organisation zurechtfinden, welche Erwartungen und Ängste bestehen, analysiert die Biomedizinische Analytikerin Gabriele Herber im Rahmen ihrer Dissertation. Sie befasst sich mit dem Entwicklungsprozess einer „Organisationalen Identität“ und führt dazu in regelmäßigen Abständen Umfragen durch. Die erste Befragung fand im Oktober 2015 kurz vor der Zusammenlegung statt. Bereits damals fühlten sich 14 Prozent der Mitarbeiter dem neuen Uniklinikum zugehörig, während sich 82 Prozent mit den bisherigen Organisationen identifizierten. Im Hinblick auf Atmosphäre, Kultur und Arbeitsweise wurden die bisherigen Krankenhäuser zum Großteil als nicht ähnlich wahrgenommen. Kaum Unterschiede gab es hingegen in den Bereichen Ausbildung, Forschung, Patientenorientierung und soziale Kompetenz. Ein großes Problem sahen 80 Prozent der Befragten bei der Finanzierbarkeit, rund die Hälfte befürchtete, dass es durch einen erhöhten Bedarf an Ressourcen zu Qualitätseinbußen bei der Patientenversorgung kommt. "Der klinische Mehraufwand durch Forschung und Lehre wird abgegolten und zusätzliche Ressourcen bereitgestellt", so KUK-Geschäftsführerin Elgin Drda dazu.
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