Lehre: "Schon vorab gut informieren"

Lukas Osterkorn ist Elektrotechniker im vierten Lehrjahr bei EBG. Sein Beruf ist besonders vielfältig.
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Auf der Baustelle im Linzer Med Campus ist Lukas Osterkorn in seinem Element. Der 19-Jährige ist im vierten Lehrjahr Elektrotechniker bei der Firma EBG und absolviert derzeit das Zusatzmodul Gebäudeleittechnik. Der gebürtige Gallneukirchner ist mit Leidenschaft bei der Arbeit – und das ist kein Zufall. "Ich habe nach der Hauptschule freiwillig das Poly absolviert, weil ich wissen wollte, ob mir diese Arbeit überhaupt Spaß macht. Im Poly habe ich daher den Fachbereich Elektro gewählt und war mir dann bald sicher, dass es genau das ist, was ich machen will."

Engagement und Zielstrebigkeit

Nach Abschluss der Polytechnischen Schule musste Osterkorn nur vier Bewerbungen schreiben und wurde sofort bei der EBG zum Vorstellungsgespräch eingeladen. "Im Gespräch habe ich mein Interesse bekundet, das Zeugnis hat gepasst und ich wusste bereits über viele Tätigkeiten, die mich in dem Beruf erwarten, Bescheid. Elektrotechnik interessiert mich vor allem deswegen, weil sie so vielseitig ist. Außerdem wollte ich einen Beruf mit großen Zukunftschancen." Das Engagement des Jugendlichen begeisterte auch Lehrlingsbetreuer Christoph Dannerer, der den damals 15-Jährigen sofort einstellte: "Wir brauchen dringend Nachwuchskräfte. Am freien Markt findet man heute kaum fähige Techniker." Allen, die sich ebenfalls für eine solche Lehre interessieren, rät Osterkorn: "Man braucht man vor allem technisches Verständnis. Das Fachgebiet muss dich interessieren. Du musst dir im Klaren sein, dass du in einem Bereich arbeitest, in dem es durch den Strom auch gefährlich sein kann. Man muss wissen, dass man die meiste Zeit auf der Baustelle verbringt, wo man natürlich auch einmal dreckig wird. Und natürlich ist auch soziales Denken gefragt." Dannerer ergänzt: "Gut wäre, wenn man im Zeugnis in Mathematik nicht unbedingt einen Vierer hätte."

Vielseitige Tätigkeit

Osterkorns Ausbildung bei EBG begann mit einer zehnwöchigen Lehrwerkstätte im Wifi, in der die Lehrlinge eine mechanische und elektrotechnische Grundausbildung und Mathematik-Unterricht erhalten. Erst danach geht es in die Berufsschule bzw. auf die Baustelle. Alle drei Bereich wechseln sich im Lauf der Lehrzeit ab. Jedes halbe Jahr wechseln die Jugendlichen auch die Baustelle. "Dass man so viel kennenlernt, macht mir am meisten Spaß", so Osterkorn. Der typische Arbeitstag beginnt um 6.30 Uhr. Morgens wird besprochen, was an diesem Tag und in den kommenden Wochen so anfällt. Dann geht es ab auf die Baustelle. Die Tätigkeiten sind vielseitig und jeder Tag anders. "In Linz haben wir ganz unterschiedliche Projekte – vom Operationssaal im Kepler Universitätsklinikum über Wohnbauten bis zu Projekten in der voestalpine", sagt Dannerer. Ausgelernte Elektrotechniker der EBG arbeiten auch bei spannenden Großprojekten mit, oft auch im Ausland, etwa in der Allianz Arena in München, Hotels und Geschäftszentren wie der PlusCity.

Lebenslanges Lernen

Im Bereich Elektrotechnik hört das Lernen nie auf. "Der Bereich ist so vielfältig, dass man in der Lernzeit gar nicht alles kennenlernen kann", so Osterkorn. Daher wird man in verschiedene Richtungen weiter geschult. Nach der Lehre kann man sich etwa entscheiden, ob man Techniker oder Montageleiter werden will. Die Techniker sind die Spezialisten auf den Baustellen, etwa für Gebäudeinstallationen oder Brandschutz. Als Montageleiter ist man verantwortlich für den gesamten Ablauf auf einer Baustelle und Bindeglied zwischen der Firma und den Kunden. "Ich weiß noch nicht genau, für welche Richtung ich mich entscheiden werde, aber das Spezialmodul Gebäudeleittechnik, das ich gerade absolviere, interessiert mich schon sehr. Das hat viel mit Programmieren zu tun. Will eine Firma etwa, dass im Bürogebäude das Ganglicht jeden Tag um 8 Uhr automatisch angeht, braucht man dafür eine spezielle Software."

Lehrlings-Academy

Aus- und Weiterbildung spielen bei der EBG generell eine große Rolle. Die Firma gehört zur IGO-Ortner-Gruppe, einem Familienbetrieb mit 3.500 Mitarbeitern in Österreich. Hier gibt es auch eine eigene Lehrlingsacademy für die beteiligten Firmen. Diese startet mit den Welcome Days im Jänner, bei der alle neuen Lehrlinge zwei Tage miteinander verbringen. Rund 100 Leute kommen dabei zusammen. Später folgen spannende dreitägige Workshops, etwa in den Bereichen Kommunikation, Team & Konflikt, Motivation & Ziele, Karriere & Gesundheit. Diese werden im Lachstatthof in Steyregg abgehalten. "Wir investieren viel Herzblut in Lehrlinge. Da kommt dann auch viel zurück. Was am Ende der Lehrzeit herauskommt, ist die Zukunft unseres Unternehmens und unser Aushängeschild", sagt Dannerer.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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