Stadt strebt Masterplan für Kasernenareal an
Eigentümer, Stadtteilbewohner und Denkmalamt sollen in die Planungen einbezogen werden.
Ein eigener Stadtteil mit mehr als 1000 Wohnungen soll im Süden von Linz am Areal der Hiller-Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entstehen. Wie die rund 330.000 Quadratmeter jedoch bebaut werden, ist noch völlig unklar. Um die Chancen zu nutzen, die das derzeit größte Stadtentwicklungsgebiet bietet, setzten die Stadtverantwortlichen auf einen sorgfältigen Planungsprozess.
Private Eigentümer
Das rund 17 Hektar große Kasernen-Areal gehört seit Anfang des Jahres der WSF-Privatstiftung der XXXLutz-Gruppe. Die rund 15 Hektar großen Sommergründe befinden sich seit zwei Jahren im Besitz mehrerer Wohnungsgesellschaften, nämlich WAG, EBS, GIWOG, Neue Heimat und EGW Heimstätte. Die Stadt hat sich mit den Eigentümer geeinigt, dass dort leistbarer Wohnraum für eine möglichst breite Bevölkerungsschicht entstehen soll. Dafür wird nun ein Masterplan entwickelt. Die Entscheidung dafür soll im nächsten Gemeinderat am 21. April fallen.
Planerische Herausforderung
"Das Grundstück liegt direkt an der B1 und ist nicht einfach zu bebauen", sagt Bürgermeister Klaus Luger. Eine eigene Projektgruppe soll das planerisch komplexe Projekt betreuen. Das Gremium unter Leitung von Gunter Amesberger, Direktor der Abteilung Planung, Technik und Umwelt, soll nicht nur mit den Grundstückseigentümern sondern auch mit externen Experten sowie den Bürgern zusammenarbeiten. "Auf der Grundlage der Wünsche und Bedürfnisse der Stakeholder wird ein Anforderungsprofil erarbeitet. Dieses ist Basis für einen städtebaulichen Wettbewerb, der noch 2016 starten soll. Erste Ergebnisse sollen 2017 vorliegen", so Luger.
Gute Durchmischung
"Es wird kein Manhattan und auch keine Einfamilienhaus-Siedlung werden. Wir wollen nicht am Markt vorbei planen, sondern eine starke Durchmischung der Wohnungsgrößen. Es soll auch Miet-, Mietkauf- und Eigentumswohnungen geben", so Infrastrukturstadtrat Markus Hein. Wert legt man in der Stadt auch auf ausreichend Grün- und Erholungsflächen sowie eine gute Infrastruktur, vom Arzt über die Kinderbetreuung bis zur Nahversorgung. Eine Herausforderung wird die Verkehrsführung. Diesbezüglich hat man sich Vergleichsprojekte in München, in Berlin und in der Seestadt Aspern in Wien angesehen. "Es gibt die Überlegung, die Straßenbahn durch das Gebiet zu führen und der Bahnhof Ebelsberg soll verstärkt genutzt werden", so Hein.
Spatenstich nicht vor 2019
Die Projektgruppe begleitet den Stadtentwicklungsprozess bis zur Fertigstellung. Mit an Bord ist auch das Bundesdenkmalamt, da mehrere Kasernengebäude unter Denkmalschutz stehen. Ein Vertreter des Landes OÖ soll für einen direkten Informationsfluss zur Wohnbauförderungsabteilung und damit für einen bestmöglichen Einsatz von Wohnbauförderungsmitteln sorgen. Der Planungsprozess wird sich über mehrere Jahre erstrecken. "Mit einem Spatenstich vor 2019 ist aus heutiger Sicht nicht zu rechnen", sagt Bürgermeister Klaus Luger.
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