Opernball: "Der Höhepunkt unserer Tanzkarriere"

Lisa Sigl und Niklas Lehner beim KV-Ball im Palais Kaufmännischer Verein – sozusagen die "Generalprobe" vor dem Opernball in Wien. | Foto: cityfoto
  • Lisa Sigl und Niklas Lehner beim KV-Ball im Palais Kaufmännischer Verein – sozusagen die "Generalprobe" vor dem Opernball in Wien.
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Wie kommt man auf die Idee, Debütant beim Opernball zu werden?
Lisa Sigl: Das wird der Höhepunkt unserer Tanzkarriere. Wir haben beide schon einige Bälle eröffnet, aber beim Opernball dabei zu sein, ist eine ganz große Ehre.
Niklas Lehner: Schließlich ist der Wiener Opernball auch international einer der renommiertesten Bälle.

Tanzen war schon immer euer großes Hobby?
Lisa: Wir sind gemeinsam in die Schule gegangen und haben damals beide einen Tanzkurs bei Dancing World besucht. Auf Bällen haben wir immer wieder gemeinsam getanzt ...
Niklas: … und dabei haben wir gut harmoniert. Aber das letzte Mal, dass wir regulär in der Tanzschule waren, war vor circa drei Jahren.

Um Debütant zu werden, muss man also kein Profi sein?
Lisa: In der Tanzschule haben wir es bis zum Gold Star geschafft und ich habe auch regelmäßig im Jugendclub getanzt. Aber nach der Schule sind viele Tanzpartner woanders hingegangen und irgendwann hat sich das verlaufen. Ich finde es inzwischen sehr schade, dass wir das nicht weiterverfolgt haben. Jetzt mit dem Opernball hat uns wieder die Tanz-Leidenschaft gepackt.

Beim Vortanzen habt ihr brilliert und so die Jury überzeugt?
Niklas: Vortanzen müssen nur die Wiener. Bei Bewerbern aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland reicht eine schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf, Motivationsschreiben und Foto. Da sind sie nicht so streng.
Lisa: Im Brief mit der Zusage stand aber, dass man perfekt Linkswalzer tanzen können muss.

Dann werden eure Tanzkünste also gar nicht mehr geprüft?
Niklas: Bei der ersten Probe am 17. Februar schauen sie schon genauer. Da sollte man vielleicht nicht gerade stolpern. Aber um eine große Auslese geht es da nicht mehr. Und der Eröffnungstanz ist technisch ja nicht sehr anspruchsvoll, sondern eher klassisch, mit maximal einer Hebefigur.
Lisa: Die Schwierigkeit ist immer, einen Tanz zu perfektionieren. Am Anspruchsvollsten ist sicher der Übergang vom Rechts- auf den Linkswalzer. Das müssen wir noch ein paar Mal üben, um perfekt zu sein.
Niklas: In einem normalen Tanzkurs lernt man das ja normalerweise nicht so genau.
Lisa: Ich habe aber schon vor Jahren ein Walzer-Perfektionstraining gemacht, bei dem mehr auf kleine Details wie die Körperhaltung geachtet wird.

Klingt anstregend.
Lisa: Das ist es auch. Nach einer halben Stunde Tanzen ist man fix und fertig.
Niklas: Heuer findet vor dem Ball nur eine große Probe statt, und zwar am Wochenende davor. Da wird quasi drei Tage lang durchtrainiert. Anstrengend wird es auch am Ball selbst, wo es ja nicht nur um das Tanzen selbst geht, sondern auch um das lange Stehen in eleganter, aufrechter Haltung. Da kommt es immer wieder vor, dass jemand einen Kreislaufkollaps erleidet.
Lisa: Ich muss vorher definitiv noch Ausdauertraining machen.

Am 23. Februar werden Sie dann als eines von mehr als 100 Paaren im ehrwürdigen Wiener Opernhaus einmarschieren, die Damen ganz in Weiß …
Lisa: Schneeweiß. Ein passendes Kleid zu finden, ist gar nicht so einfach. Ich wusste gar nicht, wie viele weiße Kleider es gibt, die nicht weiß sind. Zudem dürfen die Kleider keinen Reifrock oder Rüschen haben und auch nicht glitzern. Sie sollen eher schlicht sein, trotzdem wünscht man sich natürlich etwas Besonderes, das nicht jeder hat.
Niklas: Wir Männer haben es da leichter. Alle tragen die gleichen Standard-Fracks. Ich habe meinen im Kostümverleih am Hauptplatz ausgeliehen. Dafür ist der Frack selbst extrem kompliziert zum Anziehen. Er hat viele Schichten, Schlaufen und Knöpfe. Wenn man es aber mal geschafft hat, ist er erstaunlich bequem.

Strenge Vorschriften beim Traditionsball ...
Lisa: Wer beim Opernball eröffnen will, darf auch keine Tätowierungen oder gefärbten Haare haben.
Niklas: Das Wichtigste ist, dass man nicht aus der Masse heraussticht. Sobald jemand ein bisschen anders aussieht oder nur eine falsche Bewegung macht, sieht man das auf 100 Meter Entfernung. Das erzeugt ja auch diese tolle Wirkung bei der Eröffnung.

Was muss man, außer Tanztraining, noch investieren, um beim Opernball zu debütieren?
Lisa: Die Teilnahme ist für die Debütanten eine recht große Investition, auch wenn man die Eintrittskarte zum Spezialpreis von 120 Euro bekommt. Normal kosten die billigsten Tickets ja ab ca. 380 Euro, eine Loge bekommt man um rund 20.000 Euro. Jeder Debütant darf außerdem zwei Karten kaufen für etwaige Begleitpersonen. Dazu kommt der Friseur, das Hotelzimmer etc. Dafür darf ich aber das Krönchen behalten. Das ist heuer besonders schön. Designt wurde es von Karl Lagerfeld und es ist mit saphirblauen Swarovski-Steinchen besetzt.

Seid ihr schon nervös?
Niklas: Wir sind sehr routiniert im Eröffnen. Man braucht schon etwas Erfahrung dafür. Aber wir konnten ja in Linz kürzlich am KV-Ball noch einmal üben. Für uns sollte es also kein Problem sein. Auch wenn wir kurz davor sicher etwas nervös sein werden.
Lisa: Die positive Vorfreude wird auf jeden Fall überwiegen. Es ist ja ein großes Highlight, so ins neue Jahr zu starten.

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