"Wagen wir das Neue!"

Vizebürgermeister Bernhard Baier will das Linzfest durch ein neues Festival-Format ersetzen. | Foto: MIchael Hintermüller
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StadtRundschau: Linz ist knapp bei Kasse. Welches Sparpotenzial besteht in Ihrem Kulturressort?
Bernhard Baier: Mein Zugang ist, dass man mit den Mitteln, die da sind, möglichst effizient umgeht und versucht, einen bestmöglichen Output zu bekommen. Weitere Kürzungen sehe ich kritisch, weil damit ein gewisser Standard in den Häusern nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. Dann geht's auf die Substanz und damit schadet man letztendlich dem Ruf der Einrichtungen.

Sie haben damit aufhorchen lassen, dass Sie das Linzfest abschaffen wollen, warum?

Das Linzfest ist eine Veranstaltung der Linz Kultur, dessen Team das Projekt über die Jahre immer hervorragend gemeistert hat. Ich möchte aber darüber nachdenken, wo die kulturpolitischen Akzente für die nächsten Jahre sind und wie ich das finanzieren und organisieren kann. Die Politik reagiert sehr oft. In dem Fall geht es aber um ein kulturpolitisches Agieren in der Zukunft. Und deswegen sage ich: Wagen wir doch das Neue.

Sie haben Kultur im öffentlichen Raum in den einzelnen Stadtteilen angedacht. Spricht das nicht ein ganz anderes Publikum an als das Linzfest?
Das würde ich nicht so sehen. Denn die Musik kann ja bei einem neuen Format auch eine besondere Rolle spielen, und damit holt man auch ein musikbegeistertes Publikum ab. Und zum Zweiten würde ich nicht unterstellen, dass Kunstfestivals im öffentlichen Raum die Besucher des Linzfestivals nicht genauso begeistern können. Da sollte man wesentlich offener denken. Ich sehe da große Potenziale und Chancen.

Wie wird die ÖVP weiter beim Swap vorgehen?

Das Gutachten liegt jetzt vor. Es ist eine entscheidende Weggabelung, an der wir derzeit stehen. Dafür wird man auch eine gewisse Zeit an Beratungen brauchen. Zeitdruck ist daher nicht angebracht. Wir wollen den Schaden von der Stadt abwenden, das ist unser zentrales Anliegen. Und wir werden alles tun, damit das gelingt.

Was steht auf Ihrer Agenda für den Herbst?
Politisch im Ressort versuche ich die Schwerpunktsetzungen in der Kultur voranzutreiben, insbesondere mit dem neuen Festivalformat, und hoffe sehr darauf, dass wir da zu einem positiven Abschluss kommen. Darüber hinaus macht mir die gesamte Entwicklung im Bezug auf Integration und Migration gewisse Sorgen und das zeigt auch, dass es jetzt ein besonnenes Handeln in der Politik notwendig ist. Es braucht einen Weg der Mitte, der ohne Scheuklappen die Probleme anspricht und anpackt.

Noch zu Ihnen persönlich. Sie haben vier Kinder und gleichzeitig einen fordernden Job mit vielen Abendterminen. Wie geht‘s Ihnen mit der Work-Life-Balance?
Es ist die totale Konsequenz gefragt. Ich brauche eigentlich relativ wenig Zeit für mich selbst. Ich habe auch keine Hobbys, die viel Zeit beanspruchen. Die Freizeit, die ich habe, verbringe ich mit meinen Kindern. Dadurch lässt sich alles gut vereinbaren. Wenn man gerne unter Menschen ist und gerne viel mit Menschen zu tun hat, ist Politiker nach dem Gastronomen der ideale Job.

Im Oktober steht die Bundespräsidentschaftswahl an: Wen werden Sie wählen?

Da bin ich derzeit noch unentschlossen.

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