Lastenrad auf der Überholspur
Gerhard Dehmer liefert seit Kurzem Bio-Gemüsekisten mit einem Elekto-Lastenrad.
LINZ (jog). Deutlich weniger verbrauchte Verkehrsflächen, weniger Lärm und weniger Schadstoffe – das waren die schlagenden Argumente für den Biohof Achleitner, bei der Auslieferung von Bio-Gemüsekisten vom Lkw auf ein E-Lastenfahrrad umzusteigen. Seit Kurzem ist an Werktagen ein Prototyp in der Linzer Innenstadt, in der solarCity und in Puchenau unterwegs. Gerhard Dehmer, der in der Altstadt den Fahrradshop GerRad betreibt, hat das Lastenfahrrad konzipiert und fährt selbst regelmäßig Touren. Bis zu 32 Kisten haben in der Box hinter dem Sattel Platz. "Man begegnet mir auf den Straßen freundlich, mit sehr viel Respekt, denn besonders auf den Radwegen muss der Gegenverkehr teilweise ausweichen oder stehen bleiben. Außerdem entsteht auf dem Rad direkter Kontakt zur interessierten Passanten."
Von Athen bis Kopenhagen
Dehmer leistet in Linz Pionierarbeit, denn die infrastrukturellen Voraussetzungen für Lastenräder sind de facto kaum gegeben. "Als Jungpapa habe ich mich entschieden, aktiv die Zukunft mitzugestalten. Jemand muss den ersten Schritt machen. Die Rahmenbedinungen sind allerdings leider mehr als schlecht. Aber ich bin überzeugt, dass, auch aufgrund der Stausituation in Linz, künftig viele aufs Rad umsteigen", so Dehmer. Von der Verbreiterung und Ausbau der Radwege bis zu einer Radfahrbrücke gibt es in Linz viele Baustellen. Dehmer hat sich Radfahrkonzepte in unterschiedlichen Städten, von Stockholm bis Athen, angesehen und dort auch zahlreiche Fahrradläden besucht, um sich Inspiration für sein Geschäft zu holen. Bei "GerRad" treffen ausgeklügelte Lastenrad-Systeme auf eine große Portion Drahtesel-Nostalgie. Der Shop mit integriertem Bistro ist gleichzeitig Treffpunkt für Rahmenbaukurse und Reparaturworkshops.
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