Bankstellendichte ist in Österreich extrem hoch

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HYPO-OÖ-Generaldirektor: Enormer Preis- und Kostenwettbewerb

Über die Besonderheiten des heimischen Bankensektors, die Bedeutung persönlicher Beratung für die Kunden und den EU-Rettungsschirm spricht HYPO-OÖ-General-direktor Andreas Mitter-lehner im Interview mit
der BezirksRundschau.
BezirksRundschau: Herr Gene-raldirektor, begrüßen Sie den Rettungsschirm, auf den sich die EU-Mitgliedsstaaten geeinigt haben?
Andreas Mitterlehner: Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass die Politik ein klares Zeichen gesetzt hat, damit die Menschen und auch die Märkte wieder Vertrauen in den Euro und das politische System bekommen.
BezirksRundschau: Ist das nur eine vertrauensbildende Maßnahme oder hat man die Krise damit endgültig in den Griff bekommen?
Mitterlehner: Es war mehr als eine Vertrauenserklärung. Die Ungewissheit wurde aus dem Markt genommen. Die EU wird alles dafür tun, um Stabilität aufzubauen. Das wird aber ein langer Weg und wir werden immer wieder hohe Volatilitäten an den Märkten haben und krisenähnliche Szenarien, weil die Stabilisierung in den einzelnen EU-Ländern lange brauchen wird.

BezirksRundschau: Warum hat man Griechenland nicht in Konkurs gehen lassen?
Mitterlehner: Europa und die EU sind in erster Linie ein Friedensprojekt. Es kann uns nicht gleichgültig sein, ob sich in Griechenland bürgerkriegsähnliche Zustände aufbauen. Ich habe nicht die Sorge, dass Griechenland eine Beispielswirkung auf andere EU-Länder hat. Keiner wird freiwillig in die Situation der Griechen kommen wollen.

BezirksRundschau: Viele Menschen sind wegen der jüngsten Krisen verunsichert. Was können die Banken tun, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen?
Mitterlehner: Wir bringen Stabilität durch gute Bilanzen zum Ausdruck und verfolgen eine Geschäftspolitik, die nicht ins Spekulative geht. Wir gehen mit dem anvertrauten Geld sehr sorgsam um, daher merke ich bei unseren Kunden sehr wenig Verunsicherung.
BezirksRundschau: Wird es durch Regelungen wie Basel III zu mehr Vorsicht bei der Kreditvergabe kommen? Wird es für den Einzelnen schwerer werden, an einen Kredit zu kommen?
Mitterlehner: Nein, das glaube ich nicht, weil wir ein Überangebot an Bankdienstleistungen und besonders Bankdienstleistern in Österreich haben. Ich sehe kein Risiko für eine Kreditklemme.

BezirksRundschau: Stichwort Überangebot. Wird es zu einer Bereinigung am Sektor kommen?
Mitterlehner: Nein, aber im internationalen Vergleich haben wir eine sehr hohe Bankstellendichte. Daher wird es in Zukunft noch mehr Preis- und Kostenwettbewerb geben. Bei Kreditkonditionen und Bankspesen liegen wir schon jetzt am untersten Ende der Preisbandbreite in der EU.

BezirksRundschau: In den letzten Jahren sind die Bankkunden zum e-Banking erzogen worden. Spüren Sie, dass die Leute jetzt wieder verstärkt den persönlichen Kontakt zum Berater suchen?
Mitterlehner: Man hat damals die IT etwas überschätzt und geglaubt, dass man dadurch sehr viel an persönlicher Kommunikation ersetzen kann. IT ist unverzichtbar als Unterstützung, aber es gibt viele Bankgeschäfte, die gute und persönliche Beratung brauchen.
BezirksRundschau: Bei der Raiffeisenlandesbank, die sehr eng mit der HYPO OÖ verbunden ist, wurde jetzt die Nachfolge von Generaldirektor Ludwig Scharinger geregelt. Wie beurteilen Sie diese Personalentscheidung?
Mitterlehner: Das war sicher eine ausgesprochen gute Weichenstellung für die Zukunft der Raiffeisenlandesbank. Heinrich Schaller ist ein profunder Banker, kennt Oberösterreich und die Raiffeisenlandesbank aus seiner beruflichen Vergangenheit.

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