Nachtgastronomie und Pandemie
"In der Villa brennt noch Licht..."

"Wir wären bereits mit kleinen Schritten zufrieden", sagen die beiden Pächter und Betreiber der Discothek Villa im Mariapfarr-Bruckdorf. | Foto: Peter J. Wieland
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  • "Wir wären bereits mit kleinen Schritten zufrieden", sagen die beiden Pächter und Betreiber der Discothek Villa im Mariapfarr-Bruckdorf.
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"In der Villa brennt noch Licht, nach Hause gehen wir nicht." Wann das Partyvolk diesen in der Region Lungau recht bekannten Spruch wieder sagen wird, ist noch unklar. Marco Wirnsperger aus St. Andrä und Lukas Wind aus Mariapfarr sind die Pächter und Betreiber der Discothek Villa inMariapfarr-Bruckdorf. Das Partyvolk fragt sich, sperrt die „Villa“ – wie sie in der Region liebevoll genannt wird – irgendwann eigentlich wieder auf? Wir haben den beiden Nachtgastronomen ein wenig auf den Zahn gefühlt.

MARIAPFARR. Was würden Sie als Betreiber einer Nachtgastronomie mit Pub-, Bar-, Tanz- und Discobereichen gerne einmal gesagt haben?
MARCO WIRNSPERGER:
„Ein großes Anliegen von uns wäre, dass wir von Seiten der Bundesregierung oder, soweit es die Zuständigkeiten erlauben, auch von der Landesregierung, eine Planungsperspektive erhalten, wie es mit den Öffnungsschritten konkret ausschaut. Das fehlt derzeit komplett. Die Nachtgastronomie ist doch ein spezieller Bereich der Gastro; uns würde auch schon reichen, wenn man sagt, heuer könnt ihr nicht mehr aufsperren: alleine das würde uns schon Planungssicherheit geben und unseren Mitarbeitern auch.“

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Nach wie vor geschlossene (Nacht-)Gastronomie: Wie stehst du dazu?

Was ist Ihre Hoffnung für die Nachtgastro?
LUKAS WIND:
„Wir wären bereits mit kleinen Schritten zufrieden: also einer Öffnung mit vorgezogener Sperrstunde, mit Eintrittstests oder mit Gästeregistrierung, wäre schon wunderbar. Die Öffnung unseres Pub-Bereichs wäre zum Beispiel schon ein super Anfang. Die andauernde Corona-Krise hat gezeigt, dass wir kreativ sein müssen. Wir wären wirklich froh, wenn wir endlich wieder arbeiten könnten.“

Womit rechnen Sie als Nachtgastro-Unternehmer?
WIRNSPERGER/WIND:
„Ab Herbst 2021, so glauben wir, wird eine nachhaltige eingeschränkte Öffnung mit sukzessiven Schritten hin zu einer Normalität möglich sein. Wir rechnen allerdings erst mit Anfang 2022 mit einem völligen Normalbetrieb.“

Und den Frühling und Sommer 2021, schreiben Sie diese Monate schon ab?
WIRNSPERGER/WIND:
"Nein. Insbesondere der Sommer könnte, je nach Infektionsgeschehen, eventuell wieder so werden wie im Vorjahr – also durchaus mit der einen oder anderen Möglichkeit, unsere Gäste in derNachtgastronomie bedienen zu können. Wir wären auch kreativ, was unseren Outdoorbereich der Disco Villa angeht. Wir haben ja einen großen Parkplatz, den man zum Teil in einen Gastgarten verwandeln könnte. Nichts leichter als das. Mal schauen, wir hoffen auf das Beste.“

Lukas Wind und Marco Wirnsperger: "Wir spüren, dass sich die Leute nach Abwechslung sehnen, dass sie endlich wieder Gesellschaft und soziale Kontakte erleben wollen." Im Hintergrund zu sehen ist die Discothek Villa. | Foto: Peter J. Wieland
  • Lukas Wind und Marco Wirnsperger: "Wir spüren, dass sich die Leute nach Abwechslung sehnen, dass sie endlich wieder Gesellschaft und soziale Kontakte erleben wollen." Im Hintergrund zu sehen ist die Discothek Villa.
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Wird es irgendwann wieder das geplante Villa-Programm geben, oder wird nichts mehr, wie es einmal war?
WIRNSPERGER/WIND:
„Wir kehren sicher wieder zu unseren gewohnten Programmpunkten zurück: Kerzerlabend für die Ü40-Generation, die vor allem gerne tanzt, was ja Nähe braucht; dann die Geburtstagspartys; und natürlich wollen wir wieder regelmäßige Live-Acts mit Bands und DJs bieten.“

Erhalten Sie auch irgendwelche Rückmeldungen von Ihren (Stamm-)Gästen? Können Sie uns dazu etwas berichten?
WIRNSPERGER/WIND:
„Ja klar wir bekommen immer wieder mal Feedback. Die Standardfrage ist immer die selbe: nämlich wann sperrt ihr wieder auf. Wir spüren, dass sich die Leute nach Abwechslung sehnen, dass sie endlich wieder Gesellschaft und soziale Kontakte erleben wollen. Jede kleine Öffnung – das muss jetzt gar nicht unbedingt unsere Disco Villa sein – wären da schon eine Erleichterung.“

Haben Sie Sorgen, dass Sie Ihr bestes Stammpersonal nach so langer Zeit nicht mehr bekommen?
WIRNSPERGER/WIND:
„Natürlich besteht die Gefahr, dass unser Stammpersonal zum Teil nicht mehr kommen wird. Was das angeht, sind wir aber positiv gestimmt. Hier wird uns auch die sukzessive Öffnung entgegen kommen, weil wir ja nicht auf einen Schlag wieder alle Posten besetzen müssen – angefangen von Barkeeping, Security, Taxi, DJs und Koch. Glücklicherweise sagen uns viele unserer ehemaligen MitarbeiterInnen, dass sie wiederkommen wollen.

Marco Wirnsperger aus St. Andrä und Lukas Wind aus Mariapfarr sind die Pächter und Betreiber der Discothek Villa inMariapfarr-Bruckdorf. | Foto: Peter J. Wieland
  • Marco Wirnsperger aus St. Andrä und Lukas Wind aus Mariapfarr sind die Pächter und Betreiber der Discothek Villa inMariapfarr-Bruckdorf.
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Wie viele Mitarbeiter hatten Sie vor Corona, wie viele sind es derzeit?
WIRNSPERGER/WIND:
„Aktuell haben wir vier Angestellte, von denen sich drei in Kurzarbeit befinden. Vom restlichen Personal mussten wir uns leider im Laufe des vorigen Jahres trennen, weil wir dies wirtschaftlich nicht mehr hätten aufbringen können. Vor Corona hatten wir in Summe 26 Leute in Vollzeit- oder Teilzeit-Modellen beschäftigt.“

Haben Sie die Pandemie und den Lockdown genutzt, um bauliche Veränderungen an der Discothek vorzunehmen?
WIRNSPERGER/WIND:
„Wir hätten ursprünglich vorgehabt, dem Rockbar-Bereich im Keller ein Facelift zu verpassen. Das noch umzusetzen, ließ unsere wirtschaftliche Lage leider nicht zu. Draußen wie drinnen ist somit alles beim Alten; nur ausgebessert und ausgemalt haben wir ein wenig. Die Gäste, die wir hoffentlich bald wieder empfangen dürfen, werden aber ihre gewohnte Villa-Umgebung wieder vorfinden.“

Wie schaut es derzeit eigentlich mit Ihrem Villa-Taxiunternehmen aus?
WIRNSPERGER/WIND:
„Unser Taxi erledigt derzeit lediglich Fixaufträge und Schülerfahrten; auch ist es für Anfragen erreichbar. Wir mussten im Laufe des Lockdowns den Fuhrpark von sieben Fahrzeugen auf nunmehr vier reduzieren, wobei drei davon eigentlich wirtschaftlich kaum tragbar sind, ein Auto würde derzeit voll und ganz ausreichen.“

(Nicht vergessen: Weiter oben im Beitrag findest du eine Abstimmung)

>> Weitere Artikel von Peter J. Wieland findest du >>HIER<<
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