Süßer die Engel nie singen

„Da ist ja das Großarler Engerl“, so wird Stephanie nach ihrem Auftritt oft freudig empfangen. | Foto: Kaiser
  • „Da ist ja das Großarler Engerl“, so wird Stephanie nach ihrem Auftritt oft freudig empfangen.
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  • hochgeladen von Julia Hettegger

Es ist Punkt 18 Uhr. Die Scheinwerfer gehen an und wärmen das Gesicht des Großarler Engerls. Mit ihrem weißen Kleid und den Flügeln tritt Stephanie Kaiser auf den Balkon. Wer unter dem Balkon steht, kann sie durch das helle Licht nicht erkennen, aber dass es viele Menschen sein müssen, hört sie an den vielen Stimmen. Einmal atmet Stephanie tief durch, dann hebt sie das Mikrofon zum Mund. Die 15-Jährige ist nicht nervös, lediglich positiv aufgeregt. Dann setzt sie zum Singen an. „Leise rieselt der Schnee“ – erklingt es klar und hell durch die Lautsprecher und Stephanie Kaisers Stimme erfüllt den Großarler Marktplatz. Unter ihr ist der Adventmarkt in vollem Gange. „Es dauert immer eine Weile, bis ich mir Gehör verschafft habe“, erzählt Stephanie, „anfangs höre ich noch Murmeln von unten heraufdringen.“ Aber nach „...freuet euch, s'Christkind kommt bald“, hat die 15-jährige HTL-Schülerin die gesamte Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Seit fünf Jahren ist das singende Großarler Engerl das Highlight des Adventmarktes. Jeweils Samstag und Sonntag singt die Großarlerin Stephanie Kaiser drei bzw. vier Weihnachtslieder vom Balkon des Hotels Alte Post.

„Englisch kommt bei den Großarlern nicht so gut an“
Applaus setzt ein, als das Engerl die letzten Töne singt. Verbeugen kann sie sich auf dem schmalen Balkon nicht, „sonst sehen mich die Besucher nicht mehr“, lacht sie. Dann kommt Stephanies Lieblings-Weihnachtslied „Amazing Grace“. „Die englischen Weihnachtssongs kommen bei den Großarlern nicht so gut an“, vermutet das Engerl, „die traditionellen Lieder gefallen ihnen besser.“ Aber von diesen hat sie auch einige im Repertoire.

Dass Stephanie die Möglichkeit bekommen hat, um ein Taschengeld für die Großarler und seine Gäste zu singen, ehrt sie sehr. Die musikalische 15-Jährige nahm fünf Jahre Gesangsunterricht, sang bereits im Chor und bei einem Casting im Gymnasium St. Johann. „Das musische Talent hab ich von meinem Papa“, weiß die Schülerin, die für ihre Auftritte schon viel Lob ernten durfte. Auch das zweite Lied hat sie souverän vorgetragen. Bei „Süßer die Glocken nie klingen“ muss sie sich besonders konzentrieren: „Dieses Lied ist am schwierigsten, weil es so hoch ist“, erklärt die Sängerin – doch das hören die Adventmarktbesucher besonders gern. Bereits bei der Textstelle – „Grad als ob Engelein singen. Wieder von Friede und Freud“ – summt der gesamte Marktplatz die alt bekannte Melodie mit. „Das ist der Moment, in dem mir das Singen am meisten Spaß macht“, strahlt Stephanie. Ein langer Applaus setzt ein und das Engerl weiß nicht, ob es sich verbeugen, winken oder sich bedanken soll. Eine Weile steht Stephanie da, dann zieht sie sich in das Zimmer hinter den Balkon zurück. Sie ist glücklich und strahlt: „Jetzt gehe ich mit einem unwahrscheinlich guten Gefühl nach Hause.“

„Da ist es ja, das Großarler Engerl“
Als sie die Straße vor dem Hotel Alte Post betritt, ruft man ihr schon zu: „Da ist ja das Großarler Engerl.“ Stephanie freut sich – nicht auszuschließen, dass sie auch nächstes Jahr wieder für die Großarler singen wird.

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