Obertauern
Lawine begräbt Skifahrerin, Nachlawine verschüttet Retter

Im Bereich Schafkar, zwischen Seekarspitz und Seekareck lösten Skifahrer auf einem sehr steilen und felsigen Hang abseits der Pisten,  auf etwa 2.200 Metern Seehöhe, ein großes Schneebrett aus. Eine Frau wurde verschüttet. | Foto: Bergrettung Obertauern
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  • Im Bereich Schafkar, zwischen Seekarspitz und Seekareck lösten Skifahrer auf einem sehr steilen und felsigen Hang abseits der Pisten, auf etwa 2.200 Metern Seehöhe, ein großes Schneebrett aus. Eine Frau wurde verschüttet.
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Eine Skifahrerin wurde am Mittwoch in Obertauern abseits der Pisten verschüttet, wie die Bergrettung Salzburg vermeldet hatte. Die Einheimische hatte enormes Glück, da nämlich Bergretter und Alpinpolizisten in der Zeit im Gelände waren. Eine Nachlawine verschüttete dann während des Einsatzes zwei Bergretter sowie einen dritten Helfer – ein Mitglied der Lawinenwarnkommission und nicht aktives Mitglied der Bergrettung, das gemeinsam mit den zwei Bergrettern im Einsatz war.

OBERTAUERN. Am Mittwoch, 20. Jänner, gegen Mittag, wurde die Ortsstelle der Bergrettung in Obertauern von Liftbediensteten alarmiert, dass drei Skifahrer einen sehr steilen und felsigen Hang abseits der Pisten eingefahren seien – im Bereich Schafkar, zwischen Seekarspitz und Seekareck – und auf etwa 2.200 Metern ein großes Schneebrett ausgelöst hätten. Eine Frau sei dabei komplett verschüttet worden. Laut einer Meldung der Polizei Salzburg handelte es sich um eine 38-jährige Freeriderin aus dem Pongau. Diese sei mit zwei Begleitern unterwegs gewesen, die sofort die Rettungskette in Gang gesetzt hätten.

Eine Skifahrerin wurde am Mittoch in Obertauern abseits der Pisten verschüttet. Die Einheimische hatte enormes Glück, da Bergretter und Alpinpolizisten im Gelände waren. Eine Nachlawine verschüttete dann auch noch zwei Bergretter während des Einsatzes. | Foto: Bergrettung Obertauern
  • Eine Skifahrerin wurde am Mittoch in Obertauern abseits der Pisten verschüttet. Die Einheimische hatte enormes Glück, da Bergretter und Alpinpolizisten im Gelände waren. Eine Nachlawine verschüttete dann auch noch zwei Bergretter während des Einsatzes.
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Nachlawine verschüttet drei Retter

Mitglieder der Bergrettungs-Ortsstelle Obertauern waren zu dieser Zeit gerade mit Alpinpolizisten und dem Hubschrauberteam der Libelle zu Dreharbeiten vor Ort – das war ein Glück für das verschüttete Lawinenopfer. „Wir haben sofort den Einsatz übernommen und waren durch den raschen Hubschraubertransport mit der Libelle nach wenigen Minuten bei der Verschütteten“, schildert Michael Koch, der Einsatzleiter, in der Pressemitteilung der Bergrettung Salzburg, die Situation. Doch eine plötzliche Nachlawine verschüttete sowohl ihn, als auch den Ortsstellenleiter von Obertauern, nur kurz nachdem sie aus dem Hubschrauber ausgestiegen waren. Weiters verschüttet wurde ein dritter Helfer; das Mitglied der Lawinenwarnkommission und nicht aktives Mitglied der Bergrettung war zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit den beiden Bergrettern im Einsatz. „Es war zuerst unklar, wie viele Menschen verschüttet sind. Ich habe versucht, mir einen Überblick zu schaffen, als ein Alpinpolizist schrie, dass eine Nachlawine abgeht. Glücklicherweise hatten wir noch keine Ski an. Ich habe mich mit Schwimmbewegungen versucht, etwas an der Oberfläche zu halten“, erzählt Einsatzleiter Koch.

Eine Skifahrerin wurde heute Mittag in Obertauern abseits der Pisten verschüttet. Die Einheimische hatte enormes Glück, da Bergretter und Alpinpolizisten im Gelände waren. Eine Nachlawine verschüttete zwei Bergretter während des Einsatzes. | Foto: Bergrettung Obertauern
  • Eine Skifahrerin wurde heute Mittag in Obertauern abseits der Pisten verschüttet. Die Einheimische hatte enormes Glück, da Bergretter und Alpinpolizisten im Gelände waren. Eine Nachlawine verschüttete zwei Bergretter während des Einsatzes.
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Laut den Angaben der Polizei Salzburg löste ein 35-jähriger Einheimischer oberhalb der Unfallstelle die weitere Lawine aus. Auch die an der Bergung der 38-Jährigen beteiligten Einsatzkräfte und Begleiter seien von den Ausläufern der Lawine erfasst, jedoch nicht verschüttet worden. Der 35-jährige mutmaßliche Auslöser der Nachlawine werde wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit angezeigt, heißt es in dieser Meldung der Exekutive weiter.

„Wir waren zwar beide auch mit Lawinenairbags ausgerüstet, aber ich hatte keine Chance, diesen zu ziehen“, gibt Einsatzleiter, Bergretter Koch, zu bedenken; die Lage für alle Einsatzkräfte sei äußerst heikel und gefährlich gewesen.

Die Frau wurde dann bewusstlos ausgegraben

Beide Bergretter sowie das Mitglieder der Lawinenwarnkommission sind laut der Polizei Salzburg komplett verschüttet worden; sie haben sich selbst aus der Lawine befreien können. Der Einsatzleiter der Bergrettung schildert: „Wir haben gesehen, dass die Alpinpolizei und die Begleiter der Frau diese bereits bis zum Kopf freigelegt hatten. Sie war bewusstlos. Wir sind dann beide noch zu der Verschütteten und haben mitgeholfen, sie auszugraben“, geht die Schilderung dann weiter. Die Geborgene wurde dann vom Hubschrauber – laut Polizeimeldung – mit zunächst Verletzungen unbestimmten Grades, ins Kardinal Schwarzenberg Klinikum nach Schwarzach, geflogen. 

Insgesamt standen laut der Bergrettung Salzburg beim Lawinenereignis in Obertauern, am Mittwoch, drei Alpinpolizisten, drei Hubschrauber, zwölf Bergretter der Ortsstelle Obertauern, drei Rettungs- und Polizeihubschrauberteams und Bergrettungshunde im Einsatz. | Foto: Bergrettung Obertauern
  • Insgesamt standen laut der Bergrettung Salzburg beim Lawinenereignis in Obertauern, am Mittwoch, drei Alpinpolizisten, drei Hubschrauber, zwölf Bergretter der Ortsstelle Obertauern, drei Rettungs- und Polizeihubschrauberteams und Bergrettungshunde im Einsatz.
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Insgesamt standen laut der Bergrettung Salzburg drei Alpinpolizisten, drei Hubschrauber, zwölf Bergretter der Ortsstelle Obertauern, drei Rettungs- und Polizeihubschrauberteams und Bergrettungshunde im Einsatz. Die erste Lawine habe ein Ausmaß von etwa 100 Meter Breite und eine Abrisskante von 70 bis 80 Zentimetern gehabt. Die Nachlawine sei gut 60 Meter breit gewesen und haben einen Abriss von etwa einen Meter gehabt.

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Das sollte man tun, wenn man in eine Lawine gerät

Die Bergrettung Salzburg zeigt sich froh darüber, dass bislang glücklicherweise nicht mehr passiert sei; die in Obertauern Verschüttete habe auch Glück gehabt, dass die Einsatzkräfte innerhalb weniger Minuten vor Ort waren. Am Mittwoch seien übrigens bereits mehrere Lawinenabgänge im Pongau und im Pinzgau gemeldet worden.

„Sehr viele Skitourengeher hatten bislang enormes Glück. Doch man soll sein Glück nicht zu viel herausfordern.“
Gerhard Kremser, Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau

Foto: Bergrettung Obertauern

„Sehr viele Skitourengeher hatten bislang enormes Glück. Doch man soll sein Glück nicht zu viel herausfordern“, betont der Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau, Gerhard Kremser. Er beobachtet heuer sehr viele Tourengeher, die einfach einer angelegten Spur im alpinen Gelände folgen, wie es in der Pressemitteilung der Bergrettung Salzburg heißt. „Viele sind ohne Notfallausrüstung unterwegs, sehr viele haben keine Tourenplanung gemacht und schlechte Ortskenntnisse. Teilweise investieren die Sportler zwar Geld in Ausrüstung aber leider viel zu wenig in alpines Wissen", so Kremser. "Es werden die steilsten Hänge befahren und das bei einer sehr heiklen Schneesituation mit teilweise hoher Lawinenwarnstufe. Wir haben sowohl ein Altschnee- als auch Triebschneeproblem und zur Beurteilung der Situation braucht derzeit sehr viel Wissen und Erfahrung und größte Zurückhaltung.“

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"Die Hangneigung wird oft komplett ignoriert"

Lawinensituation bleibt angespannt

Die Lawinensituation wird laut der Bergrettung Salzburg auch in den nächsten Tagen durch Föhn und Erwärmung angespannt und erheblich bleiben. Die Auslösung von Schneebrettlawinen sei an vielen Hängen hinter Geländekanten und in eingeblasenen Rinnen und Mulden bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich. Nord- über ost- bis südwestseitiges Gelände sei vermehrt betroffen. Auch im lichten Baumbestand seien Gefahrenstellen zu finden.

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