Lungauerin geht vermeintlichen "Liebhabern" im Internet auf den Leim
Die 52-Jährige soll laut Polizei mehr als 16.000 Euro ins Ausland überwiesen haben.
LUNGAU. Mutmaßlichen Internetbetrügern ist eine 52-jährige Lungauerin auf den Leim gegangen. Wie die Landespolizeidirektion Salzburg heute bekannt gab, sei die Lungauerin über eine Freundschaftsanfrage auf Facebook mit einem unbekannten Mann – scheinbar aus Deutschland – in Kontakt getreten. Zeitgleich sei noch ein zweiter Kontakt zu einem Unbekannten in England entstanden.
Nach mehrmaligen Chats habe die ahnungslose Frau von August bis November 2016 mehr als 16.000 Euro per Western Union nach Italien, Nigeria und in die USA überwiesen. Von beiden Männern sei vorgetäuscht worden, dass sie das Geld in Kürze wieder zurückgeben würden. Diese Rückzahlungen seien jedoch bis dato nicht geleistet worden; schließlich habe die Frau Anzeige bei der Polizei erstattet. Bei den Datensätzen handle es sich laut der Landespolizeidirektion um Alibidaten.
Was ist "Love Scam" – die Polizei erklärt:
Hier bahnen Betrüger via Singelbörsen E-Mailkontakte mit Singels an. Sehr schnell behaupten Sie dann, sich verliebt und im Opfer die große Liebe gefunden zu haben. Nach kurzer Zeit werden dann mitunter auch plausible Geschichten präsentiert: zum Beispiel warum der Betrüger Geld benötige – sei es fürs Telefon, den Internetzugang, eine Krankheit, die sofort behandelt werden müssten, oder Flugtickets bzw. Visagebühren, die sofort bezahlt werden müssten. Die Betrüger kommen laut Polizei dabei oft aus Afrika, mitunter aber auch angeblich aus der Schweiz. (Quelle: Landespolizeidirektion Salzburg)
Was ist ein "Heiratsschwindel" – die Polizei erklärt:
Der Heiratsschwindel habe sich laut Polizei in unserer heutigen Zeit, in der die Ehe nicht die alleinige Form für eine Beziehung ist, zum sogenannten Sex-Schwindel ausgeweitet. Die Betrüger versprechen dabei nicht mehr unbedingt die Ehe (oder dann nur als Fernziel), sondern begnügen sich damit, sich mit sexuellen Gefälligkeiten auch in das Herz der Frauen zu schleichen. Haben Sie dort ihren Platz, beginnt dann die Phase der Sorgen. Zunächst will er "nicht darüber reden", aber gibt dann doch zu, "finanzielle Probleme" zu haben, mit denen man aber "nicht zur Last" fallen wolle. Schließlich "erlauben" die Betrüger den Opfern, Ihnen zu helfen und diese geben scheinbar "freiwillig" ihr Geld her. Diese subtile Variante werde heute allerdings oft auch durch deutlich plumpere Methoden ersetzt. (Quelle: Landespolizeidirektion Salzburg)
Wo finden die Betrüger Ihre Opfer?
Laut der Polizei finden die Betrüger ihre Opfer via Spam-E-Mails, auf welche die Opfer geantwortet haben; über Kontaktaufnahme in sozialen Netzwerken; in Singelbörsen: meist in Gratis-Börsen, aber mitunter auch in teureren Bezahl-Börsen; mittels Kontaktanzeigen in Zeitungen oder Internet. (Quelle: Landespolizeidirektion Salzburg)
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