Berg- und Naturwacht
Naturwächter und Landesrätin "crashten" eine Party
Party-Crasher sind Menschen, die uneingeladen auf einem Fest auftauchen, und dort störend auffallen. Auch die Leute der Berg- und Naturwacht sind solche Party-Crasher – nämlich am Festgelände des Riesen-Bärenklau. Unter ihnen war auch als Party-Crasherin die für das Naturschutzressort zuständige Landesrätin Maria Hutter.
RAMINGSTEIN. Sie packen das Übel an der Wurzel an; das Übel, von dem die Rede ist, ist der Riesen-Bärenklau – eine invasive Gift- und Schädlingspflanze. In diesen Tagen ist die richtige Zeit um gegen diesen anzugehen, denn für die Verbreitung seines reifen Samen ist bald „Hochzeit“. Diese Hochzeitsparty in Ramingstein störten ("crashten") heute (14. August) zahlreiche Mitglieder der Berg- und Naturwacht. Mit dabei als Party-Crasherin war auch Landesrätin Maria Hutter.
Ausbreitung von Neophyten verhindern
Riesen-Bärenklau, Drüsen-Springkraut, Seidenpflanze, Kanadische Goldrute, Beifuß-Traubenkraut, Flügelknöteriche oder Nuttall-Wasserpest gehören alle zu den Neophyten, den problematischen, invasiven Pflanzen, die die heimischen Arten verdrängen. „Die Ausbreitung von Neophyten verhindern und gleichzeitig unsere heimischen Arten schützen und fördern“, gibt Landesrätin Hutter das erklärte Ziel vor.
„Die Neophyten muss man eigentlich das ganze Jahr über bekämpfen, aber vor allem beim Riesenbärenklau kann man in diesen Tagen effizient etwas dagegen tun, indem man die Dolden vernichtet.“ (Alexander Leitner, Chef der Salzburger Berg- und Naturwacht)
Die Dolden beinhalten die reifen Samen der Pflanze. Erst im Juni wurden von der Berg- und Naturwacht 25 Helferinnen und Helfer aus allen Bezirken geschult. Sie sind jetzt im richtigen Umgang mit invasiven Pflanzen fertig ausgebildet. Hilfreich ist ihnen auch die Broschüre „Neophyten – Merkmale, Probleme, Maßnahmen“ der Naturschutz-Abteilung des Landes mit Informationen darüber, welche Arten es gibt, wieso einige davon eine Gefahr für Natur und Mensch darstellen und was man dagegen tun kann.
Keine „Saatgutbomben“ aus dem Internet
Ein wichtiger Tipp, wie vom Landes-Medienzentrum Salzburg betont wird: Keine „Saatgutbomben“ verwenden. „Streut man aber Pflanzensamen aus, die man nicht kennt, kann dies für die Natur böse Folgen haben. Heimische Arten können durch ungewollte Ausbreitung von invasiven Arten verdrängt oder Krankheiten eingeschleppt werden“, warnt Landesrätin Hutter.
Die trendigen kleinen „Saatgutbomben“-Sackerl – befüllt mit Erde, Tonpulver, Samen und Wasser – werden einfach auf Flächen, die begrünt werden sollen, geworfen. Eben das sollte man nicht tun.
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