Aktionsplan am Weg
Vorbereitung auf Triage, Auffrischungsimpfung früher

LH Haslauer (vorne), hinten Salk-GF Sungler. | Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
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„Die Covid-Lage ist ernst, sehr ernst", sagt Landeshauptmann Haslauer (ÖVP). Salzburgs Regierungsspitze veranlasst daher ein Maßnahmenpaket, das die durch Corona beziehungsweise die Covid-19-Pandemie belasteten Spitäler – sie bereiten sich auf die Triage bereits in Gedanken vor – sehr rasch entlasten soll; unter diesen fünf Punkten: Die Auffrischungsimpfung in Salzburg soll schon vier Monate nach der zweiten Dosis realisiert werden. Die Impfbereitschaft soll erhöht werden. Außerdem soll eine sogenannten "Transferstation" im Bereich im Bereich der Christian Doppler Klinik eingerichtet werden. Und: Eine zusätzliche Reha-Anstalt soll die Krankenhäuser entlasten.

Corona-Impfung (Symbolfoto). Salzburg will seine Spitäler entlasten und zieht daher die Auffrischungsimpfung vor. | Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
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SALZBURG.

>> Video-Stream (Quelle: Landes-Medienzentrum Salzburg) der Pressekonferenz zur aktuellen Lage in Salzburgs Spitälern – es informieren über die weitere Vorgehensweise: Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl, SALK-Geschäftsführer Paul Sungler und Primaria Uta Hoppe (Sprecherin des medizinischen Krisenstabs) – hier ansehen:

>>DAS<< sagen Neos, Grüne und FPÖ zum Maßnahmenpaket.

Salk: Überlastungsanzeige beim Land

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) haben eine Überlastungsanzeige abgegeben, wie Landeshauptmann Haslauer und Salk-Geschäftsführer Paul Sungler informierten. Sungler nannte als Grund dafür, dass die Salk beschlossen haben, bei Erreichen eines Belags von bis zu 106 Betten – in den Salk ist das "Stufe 12" – das Land zu informieren. Derzeit – so Sungler – haben die Salk 99 Patienten auf der Normalklassestation liegen. Die Salk haben insgesamt 164 Betten im derzeitigen Plan zu Verfügung, erst dann könne man nicht mehr weiter.
Salk-GF Paul Sungler konkretisiert im Kommuniqué des Landes: „Die Überlastungsanzeige der Salzburger Spitäler war nötig, weil damit beispielsweise Rehazentren freigespielt werden können und so Patienten, die keine Spitalsbehandlung mehr benötigen, aber noch Covid-positiv sind, woanders betreut werden. So schaffen wir Platz für die täglich neuen Covid Patienten. Es ist bereits knapp, aber wir sind jetzt noch in Lage eine gute Versorgung sicherstellen zu können.“

Eine Infografik des Landes Salzburg, die die Entwicklung sowie den Stand vom 16. November 2021, 8:30 Uhr, betreffend die Covid-19-Patienten in Salzburgs Spitälern zeigt. | Foto: Land Salzburg
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Vorbereitung auf mögliche Triage

Nach wie vor können alle Notfallpatienten versorgt werden, betonte Primaria Hoppe; es würden auch noch elektive Eingriffe (das bedeutet planbare Eingriffe) vorgenommen werden. Es sei aber korrekt, dass einige elektive Eingriffe zurückgenommen und verschoben worden seien. Eine Triagierungskommission sei eingerichtet worden. All dies geschehe überlegt und vorausschauend, weil man nicht wisse, wo die Situation hingehe. Man mache sich schon jetzt Gedanken darüber, in der Hoffnung, dass man nicht in diese Situation komme. Die Vorbereitung auf eine Triage passiere – sinngemäß – auch mit Blick auf den Schutz von jüngeren und noch unerfahrenen KollgInnen, die im Falle des Falles stets einen erfahrenen Mediziner bzw. eine Medizinerin im Hintergrund hätten bzw. anrufen könnten.

Eine Infografik des Landes Salzburg. Stand: 16. November 2021, 8:30 Uhr. | Foto: Land Salzburg
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Haslauer will Lockdown verhindern

Die Landesregierung verfolge zwei Ziel, wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer in seiner Stellungnahme sagte. Zum einen sei dies die Aufnahme- und Behandlungsfähigkeit der Krankenanstalten aufrecht zu erhalten. Zweitens: Einen Lockdown für Geimpfte und Ungeimpfte zu verhindern. Dazu habe man einen Fünf-Stufen-Aktionsplan festgelegt.

35 Prozent der Infektionen Impfdurchbrüche

Bei den derzeitigen Infektionen handle es sich aktuell zu 35 Prozent um Impfdurchbrüche; zwei Drittel davon seien im fünften und sechsten Monat der Impfung eingetreten. Die Schutzwirkung des Impfstoffes baue sich sukzessive ab. Deshalb brauche es die Auffrischungsimpfung – generell für alle Impfstoffe soll dies nach vier Monaten möglich sein. Zudem soll die Impfbereitschaft der Noch-Nichtgeimpften erhöht werden. Salzburg plane hier mit "Werbern und Marketingspzialisten", so Haslauer. "Wir rüsten die Impfstraßen und das Angebot auf."

Eine Infografik des Landes Salzburg. Stand: 16. November 2021, 8:30 Uhr. | Foto: Land Salzburg
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Fünf-Stufen-Aktionsplan für Salzburgs Kliniken

Mit fünf "schnell umsetzbaren und effizienten Maßnahmen" sollen die Salzburger Spitäler, die durch den laut dem Land Salzburg "sprunghaften Anstieg der Covid-Patienten in den Krankenhäusern" überlastet sind, entlastet und daher die Versorgung für alle weiter abgesichert werden. Die fünf Punkte des Landes Salzburg sind jene:

  1. Die Einrichtung einer Transferstation im Bereich der Christian Doppler Klinik (Salzburger Landeskliniken) für stationäre Covid-Patienten, die zwar noch Corona-positiv sind, aber aus verschiedenen Gründen noch nicht nach Hause können und betreut werden müssen.
  2. Eine zusätzliche Reha-Anstalt soll die Krankenhäuser entlasten; sie soll Patienten aufnehmen, die keine stationäre Betreuung in den Spitälern brauchen und nicht zu Hause versorgt werden können.
  3. In enger Abstimmung mit der Ärztekammer soll eine Dezentralisierung der Behandlung von Covid-Patienten durchgeführt werden.
  4. Die Auffrischungsimpfung soll in Salzburg bereits vier Monate nach der zweiten Dosis für alle ermöglicht werden. Da die Wirkung des Impfstoffes nach vier bis sechs Monaten stark nachlasse, soll die Auffrischunfgsimpfung schwere Verläufe verhindern und auch so die Spitäler entlasten.
  5. Die Impfkapazitäten von Montag bis Sonntag und in jedem Bezirk werden mit und ohne Anmeldung noch einmal aufgestockt. Dadurch soll sichergestellt, dass jeder Salzburger und Salzburgerin eine Impfung erhalten kann.

„Eine Transferstation mit 30 Betten, wo Covid-Patienten versorgt werden, die nicht nach Hause können macht Kapazitäten frei, ebenso einen Reha-Anstalt die solche Patienten aufnimmt. Dazu werden Behandlungen dezentralisiert und die Auffrischungsimpfung vorgezogen. Wir müssen jetzt schnell impfen, vor allem die Auffrischungsimpfung bewahrt die Menschen vor dem Spital. Ich appelliere daher an alle Ärztinnen und Ärzte: Machen Sie Impftage, sorgen Sie dafür, dass die Menschen sehr rasch zu einer Impfung kommen. Das ist nun von größter Bedeutung.“
LH-Stv. Christian Stöckl, Gesundheitsreferent

Eine Infografik des Landes Salzburg. Stand: 16. November 2021, 8:30 Uhr. | Foto: Land Salzburg
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Derzeit würden sich 200 Covid-Patienten in Salzburgs Spitälern befinden, davon 31 auf der Intensivstation. 51 dieser Intensiv-Betten stehen laut Haslauer für Corona-Patienten zur Verfügung.

PCR-Testungen

Außerdem sollen die Laborkapazitäten ausgebaut werden: Im Bereich der Massen-PCR-Test brauche es – so meinte der Salzburger Landeschef sinngemäß … einen Kapazitätenausbau, damit gewährleistet werden könne, dass das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung steht.

Contact Tracing am Limit

Mit der aktuellen 7-Tage-Inzdenz sei das Contact Tracing in Salzburg übrigens absolut am Limit. Man konzentriere sich derzeit auf die Indexpersonen (das sind die Infizierten) und in weiterer Folge auf deren Haushaltangehörige. Wenn dann noch Kapazitäten frei seien, könne man sich um weitere Kontaktpersonen der Kategorie 1 und in weiterer Folge Kategorie 2 kümmern. Eine Aufstockung des Contact Tracing sei vorgesehen.

Eine Infografik des Landes Salzburg. Stand: 16. November 2021, 8:30 Uhr. | Foto: Land Salzburg
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„Die Covid-Lage ist ernst, sehr ernst", verlautbarte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Dienstag, bereits kurz nach Mittag, in seinem Kommuniqué. "In Absprache mit allen Beteiligten habe ich daher veranlasst, dass wir erstens die Spitäler sehr rasch entlasten und zweitens die Auffrischungsimpfung in Salzburg schon vier Monate nach der zweiten Dosis realisieren. Beide Maßnahmen haben zum Ziel akut und auch in weiterer Folge die Gesundheitsversorgung im Bundesland sicher zu stellen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer zusammenfassend.

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Haslauer appelliert sich impfen zu lassen

Landeshauptmann Wilfried Haslauer appelliert an die Salzburgerinnen und Salzburger, sich impfen zu lassen. „Es ist jetzt keine Zeit mehr, um noch lange zu überlegen. Der erste Stich ist wichtig, aber auch die Auffrischungsimpfung. Wir stellen gemeinsam mit Rotem Kreuz, Ärzteschaft und den Krankenhäusern alles zur Verfügung, aber es kommt nun auch auf jeden und jede einzelne an. Jeder von uns kann heute oder morgen medizinische Versorgung benötigen, wir müssen das nun gemeinsam sicherstellen, dass man sie auch bekommt“, wirbt Haslauer eindringlich.

Sungler, Hoppe und Stöckl bei der Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. | Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
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Stöckl appelliert an die Ärzte

Landeshauptmann-Stellvertreter Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) richtet einen "flammenden Appell" an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Salzburg. „Wir müssen jetzt schnell impfen, vor allem die Auffrischungsimpfung bewahrt die Menschen vor dem Spital. Ich appelliere daher an alle Ärztinnen und Ärzte: Machen Sie Impftage, sorgen Sie dafür, dass die Menschen sehr rasch zu einer Impfung kommen. Das ist nun von größter Bedeutung.“

>> Weitere Artikel von Peter J. Wieland findest du >>HIER<<
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