Salzburg und Steiermark sind am Weg zur "neuen Murtalbahn"
Der politisch besetzten Steuerungsgruppe wurden erste Ergebnisse und Empfehlungen präsentiert.
LUNGAU, MURAU (pjw). Um die Murtalbahn fit zu machen und nachhaltig abzusichern, wurde im Auftrag des Verkehrslandesrates der Steiermark, Anton Lang (SPÖ), eine Arbeitsgruppe (Arge) bestehend aus ExpertInnen der Regionen Murau sowie Lungau, des Landes Steiermark und der Steiermärkischen Landesbahnen eingerichtet. Seit Ende Mai 2017 arbeitet die Arge mit am Auftrag, für unterschiedliche Handlungsfelder zukunftsfähige Maßnahmenpakete zu erarbeiten.
Im Gesamtkontext der Murtalbahn spielt – so heißt es aus dem Büro Lang – nicht nur die Infrastruktur (Fahrweg und Traktion) eine Rolle; ebenso wichtig seien der Fahrplan, die Fahrzeuge, die Bahnhöfe und Haltestellen – die noch große Potenziale für Qualitätsverbesserungen aufweisen – sowie ein modernes Marketing- und Kommunikationskonzept.
Klare Empfehlungen an Politik
Nach einem Sondierungsprozess sind nun einer politisch besetzten Steuerungsgruppe, der seit kurzem auch die neue Salzburger Verkehrslandesrätin Brigitta Pallauf (ÖVP) angehört, erste Arbeitsergebnisse präsentiert worden. Klare Empfehlung an diese Steuerungsgruppe war laut dem Büro Lang das einhellige Bekenntnis zur Zukunft der Murtalbahn, eingebettet in den künftigen österreichweiten, integrierten Taktfahrplan. Dabei soll die "neue Murtalbahn" den Knoten Unzmarkt zur halben und den Knoten Murau zur vollen Stunde erreichen. Die Vorteile dieser Fahrplanvariante seien die direkte Anbindung von Unzmarkt sowohl Richtung Aichfeld/Leoben/Bruck an der Mur als auch nach Klagenfurt und die Beibehaltung des bereits etablierten Knotens Murau mit Anschlüssen in alle Seitentäler.
Ergebnisoffene nächste Schritte
Die nächsten Schritte seien nun die Prüfung, ob und wie die benötigten 30-Minuten-Fahrzeiten zwischen Unzmarkt und Murau erreicht werden können. "Als Möglichkeiten zur Beschleunigung werden – ergebnisoffen – das Auflassen bzw. das Sichern von Eisenbahnkreuzungen, die Haltepolitik, eine neue Fahrzeuggeneration inklusive angepasster zukunftsfähiger Traktionsart sowie Linienverbesserungen mit und ohne Adaptierungen der Spurweite betrachtet", teilt das Büro Lang mit. Die Steuerungsgruppe habe außerdem grünes Licht für einige weitere Untersuchungen externer ExpertInnen gegeben: unter anderem soll die Modellierung eines Verkehrsmodells die künftigen Fahrgastpotenziale der Region abschätzen.
Touristisches Leitbild der Bahn
Eine weitere Untersuchung soll für die Murtalbahn ein touristisches Leitbild entwickeln, welches besonderen Wert darauf legen soll, dass die Murtalbahn selbst, die Bahnhöfe als neue Öffi-Hotspots der Region und auch die Erlebnisräume zwischen den Knoten mit lebendigen Aktivitäten befüllt und bestehende Lücken geschlossen werden – z. B. touristischer Radverkehr von bzw. zu Knoten. All diese weiteren Untersuchungen sollen bis zum Sommer 2018 abgeschlossen sein; für die Steuerungsgruppe sollen dann weitere Empfehlungen beschlussreif aufbereitet sein.
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