Kauf Regional
Bürgerinitiative in Europa im Aufbau

Uns hat er im September das Volksbegehren "Kauf Regional" vorgestellt, welches er federführend aufgebaut hat: Eduard Egger aus Tamsweg. Er will die Initiative nun auch auf europäische Ebene bringen. | Foto: Peter J. Wieland
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Lungauer will sein "Kauf Regional"-Begehren so stark machen, dass es Einfluss auf die EU-Politik gewinnt.

TAMSWEG. Wie läuft Ihr Volksbegehren „Kauf Regional“?
EDUARD EGGER:
"Derzeit steht das Volksbegehren bei über 50.000 Unterschriften. Da ist noch Luft nach oben; vor allem im Lungau mit zuletzt 120 Unterschriften – davon zählen 30 zu Tamsweg – könnte noch mehr passieren. Im Lungau gibt es Gemeinden, in denen noch keine Unterschriften dafür eingetragen wurden. Wir haben im Lungau 15.972 wahlberechtigte Personen und jede davon, die möchte und einen Sinn dahinter sieht, kann auch das Volksbegehren unterzeichnen."

Haben Pandemie und Lockdown das Lukrieren von Unterstützern erschwert?
EGGER:
"Definitiv sind die Lockdowns auch bei den Menschen und somit unseren Unterstützern spürbar angekommen. In der Zeit der Ausgangssperren sind in ganz Österreich überschaubare neue Unterschriften dazugekommen, was aber auch verständlich ist.
Österreichweit ist das Volksbegehren für die Dauer der Auflage in jedem Gemeindeamt überdurchschnittlich gut unterwegs. Außerdem läuft erst die massive Bewerbung über Einkaufscenter, Medien und Unterstützer an."

Seit der medialen Bekanntmachung bei uns in der Zeitung im Spätsommer 2020 und auf meinbezirk.at: Welche Rückmeldungen haben Sie erhalten?
EGGER:
"Dieser tolle Bericht hat natürlich sehr polarisiert, nicht nur bei uns in der Region, sondern über das Internet österreichweit. Fast durchwegs positive Rückmeldungen – etwa wie wichtig der regionale Handel gerade in dieser Zeit ist –, aber auch Fragen zum Volksbegehren, etwa wie das funktionieren soll, und was man damit schon erreichen könne, wurden an mich gerichtet. Aber genau darum geht es ja! Was kann man damit erreichen?"

Und, was wollen Sie damit erreichen?
EGGER:
"Während derzeit zahlreiche regionale Betriebe und ihre Mitarbeiter um die Existenz kämpfen, hat sich der Aktienkurs etwa des größten Onlinehändlers, Amazon, um mehr als ein Viertel erhöht. Die Verlierer aus der Corona-Krise – die meisten stationären Händler vor Ort in den Regionen – müssen daher durch aktive Maßnahmen unterstützt werden. Dies sollte durch die von uns, den Kauf Regional-Initiatoren, geforderte Regionaltransferabgabe finanziert werden.
Mittlerweile und durch Corona befeuert, ist das Thema zum Glück in den heimischen Medien angekommen; und immer mehr wird dieser Nachteil des stationären Handels – der sich vor allem im Lockdown zeigt – sichtbar und auch transparent gemacht."

Uns hat er im September das Volksbegehren "Kauf Regional" vorgestellt, welches er federführend aufgebaut hat: Eduard Egger aus Tamsweg. Er will die Initiative nun auch auf europäische Ebene bringen. | Foto: Peter J. Wieland
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Es stimmt doch, dass Sie das Begehren auf andere europäische Länder ausdehnen wollen, nicht wahr. In welche Länder genau? Wie gehen Sie dabei vor?
EGGER:
"Ja genau. Das nächste Vorhaben einer europäischen Bürgerinitiative ist schon in der Planung, um damit Einfluss auf die EU-Politik zu nehmen. Sobald für eine derartige Bürgerinitiative eine Million Unterschriften gesammelt wurden, entscheidet die EU-Kommission nämlich über die weiteren Maßnahmen. Dazu bedarf es aber einiger Vorarbeiten und Auflagen, wie das Aufstellen von mindestens sieben Unionsbürgerinnen und -bürgern, die in sieben verschiedenen EU-Ländern ansässig sind. Dafür müssen Menschen in der ganzen EU gefunden werden, die bereit sind, die Sache mitzutragen und schlussendlich spielt hier auch der finanzielle Faktor mit, da ja bis jetzt alles privat finanziert wird."

Wie weit sind Sie schon bei dieser „Expansion“?
EGGER:
"Mit Österreich, Deutschland und Italien sind schon Mitstreiter dreier Länder dabei. Die anderen vier werden höchstwahrscheinlich aus der Slowakei, Ungarn, Tschechien und Belgien kommen. Die Gespräche dazu sind schon aufgenommen und bis spätestens Ende 2021 sollte auch dieses Vorhaben ins Laufen kommen."

Sie sind ja auch Kommunalpolitiker. Halten Sie „Kauf Regional“ nach wie vor aus der Politik heraus, oder haben Sie mittlerweile auch politische Mitstreiter ins Boot geholt?
EGGER:
"Das ist zwar eine politische Angelegenheit, allerdings keine parteipolitische. Wir müssen uns alle zusammentun, um die regionale Kultur zu erhalten, um gegen die globale Struktur vorzugehen. Schade dabei ist, dass unsere eigenen Gemeinden und Bürgermeister hier noch nicht wirklich sichtbar und erfolgreich aktiv werden.
Mir geht es hier nicht um politische Befindlichkeiten, sondern um unsere regionale Wirtschaft, und schlussendlich um uns alle. Was wird in Zukunft passieren? Immer mehr Geschäfte werden schließen müssen, immer mehr Arbeitsplätze und Lehrstellen werden verloren gehen und das wird schlussendlich uns alle betreffen."

Sollten Sie noch etwas anmerken wollen, dann bitte gerne.
EGGER:
"Ich möchte auf diesem Wege nochmals alle Verteidiger des regionalen Handels auffordern, mit uns gemeinsam unseren so wichtigen Geschäften und Händlern sowie Arbeitsplätzen eine Bevorzugung gegenüber dem Online-Handel der globalisierten Internet-Giganten zu geben.
Des Weiteren wird von mir demnächst ein Verein zur Rettung des stationären Handels gegründet; dazu werden noch Mitstreiter aus allen Regionen Österreichs gesucht. Jeder kann sich dazu bei mir melden. Ich bin Gemeinderat in Tamsweg, meine Kontaktinformationen sind auf der Homepage der Marktgemeinde öffentlich einzusehen."

>> Mehr Lungau-News findest du >>HIER<<
>> Mehr Salzburg-News findest du >>HIER<<

Tamsweger bringt Volksbegehren ein

Uns hat er im September das Volksbegehren "Kauf Regional" vorgestellt, welches er federführend aufgebaut hat: Eduard Egger aus Tamsweg. Er will die Initiative nun auch auf europäische Ebene bringen. | Foto: Peter J. Wieland
Uns hat er im September das Volksbegehren "Kauf Regional" vorgestellt, welches er federführend aufgebaut hat: Eduard Egger aus Tamsweg. Er will die Initiative nun auch auf europäische Ebene bringen. | Foto: Peter J. Wieland
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