Neuer Bio-Schlachtbetrieb für Lungauer Bio-Fleischbauern
Am Lessacher Tromört-Hof wird ein reiner Bio-Schlachtbetrieb gebaut.
LESSACH. Die Familie Hönegger betreibt seit 1571 den Bergbauernhof "Tromört" in Lessach. Neben der Produktion von Milch für die Leuchturmmarke "Reine Lungau" der "SalzburgMilch" werden Mangalitza- Schweine und Pferde am Hof gehalten sowie Urlaub am Bauernhof angeboten. Seit über 25 Jahren wird der Hof biologisch bewirtschaftet und ist seit 22 Jahren Mitglied beim Bioverband "Bio Austria".
Schlachtbetrieb wird gebaut
Nun hat sich die Familie entschlossen den Bauernhof um einen modernen Schlachtbetrieb zu erweitern. „Leider gibt es in unserer Region keinen zeitgemäßen Schlachtbetrieb. Das ist für uns Bauern ein sehr großer Nachteil. Lange Transportwege und zentrale überdimensionierte Schlachtstätten sind meiner Meinung nach für Biobauern nicht zeitgemäß“, sagt Bauherr Matthäus Hönegger. „Da unser Betrieb voll und ganz auf biologische Landwirtschaft ausgelegt ist, war es auch von Beginn klar im Herbst 2018 einen reinen Bio-Schlachtbetrieb zu eröffnen“, ergänzt die Bäuerin, Roswitha Hönegger.
Auf einer Fläche von rund 280 m² soll nun einer der modernsten Schlachthöfe Österreichs entstehen. „Das wichtigste Augenmerk ist für uns das Tierwohl. Anders als in großen Schlachthöfen kann das Tier bei uns vor der Schlachtung bestens versorgt werden. Das schlägt sich auch auf die Fleischqualität nieder“, sagt Metzgermeister Hermann Kerschhaggl. „Für heimische Bio-Bauern bieten sich durch den Neubau viele Vorteile. Neben kurzen Transportwegen können Bio-Bauern ihre Schlachttiere einerseits zur Lohnschlachtung und Veredelung anliefern, andererseits direkt zu einem überdurchschnittlich hohen Preis verkaufen“ zeigt sich der Obmann von Bio Austria Salzburg, Sebastian Herzog, erfreut.
Spezialisierung auf Schwein, Rind und Wild
Da Bio-Schweinefleisch Mangelware sei, werde sich der Betrieb auch auf die Verarbeitung und Vermarktung von Rind und Wild spezialisieren. „Wir sind überrascht, aber die Nachfrage nach Lungauer Bio-Fleisch ist vor allem außerhalb des Lungaus hoch. Aufgrund dessen haben wir uns auch dazu entschieden drei eigene Produkte auf den Markt zu bringen“, blickt Matthäus Hönegger positiv in die Zukunft.
Mit kleinem Verkaufsraum
Neben dem eigentlichen Schlachtraum soll der Betrieb über einen kleinen Verkaufsraum mit zusätzlicher Bürofunktion, zwei Verarbeitungswerkstätten, Lagerräumen und drei Kühlhäusern verfügen. Auch Jäger sollen die Möglichkeit erhalten ihr Wild direkt anzuliefern und entweder Produkte für den Eigengebrauch veredeln zu lassen, oder das erlegte Wild direkt zu verkaufen.
Marketing durch Chris Holy
Für das Produkt-Design und den Marketingauftritt konnte der Grafiker Chris Holy,
bekannt als Designer von "eat the ball" gewonnen werden. „Der Schlachthof auf der grünen Wiese lässt sich ideal präsentieren. Neben dem Erscheinungsbild für Bio-Burger werden wir demnächst eine Jausenwurst und eine eigene Bio-Kinderwurst entwerfen,“ freut sich der Designer.
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