Hinauf und hinein auf eigene Gefahr!

Aus einem der Schüttlöcher bieten sich interessante Ausblicke ins Vetternkar | Foto: Anna Esl
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  • Aus einem der Schüttlöcher bieten sich interessante Ausblicke ins Vetternkar
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WEISSPRIACH. Vermutlich waren es bereits die Kelten und die Römer, mit Sicherheit aber mittelalterliche Bergleute, die ab dem späten 13. Jahrhundert Stollen in die Zinkwand im Gemeindegebiet von Weißpriach im Unesco-Biosphärenpark Lungau trieben. Dabei wurde eine Verbindung quer durch den Berg hinüber auf die steirische Seite geschlagen. Dieser knapp 300 Meter lange Stollendurchgang in zirka 2.300 Metern Seehöhe kann noch heute benutzt werden.

"Nur auf eigene Gefahr!"

Bei ihren Recherchen sind die Bezirksblätter unter anderem auf den Weißpriacher Bürgermeister, Peter Bogensperger, gestoßen, der bereits selbst einmal den Gang durch den Stollen gewagt hat. "Ich war vorab in Kontakt mit Leuten, die sich mit der Thematik befasst hatten. Touristisch bewerben will diese Bergtour niemand – es ist zu gefährlich, also zu extrem", erzählt er den Bezirksblättern. "Wer den Aufstieg zum Stollen wagt, kann dies nur auf eigene Gefahr, also ausschließlich in Eigenverantwortung, unternehmen", warnt der Ortschef unbedachte Freizeitsportler vor den Gefahren dieser Höhlentour in exponierter Lage und mit zahlreichen ausgesetzten Stellen. "Es erfordert höchste Trittsicherheit und Erfahrung im Alpinsport“, mahnt Bogensperger. Nach diesem schneereichen letzten Winter sei es auch nicht sicher, dass der Weg, die Seile und die Leitern noch intakt seien. Der Zugang werde weder betreut noch gewartet. "Wie gesagt, auf eigene Gefahr kann man diese Tour einem Privat-Abenteurer nicht verwehren. Unbedingt sollte man allerdings auf die warmen Sommermonate warten, wenn auch die letzten Schnee- und Eisreste geschmolzen sind“, rät der Ortschef, der betont: „Es ist wirklich nur für erfahrene Alpinisten. Ich würde diese Tour ausschließlich in Begleitung eines Ortskundigen oder eines privaten Bergführers unternehmen!“

Im Weißpriacher Znachtal

Die Zinkwand befindet sich im Weißpriacher Znachtal, welches im Sommer durch den öffentlichen Tälerbus erreichbar ist. Nach einem anspruchsvollen Aufstieg, der teilweise über einen Steig an einer senkrechten Wand entlangführt, gelangt man vorbei an den Schneekrägen – also an Steinmauern, die den Knappen damals einen lawinensicheren Zugang zu den Stollen ermöglichten - zum Stolleneingang. Nach dem Einstieg in den Stollen auf Salzburger Seite führen zwei steile Leitern zur Knappenstube, die mit einem Guckloch aus der Felswand die Wagemutigen belohnt. Dann geht es weiter durch den sogenannten Himmelsköniginnenstollen und nach einigen Minuten Gehzeit gelangt man hinüber auf die steirische Seite.

Wegen der Bodenschätze

Mehr als 70 Minerale, darunter Silber, Kupfer und Blei sowie das begehrte Kobalt und Nickel, die bis nach dem Ersten Weltkrieg ausgebeutet wurden, machten aus der Zinkwand und ihren Bergnachbarn damals begehrte Rohstofflagerstätten, deren Abbau sich trotz der unwegsamen Abgeschiedenheit lohnte.

Nicht Zink, aber der Zinken

Nicht das chemische Element "Zink" gibt der Zinkwand übrigens ihren Namen, sondern die charakteristische Form des Gipfels, der früher Zinkenkogel genannt wurde.

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Aus einem der Schüttlöcher bieten sich interessante Ausblicke ins Vetternkar | Foto: Anna Esl
Die ehemalige Knappenstube beim Lungauer Ausgang des Himmelsköniginstollens dient Bergsteigern als Not-Biwak. | Foto: Clemens Stockner
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