Keine „Emanzen“ im landläufigen Sinn

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LUNGAU. Der Lungauer Frauentreff versucht seit 20 Jahren, mit seinen breit gefächerten Bildungs- und Informationsveranstaltungen ein eigenständiges und selbstbewusstes Leben von Frauen zu fördern. Die Leiterin des sechsköpfigen Arbeitsteams, Liselotte Lerchner, stand dem Bezirksblatt Lungau Rede und Antwort.

Bezirksblätter: Eine provokante Frage als Einstieg: Ist der Lungauer Frauentreff so etwas wie ein „Emanzen-Club“?
Lerchner: „Wir machen auf jeden Fall emanzipatorische Frauenbildung, Emanzen im landläufigen Sinn, der die Frauen über die Männer stellt, sind wir nicht. Wir sind bodenständige Frauen, die sich um Gleichberechtigung bemühen. Unser beruflich bunt zusammengewürfeltes Team möchte die Persönlichkeit der Frauen im Lungau stärken, was in weiterer Folge die ganze Familie und damit verbunden die Gesellschaft stärkt.“

Bezirksblätter: Bräuchten wir im Bezirk ein vergleichbares Angebot für Männer – einen Lungauer Männertreff?
Lerchner: (lacht) „Ich wurde von einigen Männern deswegen schon angesprochen. Warum macht ihr denn nichts für Männer, fragen sie. Aber ich glaube, da müssen die Männer schon selber aktiv werden und eine ähnliche Initiative für sich ins Leben rufen.“

Bezirksblätter: Dürfen nur Frauen Ihre Veranstaltungen besuchen?
Lerchner: „Nein, wir freuen uns natürlich auch, wenn Männer zu unseren Veranstaltungen kommen. Meiner Erfahrung nach melden sich bei frauenspezifischen Themen, zum Beispiel „Frauen entdecken die Sprache der Kunst“, etc. ohnehin keine Männer an. Sie merken, wenn ein Angebot nicht ganz für sie geschaffen ist. Allerdings wäre es ohne weiteres möglich, dass auch Männer dabei mitmachen.

Bezirksblätter: Wie finanziert sich der Frauentreff?
Lerchner: „Der Frauentreff finanziert sich über Eintritte, Förderungen von der Dachorganisation oder vom Land, aber auch aus sich selbst heraus, eben durch erwirtschaftete Mittel. Auf der anderen Seite gibt es manchmal private Sponsoren. Außerdem darf die ehrenamtliche Arbeit der Team-Frauen nicht vergessen werden.“

Bezirksblätter: Den Frauentreff gibt es nun seit 20 Jahren. Geben Sie bitte einen kleinen Ausblick auf das bevorstehende Jubiläumsjahr!
Lerchner: „Stimmt, Annemarie Indinger hat den Lungauer Frauentreff 1992 gegründet. Heuer feiern wir Jubiläum. Schwerpunkt für 2012 ist das Thema „Umwelt mit Herz“. Mit diesem Topic versuchen wir zu informieren und bewusst zu machen. Wir schauen uns zum Beispiel die Erzeugung einiger wichtiger Nahrungsmittel von der Entstehung bis zum Konsum hin an. Was passiert auf diesem Weg? Erst wenn dieser Weg nachvollziehbar ist, können wir im Lungau bewusst entscheiden, was wir kaufen und was wir nicht kaufen wollen. Darüber hinaus setzen wir unsere bewährten Serien, wie Schreibwerkstatt, Rhythmuswerkstatt, Tanzen bewegt oder auch Feldenkrais-Übungen, fort.
Grundsätzlich ist es uns auch heuer wieder wichtig, Bildungsangebote zu offerieren, die sonst von keiner Einrichtung angeboten werden.“

Bezirksblätter: Wie viele Leute kommen eigentlich zu Ihren Veranstaltungen, was sagt die Statistik?
Lerchner: „Laut Statistik des katholischen Bildungswerkes haben wir pro Jahr durchschnittlich 800 bis 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei 50 bis 60 Veranstaltungen. Diese sind übrigens auf unserer immer aktuellen Homepage www.lungauerfrauentreff.at abrufbar. Dort findet man auch Bildergalerien von den durchgeführten Workshops.“

Bezirksblätter: Wie steht Ihr eigentlich zur Institution Kirche?
Lerchner: „Bei unseren Frauen gibt es ein Spektrum zwischen kirchennah und kirchenfern. Einerseits ist uns die gute Beziehung zur Pfarre wichtig, andererseits kommen zu uns aber auch Frauen, die der Amtskirche relativ fern bzw. kritisch gegenüber stehen. Wir verstehen uns als Vermittler zwischen christlichem Gedankengut und persönlicher Spiritualität.“

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