Krampus: Zwischen Brauchtum und Kitsch

Michael Moser und Rebecca Sobotka von der "Immurium Pass" mit Gauobmann Edi Fuchsberger vor der St. Leonhardskirche.
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LUNGAU/PONGAU (pjw). Das Nikolaus- und Krampusbrauchtum hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung im Salzburger Land erhalten. Eine Hochburg im Pongau ist beispielsweise das Gasteinertal, große Schauläufe finden im Lungau in Tamsweg und St. Michael statt.

Aus Brauchtum wird Show
Allerdings seien in den letzten Jahren auch sehr viele Krampusgruppen entstanden, die sich nicht immer mit den Wurzeln des Brauchtums beschäftigten, wie Michael Moser (Bezirksreferent für Nikolaus und Krampus der Volkskultur Lungau) bedauert. Verkitschung und Kommerzialisierung des Brauchtums hätten Einzug gehalten.

Was ist Brauchtum?
"Auf Empfehlung des Landesverbandes der Salzburger Heimatvereinigungen treten Nikolaus und Krampus grundsätzlich immer gemeinsam auf. Durch den gemeinsamen Auftritt wird klargestellt, dass das Gute über das Böse dominiert, deshalb hat der Krampus dem Nikolaus auch zu gehorchen", erklärt Moser und fährt fort: "Der Krampusbrauch sollte in der Zeit des 1. Adventwochenendes bis zum 7. Dezember ausgeübt werden. Das ist jedoch keine Vorschrift, sondern lediglich ein Leitfaden. Das Einnehmen von Alkohol bei der Ausübung des Brauches soll unterlassen werden. Die Krampusmasken sollten mit Hörnern von nicht jagdbaren Tieren bestückt sein und die Larve sollte in Erdtönen gehalten werden."

Die Entstehung der Läufe
Früher, so bis in die späten 1980er-Jahre, sind Nikolaus und Krampus lediglich von Haus zu Haus gezogen und haben die Kinder beschenkt oder bestraft. Durch das Entstehen von immer mehr Passen haben sich die Gruppen nach den Hausbesuchen auf dem Dorfplatz getroffen. Aus diesen Treffen haben sich die heutigen Krampusläufe entwickelt. Zuletzt wurden regelrechte Krampus-Show-Auftritte daraus.

Ist der Brauch zeitgemäß?
In Anbetracht dieser Entwicklung stellt sich für Michael Moser die Frage: "Ist der Nikolaus- und Krampusbrauch noch zeitgemäß – die Maske im Wandel?" Antwort darauf soll eine Podiumsdiskussion geben. Am 7. November diskutiert Moser, ab 19:30 Uhr in der Festhalle Mauterndorf, mit Edi Fuchsberger (Gauobmann Lungau) und Hans Strobl (Gauobmann Pongau). Moderator ist Regionalmanager Josef Fanninger. Am 8. und 9. November folgt eine "Loavnschau", an der u. a. die Tamsweger "Immurium Pass", eine Gruppe Lungauer Perchtln, der Loavnschnitzer Hermann Prommegger (Talwirt in Hüttschlag) sowie die Schön- und Schiachperchtengruppe St. Johann mitwirken wird. Zudem wird Schauschnitzen und ein "Krampusstreichel-Zoo" – gedacht zur Angstbewältigung bei Kindern – geboten. Ferner gibt's am 9. November eine Musikanten-Hoagascht mit den Tullnberg Dirndln und den "Bloaßleategn".

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