VIDEO Sonnwendscheibenschlagen: So feiert man in Muhr die Sonnenwende
VIDEO Für unser RTS-Bezirksblätter-Magazin waren wir beim Sonnwendscheibenschlagen in Muhr dabei. Die Reportage sehen Sie ab dem 20. Juni, 18:30 Uhr, auf RTS, das Sie via Kabel oder Satellit (zu bestimmten Zeiten auf Kanal "R9") empfangen können. Das Video wird eine Woche lang im Bezirksblätter-Magazin ausgestrahlt.
MUHR. Am 21. Juni ist der längste Tag des Jahres. In der Lungauer Nationalparkgemeinde Muhr wird aus diesem Anlass ein alter heidnischer Brauch praktiziert: das Sonnwendscheibenschlagen. Am vergangenen Samstag hat die Kameradschaft Muhr dazu in die Bartlbauern-Au eingeladen. "Das Sonnwendscheibenschlagen bei uns in Muhr reicht weit zurück", erklärt Obmann Siegi Aigner. "Meine Eltern haben es uns gezeigt, meine Großeltern den Eltern und so weiter; und wir geben es an die nächste Generation weiter – damit dieser Brauch weiterlebt!"
Scheiben und "Råch'n"
Dabei werden vierkantige Scheiben aus Holz, die mit der Hacke in aeorodynamische Form gebracht werden und in die in der Mitte ein kleines Loch gebohrt wird, auf einen angespitzten Haselnussstock gesteckt. "Diesen Stock nennen wir bei uns in Muhr 'Råch'n'", ergänzt Siegi. "Sonnwendscheiben" und "Råch'n" werden natürlich schon in den Tagen vor dem Fest von jedem daheim in mühevoller Handarbeit vorbereitet.
Fliegen bis zu 150 Meter weit
Dann, am Abend des Sonnwendfestes, werden die Sonnwendscheiben ins Feuer gehalten und zum Glühen gebracht. "Die erste und größte Scheibe wurde in früheren Zeiten nach dem Bet-Läuten, um 19:30 Uhr, geschlagen", erzählt Siegi. Wegen der Sommerzeit wartet man heute aber bis halb neun, weil es sonst noch zu hell wäre. Über eine Rampe wird dann die glühende Sonnwendscheibe von einer Anhöhe aus ins Tal geschleudert. Bis zu 150 Meter fliegen die am geschicktesten geschlagenen Scheiben. Weit mehr als 100 Scheiben wurden in Muhr heuer hinaus geschlagen – zum Entzücken der MuhrerInnen und Gäste, die zahlreich in die Bartlbauern-Au gekommen waren.
Gibt es nur noch in Muhr
Während Sonnwendfeuer-Feiern in unseren Breiten recht verbreitet sind, so ist das Sonnwendscheibenschlagen in Lungau-Umgebung eine Rarität geworden. In Ramingstein gab es zuletzt noch eines; soweit bekannt gibt es das hierzulande mittlerweile nur noch in Muhr. "Früher gab es weit mehr Stellen im Dorf, wo die Scheiben geschlagen wurden", erzählt Albert Aigner, Siegis Vater. Verändert habe sich der Brauch seit seiner Kindheit nicht; nur selten ist er geworden. "Früher haben wir zum Beispiel von den Felswänden – den 'Ofen' – geschlagen; heute eben bei uns in der Bartlbauern-Au", erinnert sich Albert. Bei unseren Dreharbeiten für das RTS-Bezirksblätter-Magazin haben wir auf der gegenüberliegenden Talseite übrigens noch ein weiteres Sonnwendfeuerschlagen beobachten können.
>> Hier gehts zum Video: <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.rts-salzburg.at/clips/sonnwend-scheiben-schlagen-in-muhr/">Sonnwendscheibenschlagen in der Muhr</a>
>> Lesen Sie auch das: Warum "wendet" die Sonne eigentlich?
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