Windpark-Projekt im Lungau nimmt Fahrt auf

Dieses Foto wurde am Zechnerriegel (2.115 m), in dessen Nähe der Windpark geplant ist, aufgenommen; das Panorama-Foto schwenkt über das Weißpriachtal hinüber zur Fanninghöhe, die rechts zu sehen ist.
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  • Dieses Foto wurde am Zechnerriegel (2.115 m), in dessen Nähe der Windpark geplant ist, aufgenommen; das Panorama-Foto schwenkt über das Weißpriachtal hinüber zur Fanninghöhe, die rechts zu sehen ist.
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

WEISSPRIACH. Ein Windpark soll in der Gemeinde Weiß-priach entstehen; zumindest befindet sich ein solches Projekt in Planung. Die Bezirksblätter Lungau hatten darauf in der Ausgabe 02/2018 bereits verwiesen und haben nun konkrete Details dazu recherchiert.

"Lungauwind GmbH"

Hinter dem Windparkprojekt stehen vier Lungauer, die sich zu einer Betreibergesellschaft zusammengetan haben. „Lungauwind GmbH“ heißt diese Gesellschaft, die beabsichtigt, am Fanningberg, zirka 300 Meter von der Zirbenjet-Bergstation entfernt, sieben bis acht Windräder zu errichten. Einer der vier Gesellschafter ist Robert Gruber aus Weißpriach. Er erklärt: "Mit den Grundeigentümern, den Fanningbergliften, dem Biosphärenparkmanagement und mit der Gemeindevertretung haben wir bereits gesprochen; und wir sind übereingekommen, dass dieser Standort für die Nutzung von Windenergie geeignet ist und eine konkrete Projektprüfung gestartet wird."

Strom für 16.000 Haushalte

Die Grundsatzvereinbarungen mit den oben Genannten sei deshalb wichtig, weil es erst jetzt Sinn mache, weitere und zum Teil kostenintensive Schritte einzuläuten. Einer dieser Schritte ist zum Beispiel die Windmessung. "Wir stehen am Anfang", sagt Gruber. "Jetzt kommt es auf die Windwerte an. Ausgehend von den Daten, die uns der Windatlas bereits jetzt liefert, können wir aber davon ausgehen, dass jedes Windrad sauberen Strom für zirka 2.000 Haushalte produziert; also würde unser Windpark am Fanningberg 16.000 Haushalte versorgen", sagt Gruber voraus. Zum Vergleich: der Lungau hat etwas mehr als 7.200 Haushalte.

Gemeinde steht dahinter

"Ein super Projekt", findet Bürgermeister Peter Bogensperger und spricht hier für die gesamte Gemeindevertretung, die sich parteiübergreifend einstimmig und mit Beschluss hinter das Windparkprojekt gestellt hat. "Wir haben uns im Vorfeld genau informiert, etwa beim Biosphärenpark. In der Entwicklungszone ist ein solches Vorhaben für erneuerbare Energien sogar erwünscht", berichtet der Ortschef. "Zudem haben sich Vertreter aller Weißpriacher Parteien – FPÖ, ÖVP, SPÖ – den Windpark am Gaberl in Köflach angeschaut. Wir sind nach dem Lokalaugenschein und Gesprächen vor Ort zum Schluss gekommen, dass keinerlei Beeinträchtigung – Lärm etc. – zu erwarten ist", führt Bogensperger aus. Er weist auch darauf hin, dass von der Bergstation Richtung Weißpriach ein Talrücken, die Sicht auf den Windpark weitestgehend verhindern würde. "Strom braucht jeder und wir wissen, dass der nicht vom selbst aus der Steckdose kommt", betont der Bürgermeister, "die Entwicklung am Automarkt schaut auch so aus, als würde es in Richtung E-Mobiliät gehen; ebenso beim Heizen, wo der Trend Richtung Wärmepumpe zu gehen scheint."

Behörden müssen prüfen

Die weiteren Schritte, die nun notwendig sind, seien eine Umwidmung der Fläche auf "Grünland Windkraft", wobei hier vorher eine strategische Umweltprüfung notwendig sei, erklärt Gesellschafter Gruber, der bereits in Niederösterreich Windräder genehmigt und zur Umsetzung gebracht hat. "Später müssen wird dann auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) machen. Ideal wäre es, wenn wir das Ende 2019 in Verhandlung brächten", so Gruber. Die erforderlichen Planungen und Gutachten wurden von der "Lungauwind GmbH" bereits im Vorfeld auf Eigenkosten in Höhe von etwa 700.000 Euro in Auftrag gegeben. Würden die Gutachten positiv verhandelt werden, so wäre der Plan, im Jahr 2021 mit dem Bau der Anlagen zu beginnen.

Am Ende muss er wieder weg

"Ein wesentlicher Vorteil am Fanningberg ist, dass die Infrastruktur, wie etwa Zufahrt, zum Großteil vorhanden ist", erläutert Gruber. "Windräder haben übrigens eine Lebensdauer von zirka 20 Jahren. In dieser Zeit müssen wir Rückstellungen für den kompletten Rückbau machen, denn sobald die Anlagen nicht mehr in Betrieb sind oder nicht neu errichtet werden, muss die Grünlandfläche zur Gänze rekultiviert werden", erklärt er.

Windsparbücher geplant

Beim Bau des Windparks sollen in etwa zwischen 35 Mio. bis 40 Mio. Euro (pro Windrad rechnet man mit fünf Mio. Euro) investiert werden. "Wir möchten ermöglichen, sich über Windsparbücher mit fixem Zinssatz am Investment 'Windpark' zu beteiligen", erklärt Gruber. Er könne sich aber auch größere finanzielle Beteiligungen, etwa von Unternehmerseite her, vorstellen. Der gewonnene elektrische Strom der Windparkanlage am Fanningberg würde übrigens ins öffentliche Netz – in diesem Fall jenes der Salzburg AG – eingespeist werden.

"Wollen sachlich abarbeiten"

"Von Seiten der Gemeinde, wo die Fäden zurzeit zusammenlaufen, arbeiten wir die kommenden Schritte jetzt sachlich ab", führt Bürgermeister Bogensperger aus. "Unser Vertrauen in die Gesellschafter ist jedenfalls sehr groß; erstens, weil es ein Lungauer Projekt von Einheimischen ist, und zweitens, weil Robert Gruber bereits etliche Windräder und Wasserkraftwerke entwickelt, errichtet und betrieben hat. Das Know-how ist also vorhanden", freut sich der Bürgermeister. Den LungauerInnen etwas verheimlichen wolle man nicht; deshalb werde die Öffentlichkeit miteinbezogen, so soll es etwa eine Info-Veranstaltung geben.

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Dieses Foto wurde am Zechnerriegel (2.115 m), in dessen Nähe der Windpark geplant ist, aufgenommen; das Panorama-Foto schwenkt über das Weißpriachtal hinüber zur Fanninghöhe, die rechts zu sehen ist.
Diese Panorama-Aufnahme ist auf der Fanninghöhe (2.115 m) entstanden: zu sehen links das Gipfelkreuz mit Rechtsschwenk über das Weißpriachtal. Zirka 300 m von hier soll der Windpark entstehen.
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