Es formiert sich heftiger Widerstand

Ortschef Franz Winkler.
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RAMINGSTEIN. „Es ist unmoralisch, einen großen Teil der Mur an allen Ortsteilen von Ramingstein vorbei zu leiten“, oder „Kein wirtschaftlicher oder finanzieller Vorteil kann das aufwiegen, was uns verloren geht.“ So kommentieren Ramingsteiner auf „regionaut.meinbezirk.at/tamsweg“ die von der Salzburg AG vorgestellten Pläne zum Bau eines Kraftwerkes in Kendlbruck. Der Widerstand in der Unterlungauer Gemeinde scheint sehr groß zu sein, die Emotionen in Ramingstein gehen hoch. Konkret will die Salzburg AG in der Nähe der Tamsweger Kläranlage das Wasser auf einer Länge von 600 Metern aufstauen. Von dort aus würde ein Teil des Mur-Wassers durch einen Triebwasserstollen (Durchmesser 4,5 bis fünf Meter, Länge: ca. acht Kilometer) durch den Lasaberg und Mitterberg nach Kendlbruck umgeleitet werden. Dort würden mit einer Leistung von 24 Megawatt jährlich rund 98 Mio. kWh Strom erzeugt werden, womit rund 27.500 Haushalte versorgt werden könnten.

Möglicher Terminplan
Im möglichen Projektterminplan ist bis Oktober 2012 Grundlagenermittlung und die Erstellung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) vorgesehen. Die Verhandlung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) könnte dann Anfang/Mitte 2013 erfolgen. Als möglichen Baubeginn nennt die Salzburg AG den Herbst 2013. Nach einer veranschlagten Bauzeit von 30 bis 36 Monaten wäre die Inbetriebnahme Ende 2016 denkbar. „Das uns vorgestellte Projekt in der Form wollen wir verhindern“, sagt Ramingsteins Ortschef Franz Winkler (SPÖ)und erklärt: „Die uns genannte Mindestrestwassermenge von 3,8 m3/Sekunde ist zuwenig. Gegen ein Laufkraftwerk würde von unserer Seite aus nichts sprechen.“

Eine Bürgerabstimmung schließt Winkler nicht aus, er räumt allerdings ein, dass diese das Projekt vermutlich nicht verhindern könne. „Die Gemeindevertretung hat eine Arbeitsgruppe installiert, die sich nun den Fragen und Problemen, die die Bürger haben, widmen wird“, sagt Winkler und räumt ein: „Wenn wir Einwände äußern, dann müssen diese auf objektiven Daten und Fakten basieren.“ „Dieses Forum der Arbeitsgruppe Kraftwerk stellen wir auf eine breite Basis, wo alle Bürgerinnen und Bürger aus Ramingstein ihre Argumente einbringen sollen und mitarbeiten können“, betont Vizebgm. Peter Rotschopf (ÖVP). Persönlich spricht er sich gegen die Pläne der Salzburg AG aus. Bei der Gemeindevertretersitzung am 30. Jänner 2012 könnte ein Grundsatzbeschluss gegen den Kraftwerksbau gefasst werden. Interpretiert man die Aussagen von Winkler und Rotschopf, dann deutet vieles darauf hin, dass es tatsächlich dazu kommen wird. Auch die GRÜNEN Tamsweg sprechen sich gegen die „Halbierung der Mur“, wie sie es nennen, aus.

Gemeindevertreter Michael Hafner: „[...] Das wäre das Aus für einen der letzten naturbelassenen Flussabschnitte“, und er meint:„Die Modernisierung der bestehenden Wasserkraftwerke birgt hohe Energie-Potenziale, wird aber nicht angegangen. Die Photovoltaik wird auf Sparflamme gehalten und Lungauer Windkraft-Projekte stecken in der Genehmigungswarteschleife fest. Solange all diese Alternativen nicht genutzt werden, ist eine weitere Verbauung der Mur auch unter dem Deckmäntelchen von Klimaschutz und Energieversorgung nicht zu verantworten.“

Einbindung von Beginn an
Die Sorgen und Ängste nehme die Salzburg AG sehr ernst, wie Projektsprecher Martin Jager gegenüber dem „BB Lungau“ zu verstehen gibt. Man stehe am „absoluten Beginn“ der Planungen. Die Philosophie sei, die Bürger von Anfang an einzubinden. Vertiefende Infos würden kommen, wenn mehr Daten sondiert seien. Warum die Salzburg AG gerade zwischen Tamsweg und Ramingstein bauen will: Aufgrund der Topographie mit einem Gefälle von 80 Metern und des Wasservorkommens in der Mur sei das Projekt wirtschaftlich sinnvoll. Man bräuchte 28 Laufkraftwerke, um die selbe Leistung zu erzielen.

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