Strongman Franz Müllner ließ für "Lohnsteuer runter!" die Muskeln spielen
SALZBURG. Mit einer spektakulären Aktion hat der ÖGB Salzburg heute auf die österreichweite "Lohnsteuer runter!"-Kampagne aufmerksam gemacht. Vor dem ÖGB/AK-Haus in der Markus-Sittikus-Straße in Salzburg brachte der 16-fache Weltrekordhalter und Kraftsportler Franz Müllner aus Tamsweg einen 13,5 Tonnen schweren Doppeldeckerbus im "Lohnsteuer runter!"-Kampagnendesign in Bewegung. Nachdem ihm das gelungen war, wurde er von Aktivisten bei seiner Aktion unterstützt, so dass der Bus noch schneller gezogen werden konnte.
Auch Einzelpersonen sind stark
"Mit unserer Aktion wollten wir zeigen, dass scheinbar Unmögliches zwar durchaus von Einzelpersonen bewältigt werden kann. Je mehr Personen allerdings an einem Strang ziehen, umso schneller gelingt ein Vorhaben", erklärt ÖGB-Landesvorsitzender AK-Präsident Siegfried Pichler. "Mit der Salzburger Aktion anlässlich des österreichweiten Aktionstags wollten wir unserer Unterschriften-Kampagne Aufmerksamkeit verleihen und der Regierung zeigen, dass eine scheinbar schwierig umzusetzende Lohnsteuerreform gar nicht so schwer umzusetzen wäre wenn alle an einem Strang ziehen. ÖGB und AK haben ihr realistisches Lohnsteuerkonzept vorgelegt, jetzt muss es nur noch von der Regierung umgesetzt werden", sagt Pichler.
800.000 Unterschriften
ÖGB-Landesgeschäftsführerin Heidi Hirschbichler ruft den Erfolg der "Lohnsteuer runter!"-Kampagne in Erinnerung: "Bislang haben rund 800.000 ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen unser Lohnsteuerkonzept mit ihrer Unterschrift unterstützt. Dieser ungebrochene Rückhalt zeigt wie berechtigt die Forderung ist und wie sehr ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen darunter leiden, dass sie netto viel zu wenig Geld bekommen. Aus Sicht des ÖGB ist der enorme Zuspruch umso erfreulicher, weil die Kampagne Anfang Juli gestartet wurde und somit während der Sommermonate an Fahrt aufgenommen hat", erklärt Hirschbichler.
Besonders zufriedenstellend sei die Kampagne aus Salzburger Sicht verlaufen. "Bei einem Bevölkerungsanteil von 6,3 Prozent kommen rund 8 Prozent aus Salzburg. Von den rund 215.000 aktuell betroffenen ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen in Salzburg haben 63.447 unterschrieben. In Salzburg hat sich somit bereits jeder dritte Betroffene für eine rasche Senkung der Lohnsteuer ausgesprochen", berichtet Hirschbichler.
Neben dem Wunsch nach Steuergerechtigkeit wirkten sich aus Hirschbichlers Sicht die hohen Lebenshaltungskosten in Salzburg auf die breite Unterstützung im Bundesland aus. "In Sachen Wohnkosten gehört Salzburg zu den teuersten Pflastern Österreichs. Mich verwundert es wenig, dass gerade hier die ÖGB-Kampagne großen Anklang findet zumal wir wissen, dass sich die Menschen in Salzburg das Wohnen kaum mehr leisten können", erklärt Hirschbichler.
Pichler: "Wohnbaufonds zu überdenken!"
In diesem Zusammenhang fordert ÖGB-Landesvorsitzender Pichler die Landesregierung abermals auf, den geplanten Umbau des Wohnbaufonds zu überdenken: "Es droht eine sozialpolitische Katastrophe. Wenn weniger Wohnungen gebaut werden, werden die Mieten teurer. Das Land saniert somit auf Kosten der Wohnungssuchenden sein Budget", erklärt Pichler. "Statt den Wohnbaufonds total umzukrempeln ist die Regierung besser beraten das Modell der Darlehensförderung bei der Miete beizubehalten. Es hat sich vielfach bewährt und wenn man es klug nachjustiert ist es ein sehr gutes System für die Menschen in Salzburg!"
Neben der Aktion mit Franz Müllner wurden heute durch ÖGB-MitarbeiterInnen und FunktionärInnen in zahlreichen Salzburger Gemeinden Unterschriften gesammelt. Der österreichweite Aktionstag soll Schlusspunkt und zugleich Höhepunkt der erfolgreichen Unterschriften-Kampagne sein.
So geht es weiter
Am 30. Oktober werde das offizielle Ergebnis der Unterschriftenkampagne beim ÖGB-Bundesvorstand präsentiert. Wenige Tage später will der ÖGB die Unterschriften an die Bundesregierung übergeben, damit der Bundesregierung klar werde – so heißt es von Seiten des ÖGB Salzburg: "Österreich braucht eine Lohnsteuersenkung für alle!"
"Wir werden die Verhandlungen genau beobachten. Unsere gemeinsame Kampagne endet erst dann, wenn die ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen netto mehr Geld haben", stellt Siegfried Pichler klar und ergänzt: "Wenn die Regierung nicht schnell für eine Entlastung sorgt, werden wir einen Sturm entfachen, zu dessen Vergleich der heutige Sturm nur ein laues Lüftchen war."
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