Im Skulpturen-Märchenland des Weltausstellungserbes
Verborgene Schätze in Wien: Symbiose zwischen Kunst und Geschichte
(cl). Im grünen Herzen Wiens findet sich zwischen dem Trubel des Prater-Stadions und der Trabrennbahn auch das wildromantische Areal der einstigen Weltausstellung.
Während sich vor dem Prater-Stadion die Autoschlangen durch die Frühabendhitze quälen, führt direkt gegenüber der Weg durch ein gusseisernes Eingangstor in eine wahre Ansammlung von Schönheiten.
Erbaut wurden die Gebäude als zwei von mehreren Pavillons für die Weltausstellung im Jahr 1873. Im Anschluss daran widmete
Kaiser Franz Joseph I. das Areal den schönen Künsten. Seit dieser Zeit finden sich hier eine Vielzahl heimischer Künstler wieder, die sich im Laufe der Geschichte Rang und Namen verdient haben – so wie die zuletzt verstorbenen Bildhauergrößen Alfred Hrdlicka und Bruno Gironcoli.
Sommerfest der Praterateliers
Ein wenig fühlt man sich beim Betreten des Geländes wie ein Eindringling. Es ist deutlich spürbar, dass dieses Areal vor neugierigen Blicken von außen sonst gut abgeschirmt ist. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, die Kunst fügt sich nach ihren eigenen Gesetzen und oft mit viel Humor in die Gegebenheiten ein. Der wahre Herrscher über das 25.000 Quadratmeter große Grundstück ist die Natur. Zwischen riesigen Bäumen und jeder Menge Buschwerk lässt sich gut erahnen, wie sich dort, eingekeilt zwischen dem Trubel von Stadion und Trabrennbahn, an anderen Abenden Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen.
Neuvergabe von drei Ateliers
Aktuell arbeiten vor Ort Künstler mit so großen Namen wie beispielsweise Hans Hollein, Hans Kupelwieser, Ulrike Truger oder Werner Würtinger. Dass dieser wunderbar eigenwillig abgeschottete Ort mitten in der Stadt so bleiben darf, wie er ist, scheint allerdings immer wieder alles andere als gesichert. Glaubhafte Quellen (Namen sind der Redaktion bekannt) erzählen hinter vorgehaltener Hand, dass es Ansinnen gibt, dort stattdessen Luxuswohnungen zu errichten.
Für den Moment scheint diese Gefahr jedoch gebannt. Anlass für das Sommerfest war nämlich die anstehende Neuvergabe von drei der aktuell leerstehenden Ateliers auf sieben Jahre an Nachwuchskünstler, die von einer prominent besetzten Jury bis Herbst ausgewählt werden.r
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