Margareta 2017: Auszeichnung für Hebamme
Im März wurde der Frauenpreis "Margareta" an Hebamme Margarete Hoffer vergeben.
MARGAREATEN. Margarete Hoffer hat bereits im Vorjahr die Ausschreibung des Margaretner Frauenpreises mitverfolgt. "Dass damals Frauen mit 'Zivilcourage' gesucht wurden, hat mich beeindruckt“, so die Hebamme. Als sich die "Margareta 2017" dann dem Thema Frauengesundheit widmete, sagte sich die engagierte Haushebamme: „Jetzt oder nie, das ist mein Thema“ – und bewarb sich. An einen möglichen ersten Platz hat sie dabei nie gedacht, auch nicht, als sie als Nominierte zur Festveranstaltung eingeladen wurde.
„Dass die Wahl auf mich gefallen war, war mir erst klar, als Bezirksvorsteherin Schaefer-Wiery beim Festakt sagte, dass sich die Jury entschieden hat, eine Frau auszuzeichnen, die sich einem traditionellen Metier in neuem Gewand widmet.“
Jugendtraum verwirklicht
Der hochkarätigen Jury, bestehend aus Sabine Hofmann, Geschäftsführerin des Filmcasinos, Gabriela Niederkofler, Eigentümerin der Maria-Schutz-Apotheke und Schauspielerin Katharina Stemberger, fiel die einstimmige Entscheidung nicht schwer. Ihre Begründung: Margarete Hoffer übe eine traditionelle Profession in neuer, selbstbewusster Form aus. Sie rücke somit eine Leistung für Frauen wieder ins Licht, welche auf die Selbstbestimmtheit von werdenden Müttern und der Familie ausgerichtet ist.
„Besonders schön war auch das Lied, das Liedermacherin Olga Minsky zu diesem Anlass für mich geschrieben und vorgetragen hat. Als würde sie mich persönlich kennen, es war berührend!“, so Hoffer. „Ich wollte immer Hebamme werden. Spätestens, nachdem mich meine Tante, eine Hebamme, einmal in den Sommerferien mit ins Spital nahm und ich zum ersten Mal in einem Kreißsaal stand“, sagt Hoffer. 2007 diplomierte die gebürtige Oberösterreicherin an der Hebammenakademie Mistelbach und machte sich sofort selbstständig.
Selbstbestimmte Geburt
„Mir war klar, dass ich als Hebamme Frauen bei ihrer Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett zu Hause begleiten möchte.“ Mit Kolleginnen gründete sie einen Verein für Hausgeburtshebammen (www.hebammenkreis.at), in dem sich erfahrene Hebammen mit Studentinnen und jungen Kolleginnen austauschen. „Die Hausgeburt kommt beim Studium leider nur sehr theoretisch vor. Wir wollen die jungen Kolleginnen dafür fit machen. Eine Hausgeburt, die immer von einer Hebamme begleitet werden muss, bietet mindestens die gleiche Sicherheit wie eine Geburt im Spital“, sagt Hoffer.
Weil man in vertrauter Umgebung mit den Menschen, die einem am wichtigsten seien, auch den Geschwistern, völlig selbstbestimmt, aus eigener Kraft und im eigenen Rhythmus das Ereignis Geburt ganz anders erlebe. „Ich begleite werdende Mütter meist schon ab der neunten Schwangerschaftswoche, das schafft Vertrauen und Sicherheit auf beiden Seiten.“ Bis zu vier Mütter sind das pro Monat, rund 30 Geburten im Jahr. Jede Frau hat laut Hoffer ihre ganz persönlichen Kriterien für eine gesunde Schwangerschaft und Geburt. „Die individuelle Betreuung von Anfang an ist mir wichtig.“
Infos: www.deinehebamme.at
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