Leere Baumscheiben
Betonwüste statt neuem Grün in der Gassergasse

- Ein trostloses Bild an der Ecke Gassergasse/Laurenzgasse.
- Foto: Barbara Schuster
- hochgeladen von Barbara Schuster
Seit Monaten sind die Baumscheiben in der Gassergasse ohne Bepflanzung. Das regt vor allem Anrainer auf.
MARGARETEN. Bäume, Sträucher und Blumen sind schön anzusehen und bieten Nahrung und Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren. Vor allem aber verbessern Pflanzen die Luftqualität und kühlen die Umgebung.
Die vergangenen Sommer waren bereits jene mit den höchsten Temperaturen in Wien seit Beginn der Messaufzeichnungen. Wie die Hitze-Karte zeigt, die von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) in Auftrag gegeben wurde, gehört Margareten zu den heißesten Gegenden der Stadt.
Antrag auf Bepflanzung
Um der Hitze entgegenzuwirken, sind Begrünungsmaßnahmen gefordert. In der Gassergasse etwa gibt es eine Vielzahl an Baumscheiben. Diese sind jedoch seit Monaten ohne Bepflanzung. Bereits im März stellten die Grünen Margareten mit der ÖVP Margareten dazu einen Mehrparteien-Antrag in der Bezirksvertretungssitzung.
Das zuständige Magistrat 42 – Stadtgärten wurde ersucht, die Baumscheiben zu überprüfen und neue, klimaresistente Baumarten einzusetzen. Der Antrag wurde einstimmig von allen Parteien angenommen. Passiert ist seitdem nichts.
"Schandfleck der Straße"
In einigen Baumscheiben finden sich noch die Stümpfe der abgeholzten Bäumchen, bei anderen macht sich Unkraut breit. Dass das weder klimaförderlich noch besonders schön ist, regt mittlerweile auch Anrainer auf.
"Die baumlosen Inseln sind ein Schandfleck in unserer Straße", meint Bernhard Fischer. "Die Bäumchen wurden einfach abgeschnitten, nachgepflanzt wurde aber nicht. Jetzt wuchert dort bloß das Unkraut."
ÖVP Margareten ohne Verständnis
Alexander Maly, Klubobmann der ÖVP Margareten, hat "kein Verständnis für diese Säumigkeit". "Wüste, wo gerade jetzt Schatten guttäte. Seit Monaten bieten die Baumscheiben in der Gassergasse dieses trostlose Bild", erzählt Maly.
Da die Baumscheiben schon so lange ohne Pflanzen seien, habe man den Antrag auf Begrünung im März gestellt. "Wir dachten, vielleicht geht es sich noch vor dem Sommer aus", so Maly.
Der Untergrund als Übeltäter
Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Nikola Furtenbach (Grüne) ist ebenfalls nicht glücklich über die leeren Baumscheiben. Weshalb sich an diesem Zustand nichts ändert, wurde ihr jedoch seitens der Stadt Wien erklärt. "Der Untergrund ist leider so schlecht, dass die Bäume immer wieder absterben", so Furtenbach.
Demnach sei eine Nachbepflanzung nicht zielführend. "Wir Grünen arbeiten an einer Lösung", verspricht Furtenbach. Denkbar ist für sie etwa, aus dem Begrünungsbudget der Stadt Wien zu schöpfen und darin zu investieren, den Untergrund aufarbeiten zu lassen.


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