Der Architekt Oskar Marmorek aus Wien - ein tragisches Schicksal
Oskar Marmorek kam mit seiner Familie 1875 aus Galizien nach Wien. Er absolvierte 1885 die Technische Hochschule in Wien und zog nach Paris. Dort schloß er sein Studium ab und arbeitete an der Weltausstellung 1889 mit. Die Fontaine Lumineuse, ein farbig beleuchteter Springbrunnen beeindruckte ihn so sehr, daß er im Jahr 1890 eine verkleinerte Version für den Wiener Prater entwarf.
Als selbstständiger Architekt kehrte er nach Wien zurück und übernahm Bauten für Großausstellungen, darunter für die Wiener Musik- und Theaterausstellung 1892. 1900 schuf er in Wien die Vergnügungsanlage "Venedig in Wien". Das Cottageviertel verdankt ihm Entwürfe, auch die Synagoge in Döbling, die 1907 erbaut wurde. Marmorek gehörte zur ersten Generation der Wiener Secessionsarchitekten und er war einer der prominentesten und meistbeschäftigten Architekten seiner Zeit. Nebenbei betätigte sich er als als Kunstschriftsteller und redigierte die Zeitschrift „Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn".
Seine bekanntesten Bauwerke wie den Rüdigerhof in Margareten (1902 erbaut), den Nestroyhof (1898 für seinen Schwiegervater Julius Schwarz in der Leopoldstadt errichet) oder das wunderbare Wohnhaus in Mariahilf, Windmühlgasse 4 "Zum goldenen Einhorn" kennt wohl jeder. Obwohl er kein Schüler Otto Wagners war, zeigten seine späteren Werke einen ziemlichen Wagnerischen Einfluss, worüber dieser jedoch sehr erfreut war. Marmorek und seine Frau Nelly Schwarz wohnten in der Leopoldstadt in der Rotensterngasse 25.
Am 7. April 1909 erschoss sich der kränkliche, sensible Künstler mit 44 Jahren beim Grab seines Vaters auf dem Wiener Zentralfriedhof, wo sich heute auch sein Grab befindet.
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