Kein Schutz gegen den Lärm am Margaretengürtel
Für den Bau einer Lärmschutzwand müssten zwischen Blechturmgasse und Hollgasse 21 Bäume gefällt werden.
MARGARETEN. Seit der Vollinbetriebnahme des Hauptbahnhofs im Dezember 2015 dürfte sich die ohnedies nicht allzu hohe Lebensqualität der Anrainer rund um den Margaretengürtel verschlechtert haben. Die ÖVP-Margareten fordert daher eine Lärmmessung. "Durch den neuen Hauptbahnhof könnten sich die Parameter verändert haben. Das wäre durch eine Vorher-Nacher-Messung abzuklären", so Bezirksrat Alexander Maly.
Eine gute Forderung, gäbe es da nicht eine Vorgeschichte: Bereits im September 2015 stellte Bezirksrat Alexander Maly den Antrag im Bezirksparlament, Lärmschutzwände am Margaretengürtel zwischen Blechturmgasse und Hollgasse zu errichten. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und an die zuständige Stadträtin Ulli Sima weitergeleitet.
Bäume und Parkplätze
Die Antwort fiel jedoch ernüchternd aus. Neben den hohen Kosten von über 2.600.000 Euro war vor allem der Hinweis auf die nötige Rodung des vorhandenen Grünstreifens am Margaretengürtel ein Schock.
"Aufgrund der Konstruktionsbreite müssten entlang des Margaretengürtels 21 Bäume gefällt und 64 Parkplätze gestrichen werden", lautete die Erklärung aus dem Büro der Stadträtin. Doch auch einer möglichen deutlichen Lärmsteigerung durch den Hauptbahnhof, wie sie aus den Auswertungen einer aktuellen Lärmmessung zu erwarten wäre, ist nur mit der Errichtung der Glaswände entgegenzutreten – mit allen Nebenwirkungen. Für andere Bezirksparteien offenbar eine inakzeptable Lösung. Die ÖVP steht mit ihrer Forderung allein. Nachgefragt bei der Bezirksvorstehung, liegen keine Beschwerden der Gürtel-Bewohner vor. "Wir haben keine Beschwerden von Anrainern erhalten," so Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ).
Das Problem könnte sich allerdings mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs in einigen Jahren ohnedies lösen. Mit der Erweiterung der U-Bahn-Linie U2 Richtung Matzleinsdorfer Platz darf mit einer Änderung der Verkehrsströme gerechnet werden.
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