Das elegante Fräulein Kleidsam

Ursula Wagner präsentiert ein Kleid aus den Siebzigerjahren unter den wachsamen Augen von Lotte, der Puppenbüste aus Berlin.
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  • Ursula Wagner präsentiert ein Kleid aus den Siebzigerjahren unter den wachsamen Augen von Lotte, der Puppenbüste aus Berlin.
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MARIAHILF. Hätte die Großmutter von Ursula Wagner nicht die Kleider ihrer Mutter aufgehoben, würde ihre Enkelin heute wahrscheinlich im Büro eines Museums sitzen.  "Als Kinder durften meine Schwester und ich die alten Kleider der Uroma aus den 20er und 30er-Jahren anziehen. In diesen Art Deco-Stücken hielten wir Teatime mit unseren Puppen", erinnert sich Ursula Wagner. Diese Vorliebe für Mode aus längst vergangenen Tagen überdauerte die Kindheit. "Als Jugendlicher war ich viel auf Flohmärkten unterwegs. Ich war im Geiste immer schon der Freak, aber von Umfeld und Klosterschule geprägt."

Gar nicht freakig ist die Vintagemodenboutique "Fräulein Kleidsam", mit dessen Eröffnung Wagner im Jahr 2010 endlich den Mut fand, ihrer Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Den Ausschlag gab wieder einmal die Oma. "Als meine Großmutter gestorben ist, bin ich beim Ausräumen ihrer Wohnung wieder auf die alten Art Deco-Kleider samt Omas Hochzeitskleid gestoßen. Kurz zuvor war ich in New York und bin in Williamsburg zufällig in eine riesige Halle voller Vintagemode gestolpert", erzählt die Kunsthistorikerin. "Mein erster Gedanke war: Sowas würde ich auch gerne eröffnen. Die Kleider meiner Oma haben diesem Wunsch dann Taten endgültig folgen lassen."

Von der Wieden nach Gumpendorf

Unter dem Kopfschütteln ihrer Mutter - "Wie kann man nur als Magister Faschingskleider verkaufen?" - eröffnete Wagner ihre erste "Fräulein Kleidsam"-Boutique in der Wiedner Schwindgasse. Aufgrund der ausbleibenden Laufkundschaft zogen die beiden Fräuleins vor zwei Jahren in die Gumpendorfer Straße 10-12. "Einen besseren Ort als hier in Stadtnähe zwischen Mariahilfer Straße und Naschmarkt gibt es nicht", freut sich Wagner, deren Kunden alle Altersstufen abdecken. "Die junge Studentin kauft bei mir ebenso für eine Mottoparty, die seit dem Großen Gatsby wieder in Mode sind, wie eine siebzigjährige Dame, die sich freut, ein Geschäft gefunden zu haben, wo es noch echte Strumpfbandgürtel gibt."

Wichtig für den Erfolg von "Fräulein Kleidsam" ist das Drumherum. Dazu gehört nicht nur ein Geschäftslokal, dass Wagner durch originale Jugendstilfliesen und einer alten Eisenwendeltreppe dem Stil der Ware angepasst hat, sondern auch der Service. "Die Kleidung wird gereinigt, gebügelt und renoviert. Mir ist es wichtig, dass es im Geschäft nicht muffig riecht - mich haben diese grindigen Secondhandläden meiner Jugend immer abgestoßen. Gekauft habe ich natürlich trotzdem." Diesen Mief sucht man in der Gumpendorfer Straße vergeblich. Die Stoffe sind adrett und fehlender Besatz wie Stabperlen, Knöpfe oder Spitze werden auf Flohmärkten nachgekauft und angenäht.

Mit Jeans und Sportschuhen in die Oper

Über die abfällige Bezeichnung Secondhandladen ärgert sich Wagner, die neben ausgewählter Mode von 1920 bis in die 1990er hinein auch Designerstücke anbietet, übrigens nicht mehr. "Mir ist die Bezeichnung Secondhand lieber als wenn man gar nicht wissen würde, dass es mich gibt. Aber die Wiener haben immer noch den Habitus, dass etwas das alt ist, nicht mehr als zwanzig Euro kosten darf. Dabei handelt es sich um Qualität, die die Jugend heute nicht mehr kennt."

Auch Kleidung als Ausdruck von Respekt gehört laut Wagner der Vergangenheit an. "In den Achtzigern habe sich die Leute für die Oper festlich gekleidet. Jetzt gehen Touristen mit Jeans ins Sacher. Mit Sportschuhen ins Sacher wäre den Leuten in den Achtzigern gar nicht in den Sinn gekommen!" Zum Glück gibt es in Gumpendorf noch ein kleines Fleckchen, in dem noch die Eleganz vergangener Jahrzehnte anzutreffen ist.

Mehr Infos sowie einen Webshop finden Sie im Internet unter www.fraeulein-kleidsam.at

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