Mariahilf
Der erste Nachbarschafts-Award ging an diese drei Projekte
Der erste Mariahilfer Nachbarschafts-Award wurde vor kurzem an StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt, die Dragqueen Candy Licious und das Stiegenfest der VS Corneliusgasse verliehen. Es gab auch ein Ehrenpreis.
WIEN/MARIAHILF. Rund sechs Monate hatten Mariahilferinnen und Mariahilfer die Möglichkeit, ihre Ideen und Projekte für den ersten Nachbarschafts-Award einzureichen. Gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung verlieh Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) am Dienstag, 22. November, im Rahmen der Nachbarschafts-Gala den Preis an die drei Gewinnerinnen und Gewinner. Dieser ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.
„Bei allen Nominierten und bei den Preisträger*innen steckt unheimlich viel Kreativität und Wissen dahinter“, freut sich Bezirksvorsteher Rumelhart über das große Interesse. „Das Thema der Nachbarschaft spielt für viele eine ganz große Rolle.“
912 Stimmen für Award
Markus Steinbichler von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung stimmte ihm hierbei zu: „Wir sind begeistert über das große Engagement der Mariahilferinnen und Mariahilfer sowie über die vielen tollen Einreichungen. Besonders freuen wir uns darauf, viele Ideen gemeinsam mit den Einreicher*innen erfolgreich umzusetzen.“
Insgesamt wurden 34 Projekte für den ersten Nachbarschafts-Award eingereicht. Zwei Wochen lang gab es die Möglichkeit, die Siegerinnen beziehungsweise Sieger zu bestimmen. 912 Mariahilferinnen und Mariahilfer gaben ihre Stimme ab.
Für mehr Zivilcourage
Auf dem dritten Platz landete "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt". Umgesetzt wird das österreichweite Projekt in Mariahilf durch das Frauentageszentrum Footprint. Bei den monatlich stattfindenden Frauen*tischen tauscht sich die Nachbarschaft über Zivilcourage und Gewalt in Partnerschaften aus.
"Mariahilf ist ein Bezirk, wo vieles gut sichtbar ist und genau das ist das Ziel der Frauentische, nämlich Partnergewalt sichtbar zu machen und die Nachbarschaft zu aktivieren, sich aktiv gegen Partnergewalt einzusetzen, denn das kann jeden treffen", so eine Mitarbeiterin von StoP bei der Preisvergabe. "Deswegen möchte ich auch heute dazu aufrufen, kommt zu unseren regelmäßigen Frauentischen, setzt euch aktiv gegen Partnergewalt ein."
"Ich will Mauern durchbrechen"
Die zweithäufigsten Stimmen erhielt Bernhard Ledinski, der als die Dragqueen Candy Licious, in monatlichem Abstand in der Bücherei Mariahilf und anderen öffentlichen Orten aus Büchern vorlesen möchte. Damit soll ein möglichst niederschwelliger Zugang zur Drag-Kunst geboten werden. Insbesondere Kindern wird dabei gezeigt, dass die Welt bunt ist und speziell Mariahilf für Diversität und Vielfalt steht.
"Ich will Mauern durchbrechen und ich will vor allem, dass junge Menschen sehen, dass wir keine Mauern brauchen, sondern Brücken in dieser Welt. Wir können gemeinsam leben. Im Endeffekt will ich nichts anderes tun als aus Büchern lesen, die einen schönen Ansatz haben", freut sich Candy Licious.
Ein Fest für Zusammenhalt
Der Hauptsieger des Nachbarschafts-Awards ist das Stiegenfest Corneliusgasse, welches jährlich vom Elternverein der Volksschule Corneliusgasse veranstaltet wird. "Wir freuen uns sehr und wir sind sehr geehrt, dass wir neben 33 so tollen Projekten sein dürften und dass wir den ersten Preis bekommen haben", sagt Katalin Müller-Siemens als Vertreterin des zuständigen Elternvereins. "Für uns kam die Idee, dieses Stiegenfest zu machen, um Geld zu sammeln, für benachteiligten Kinder in der Volksschule."
Bei der Nachbarschafts-Gala wurde auch ein Ehrenpreis an das Projekt "Freiluft-Atelier im Richard-Waldemar-Park", welcher den dritten Platz nur knapp verfehlt hat, verliehen. In dessen Rahmen soll man in der warmen Jahreszeit die Möglichkeit haben, in der Parkanlage zu flanieren, zu verweilen oder seiner Kreativität durch Malen und Zeichnen Ausdruck zu verleihen.
"Das Projekt wird auf jeden Fall stattfinden, auch wenn es nur den vierten Platz gemacht hat", verspricht die Initiatorin. Alle 34 Projekte sollen durch im nächsten Jahr weiter verfolgt werden. „Wir möchten sie begleiten und mit unseren Möglichkeiten unterstützen, damit ihre Initiative weitergeführt bzw. gestartet werden kann. Jede Einreicherin und jeder Einreicher war somit ein Gewinner unseres Nachbarschafts-Awards!“.
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