StoP Partnergewalt
Mariahilfer Verein kümmert sich um Gewaltopfer

Hannah Gasser betreut das Projekt StoP Partnergewalt in Mariahilf.  | Foto: Niklas Varga
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  • Hannah Gasser betreut das Projekt StoP Partnergewalt in Mariahilf.
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Der Verein Footprint startet in Mariahilf das Programm StoP Partnergewalt. Ziel ist es das Thema zu enttabuisieren und Frauen in Notsituationen die passende Hilfe anzubieten. 

WIEN/MARIAHILF. In der Gumpendorfer Straße 65 im 3. Stock liegt der Verein Footprint. Vom Fenster aus kann man bereits über die umliegenden Dächer hinwegschauen. Es ist ein schöner Ausblick den sich auch viele Frauen für ihre Zukunft erhoffen, wenn sie die Räumlichkeiten betreten. 

Hannah Gasser ist die Leiterin des Vereins Footprint. Bis zu 25 Kollegen arbeiten mit ihr an unterschiedlichsten Projekten. In Mariahilf ist der Verein für das Projekt StoP (Stadtteile ohne Partnergewalt) zuständig. "Ursprünglich stammt das Programm aus Deutschland. Aber als es nah Österreich geholt wurde, war für uns klar, dass wir es in Mariahilf gerne unterstützen wollen", erzählt Gasser. 

Lockdown fördert häusliche Gewalt

Besonders die Lockdowns, der ständige Kontakt und wenige Möglichkeiten auf Distanz zu gehen, haben zu immer mehr häuslicher Gewalt geführt. Drei Viertel der Betroffenen, die Gewalt in ihren eigenen vier Wänden erfahren haben, sind Frauen. "Wir sind ein Safe Space", sagt Gasser und ergänzt: "Zu uns kommen Betroffene von Frauenhandel, Gewalt oder auch Zwangsprostitution. Wir fungieren dann als Tageszentrum und beraten die Frauen." 

Für soziale Beratungen sind eigene Räume eingerichtet worden.  | Foto: Niklas Varga
  • Für soziale Beratungen sind eigene Räume eingerichtet worden.
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Die Angebote sind dabei besonders vielfältig. Workshops, soziale und rechtliche Beratung aber auch Deutsch- und Sportkurse sowie Mutter-Kind Programme können besucht werden. "Wir versuchen möglichst viele Frauen in Workshops zu betreuen und eine Community zu bilden, die sich dann gegenseitig auffängt", erklärt Gasser. 

Besonders wichtig ist die Anonymität. Die Frauen müssen ihre Geschichte nicht erzählen, wenn sie zu Footprint kommen. "Wir schauen zu allererst ob die Grundbedürfnisse der Frau abgedeckt sind. Also eine sichere Unterkunft und ausreichend finanzielle Mittel. Dann unterstützen wir natürlich bei der Jobsuche und bieten auch psychische Unterstützung an", erklärt Gasser. 

Großer Zulauf

Durchschnittlich 20 Frauen pro Tag nützen die Angebote von Footprint. Für Notfälle kann man während der Öffnungszeiten immer vorbei kommen und auch über Social Media ist der Verein beinahe rund um die Uhr erreichbar. Benötigt eine Frau jedoch soziale oder rechtliche Beratung so muss ein Termin ausgemacht werden. 

Wissen Sie was Sie tun können wenn Sie häusliche Gewalt in Ihrer Umgebung bemerken?

Jeden Mittwoch bietet Footprint auch eine Lebensmittelausgabe in Kooperation mit dem Verein Muth an. "Zuletzt waren über 40 Frauen bei der Lebensmittelausgabe", erzählt Gasser. "Ziel von StoP ist natürlich auch die Enttabuisierung des Themas. Wir wollen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen." Das soll auch durch eigene Frauentische gelingen bei denen über häusliche Gewalt gesprochen wird. "Da kann jeder kommen. Auch all jene die nicht Opfer häuslicher Gewalt wurden, sind eingeladen", sagt Gasser. Künftig sollen auch noch Jugend, Männer und LGBTIQ Tische folgen. 

Im Falle von häuslicher Gewalt ist es wichtig, dass auch Nachbarn handeln. Welche Initiativen man im Notfall ergreifen kann, wird in Flyer von StoP erklärt. "Wenn man wirklich mitbekommt, dass in der Nachbarwohnung Schreie oder Schläge zu hören sind, dann kann man natürlich immer die Polizei rufen. Je nachdem wie wohl man sich mit der Situation fühlt, gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten. Man kann beispielsweise anläuten und nach ganz banalen Sachen wie Zucker, Milch oder der Uhrzeit fragen. Das signalisiert dem Täter 'Ich bin da und beobachte dich' und der Betroffenen zeigt man, dass sie nicht alleine ist", erklärt Gasser.  

Tipps für den Notfall

StoP Partnergewalt empfiehlt zudem Betroffenen einen Notfallkoffer mit den wichtigsten Dokumenten und Kleidung, die für ein paar Tage ausreicht, zu packen. Auch mit Freundinnen über das Problem der häuslichen Gewalt zu besprechen hilft. "Gemeinsam kann man auch die Frauenhelpline anrufen", empfiehlt Gasser

Verschiedene Projekte sind im Zuge des Programmes schon entstanden.  | Foto: Niklas Varga
  • Verschiedene Projekte sind im Zuge des Programmes schon entstanden.
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Der Verein Footprint ist gänzlich durch Spenden finanziert, da der Bezirk kaum Geld für soziale Projekte zur Verfügung hat. Gasser persönlich kommt mit den Schicksalen heute gut zurecht: "Viele stellen sich vor, dass zu uns nur weinende und komplett verzweifelte Frauen kommen. Aber so ist es ja nicht. Viele suchen einfach nur eine Möglichkeit mit jemanden zu reden und freuen sich über unser Angebot hier." Denn die Räumlichkeiten in der Gumpendorfer Straße sind keineswegs Orte der Trauer, sondern der Hoffnung, wo Frauen niederschwellige und anonyme Angebote annehmen können, die ihnen aus schwierigen Lebenssituationen helfen. 

Wichtige Informationen

Polizei:

Stop Mariahilf:

Frauenhelpline gegen Gewalt:

  • Telefon  0800/222 555 - kostenlos, rund um die Uhr, anonym 

Frauenhausnotruf:

Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie:

Männerberatungsstelle Wien:

StoP Partnergewalt Frauentische in Mariahilf:

  • Adresse  Bürgerspitalgasse 4-6
  • Termine  19. August (10 bis 12 Uhr)/ 31. August (12 bis 14 Uhr)/ 14. September (12 bis 14 Uhr)/ 28. September (12 bis 14 Uhr)  
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