Aus Mariahilf
Petra Stelzmüllers Designs haben Geschichte
Für das Kunsthistorische Museum hat die Mariahilferin Petra Stelzmüller Schmuck mit Botschaft designt.
WIEN/MARIAHILF. Petra Stelzmüllers Weg zur Kunstschaffenden war kein klassischer. Nach einem Architekturstudium, einer Ausbildung zur Ziviltechnikerin und viel Zeit auf diversen Baustellen zog es die gebürtige Oberösterreicherin zur Kunst.
"Die Auseinandersetzung mit Kunst, sozialen Anliegen oder skurrilen Geschichten beflügelt mich", erklärt sie. Nachdem sie sich selbstständig gemacht hatte, konnte sie ihre Kreativität ausleben und entwarf etwa ein Sortiment an Kinderpolstern und nahm an mehreren Design-Wettbewerben teil. Ein großes Interesse an Geschichte hegte Stelzmüller schon immer. Das merkt man auch an ihren geschaffenen Werken: "Alle meine Designs haben Geschichte", so die Mariahilferin. Während der Phase der Produktentwicklung recherchiert sie intensiv zu Personen, Plätzen oder auch Mythologien. Bei dieser genauen Vorbereitung "kann es bis zum fertigen Produkt bis zu zwei Jahre dauern".
Erfolgreicher Glücksbringer
Zu der Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien (KHM) kam es eigentlich durch Zufall, erläutert Stelzmüller. "Das Museum ging auf Privatpersonen zu und fragte nach persönlichen Glücksbringern. Ich schickte Hugin ein und er wurde in der Ausstellung ,Höhere Mächte‘ ausgestellt."
Ein Hugin ist ein kleiner Rabe aus Leder, der seine Wurzeln in der nordischen Mythologie hat. So kam die Künstlerin mit den Kuratoren des Museums ins Gespräch und es wurde ausgemacht, dass sie ein Schmuckstück für die aktuelle Ausstellung "Iron Men: Mode in Stahl" entwerfen solle. Da man bei Ritterrüstungen aber immer "automatisch an Männer denke", wollte Stelzmüller starken Frauen aus der Geschichte wie Jeanne d’Arc oder Maria de’ Medici eine Bühne geben.
Mutter mit acht Armen
In der an einen Tintenfisch erinnernden "Brosche der Thetis" hat Stelzmüller es geschafft, Handlungsstränge der Geschichte und griechischen Mythologie miteinander zu kombinieren.
"Thetis ist die Mutter von Achilles und eine Nymphe. Als Gestaltenwandlerin konnte sie sich sowohl in Feuer als auch in einen Oktopus verwandeln", erklärt die Mariahilferin ihre Inspiration. In ihren Augen steht die Nymphe mit ihren "acht Armen" für die vielen Rollen, die Frauen in unserer Gesellschaft einnehmen. Die starke Frau im Leben von Stelzmüller ist ihre Mutter, denn ihr hat sie bereits eine Brosche der Thetis, geschenkt. "Mit dieser Geste wollte ich ihr sagen, wie sehr ich sie für ihre Arbeit und Mühen bewundere und ehre."
Mehr über Petra Stelzmüller und ihre Kunst kann man online auf www.petra-stelzmueller.at lesen.
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