Haus des Meeres
Tierarzt Jeff Schreiner versorgt kranke exotische Tiere
Fast 200.000 Menschen begleiten Jeff Schreiner übers Internet bei seinem Arbeitsalltag. Denn der gebürtige Luxemburger arbeitet im Haus des Meeres, im Tiergarten Schönbrunn sowie zwei Kliniken in Niederösterreich als Tierarzt und dokumentiert das auf Social Media.
WIEN/MARIAHILF/HIETZING/FLORIDSDORF. Wenn ein Student oder eine Studentin Jeff Schreiner fragt, welches Haustier am besten für ihn geeignet ist, fackelt der Tierarzt nicht lange und antwortet: Vogelspinnen. "Die sind perfekt für Menschen, die nicht oft zu Hause sind und spontan für ein Wochenende wegfahren. Man muss nur dafür sorgen, dass sie genug Wasser und Essen haben", so der Tierarzt.
Das weiß der gebürtige Luxemburger und Wahl-Floridsdorfer nicht nur aus seinem Studium an der Veterinärmedizinischen Universität mit Schwerpunkt auf exotische Tiere und Reptilien, sondern auch aus eigener Erfahrung. Denn als Teenager teilte er sich sein Zuhause mit insgesamt 200 bis 300 Spinnen, Schlangen, Echsen und anderen exotischen Tierarten.
200.000 Internet-Follower
Was sich für manche wie ein Horrorszenario anhört, war für Jeff der Beginn seiner Karriere. Heute ist er nämlich nicht nur als Tierarzt im Haus des Meeres, Tiergarten Schönbrunn und zwei Kliniken tätig. Mit seinen Kurzvideos aus seinem Arbeitsalltag hat er es auch zum Internetstar geschafft.
So folgen ihm auf Instagram mehr als 19.000 Menschen. Auf TikTok sind es sogar über 195.000. Als Influencer würde er sich jedoch nicht bezeichnen. "Es geht um die Tiere und nicht um mich. Wenn ich sie nicht hätte, dann hätte ich auch nichts zu erzählen", zeigt sich der Tierarzt bescheiden.
"Jugend hat Bock auf Tierschutz"
Mittlerweile betreibt er nicht nur einen eigenen Account, sondern er hilft auch bei den sozialen Medien des Haus des Meeres aus. Hier stellt er immer wieder die unterschiedlichen Bewohner des Zoos vor, erzählt Wissenswertes über Reptilien und andere exotische Tiere, zeigt seine Tierbehandlungen oder spielt einfach mal auf der Glasscheibe eines Aquariums mit einem Taucher, der auf der anderen Seite schwimmt, Tic-Tac-Toe.
"Obwohl ich selbst nicht wirklich ein großer Fan von der Plattform TikTok bin, finde ich es immer wieder beeindruckend, welche unglaubliche Reichweite man erzielen kann. Mit den Videos erreiche ich vorwiegend eine deutlich jüngere Zielgruppe, die Resonanz und das Feedback sind unglaublich. Feststeht, die Jugend von heute lässt sich sehr wohl noch für Tiere und deren Schutz begeistern und hat definitiv Bock auf Tier-, Arten- und Umweltschutz", zeigt sich der Tierarzt überzeugt.
Kaltblütige Mitbewohner
Wenn man seine Videos anschaut, wird eines sofort klar: Jeff brennt für seinen Beruf. "Die Tiere standen immer an erster Stelle. Erst dann kamen Freundinnen und Freunde, die Beziehung oder sonst irgendwas. Das ist immer noch so", erklärt er.
Da verwundert es nicht, dass er immer noch mit unterschiedlichen Reptilien zusammenlebt. "Ich habe es seit meiner Jugend ziemlich reduziert. Jetzt habe ich Blaue Baumwarane, das sind meine Babys. Es gibt auch Chinesische Krokodilschwanzechsen. Die sind offiziell die seltensten Reptilien der Welt", zählt der Tierarzt auf. Aber auch den Vogelspinnen und den Schlangen, von denen er zirka 20 bis 30 hat, ist Jeff heute noch treu geblieben.
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