Otto-Bauer-Gasse bis Loquaipark: Das war die erste Grätzelkonferenz

An einem der vier Thementische wurde der "Verkehr" besprochen und visualisiert - hier herrschte mit Abstand am meisten Andrang.
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MARIAHILF. Das Haus der Begegnung Mariahilf machte seinem Namen am Dienstag Abend alle Ehre, denn rund 180 Menschen kamen hier zusammen, um über die Um- bzw. Neugestaltung des Loquaigrätzels und der Otto-Bauer-Gasse zu diskutieren. Dabei waren die Begegnungen und Wortmeldungen einmal mehr, einmal weniger freundlich. Denn schon während der Einführung durch Helge Schier und Philipp Rode von der Agentur zwoPK, die den Beteiligungsprozess begleitet und moderiert, konnten einige Besucher mit ihrem Ärger nicht hinter dem Berg halten. Dabei war nicht immer ganz klar, woher der Ärger eigentlich rührt. Dürfte es bei dem einen oder andereren nach wie vor nicht verarbeiteter Groll über die Umgestaltung der Mariahilfer Straße sein, so beschwerten sich andere, dass sie einen bestimmten Brief nicht zugeschickt bekommen hätten oder warum die ihrer Meinung nach drängenden Fragen nicht sofort zur Diskussion gestellt wurden. Das offenbarte vor allem eines: Auch Beteiligung will gelernt sein.

Denn während die Experten von zwoPK sich redlich bemühten, darzustellen, was sie bisher erhoben hatten um damit eine Grundlage für die anschließenden Diskussionen an den Thementischen zu bereiten, wollte so mancher das Konzept der Beteiligung nicht verstehen. "Und, wos schlogn's jetzt vor?" ruft etwa ein älterer Herr erbost Richtung Bühne, als der Verkehr in der Otto-Bauer-Gasse und die diesbezüglichen Beobachtungen vorgestellt wurden. "Wir schlagen gar nichts vor, es geht hier darum Ihre Ideen und Anregungen aufzunehmen, das ist das Thema das Abends", so die Antwort von der Bühne. Ein weiterer Zwischenruf, es folgt ein lautes "Psssst! Lossns die Leit ausreden". Nachdem die rund einstündige Darstellung der bisherigen Beobachtungen abgeschlossen war, ging es an die vier Thementische. Am meisten Andrang gab es bei jenem, dessen Thema der Verkehr in der Otto-Bauer-Gasse war. Dabei wechseln sich Beschwerden - zu wenig Polizeikontrollen, Mißachtung des Querungsverbots, lästige Parkplatzsuche in der Sackgasse, Radfahrer die gegen die Einbahn fahren - mit konstruktiven Vorschlägen, etwa eine Anzeigentafel für freie Parpklätze oder bessere Nutzung von Garagenplätzen und ähnliches ab.

Vom FC Loquai zum modernen Park

Ebenfalls gut besucht war der Tisch zum Thema Loquaipark. Denn auch bei diesem Thema ging es schon während der Einleitung zur Sache, aufgeregte Zwischenrufe eines besorgten Vaters ob gefundener Spritzen inklusive. Am Thementisch ging es dann schon konstruktiver zu, als etwa eine ältere Dame, die Besitzerin der naheglegenen Galerie, ihre langjährigen Beobachtungen schildert oder als der Leiter vom dort ansäßigen Pensionistenwohnhaus die Bedürfnisse seiner Bewohner einbringt. Und diese unterscheiden sich logischerweise stark jener der Jugendlichen. "Ältere Menschen brauchen gefahrenfreie Zonen", so Wolfgang Krb und meint nicht etwa verstärkte Polizeipräsenz, sondern beispielsweise den Schutz vor herumfliegenden Bällen, denen ältere Menschen nicht so schnell ausweichen könnten. Dass auch langjähirge Bezirksbewohner am Tisch mit dabei waren, förderte aber auch lustige Anekdoten aus der Vergangenheit zu Tage. Etwa, dass einst der FC Loquai im Park trainierte, bei dem Hans Krankl spielte und Musiker Harri Stojka stets zuschauen musste, weil er ein zu schlechter Fußballer war.

Offenes Büro und Grätzelkonferenz Teil II

Und auch wenn das die ungeduldigen Besucher wohl nicht befriedigen wird, ein endgültiges Ergebnis zu den einzelnen Fragen hat die Konferenz nicht gebracht - denn das war ja auch keineswegs das Ziel. Viel mehr ging es darum Ideen, Meinungen und Anregungen zu sammeln. Dabei hat sich für Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) vor allem eines herauskristallisiert: "In einem Punkt sind sich die Menschen einig: Sie wollen Veränderung. Nur in welche Richtung diese Veränderung gehen soll, dazu gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen. Deshalb wird es jetzt unsere Aufgabe sein, alle Ideen zusammenzuführen und bei der nächsten Grätzelkonferenz, die im Winter stattfinden wird, verschiedene Planungsvarianten zu präsentieren."  In diese Überlegungen werden auch die Dienststellen der Stadt Wien - deren Vertreter ebenfalls zahlreich bei der Grätzelkonferenz anwesend waren - eingebunden, um abzuklären was davon möglich ist und was nicht. Auf dieser Grundlage soll dann ein Leitbild für die Umgestaltung erstellt und noch im Jahr 2018 mit der Umsetzung begonnen werden.

Und auch wenn die Ideen und Wünsche zum Teil sehr stark divergieren, wurde eine Sache bei Konferenz auch deutlich: Die Anwesenden identifizieren sich mit ihrem Grätzel und wollen keine "zweite Mariahilfer Straße" in der Otto-Bauer-Gasse, an der vor allem die kleinen Geschäfte und das persönliche, kleinteilige Flair geschätzt wird. Und wer sich an dieser Stelle ärgert, nicht bei der Konferenz anwesend gewesen zu sein - es gibt nach wie vor die Möglichkeit seine Meinung, Anregungen und Ideen abzugeben. Und zwar direkt in der Otto-Bauer-Gasse, im "offenen Büro" von zwoPK (6., Otto-Bauer-Gasse 14). Geöffnet ist es am 16., 17., 20. und 21. November jeweils von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Einfach vorbeikommen und mitreden.

Hintergrund:

Bericht: Otto-Bauer-Gasse bis Loquaipark: Grätzelkonferenz im November
Bericht: Umgestaltung Otto-Bauer-Gasse: Bürgerbeteiligung startet im Herbst
Bericht: Otto-Bauer-Gasse: Bürgerbeteiligung bei Umgestaltung fix
Bericht: Otto-Bauer-Gasse: Wie geht es weiter?
Bericht:Mariahilfer Straße: Bezirks-Zank um Nebenstraße

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