Street Art von Nychos: Bilder, die die Stadt bewegen
Ob am Wiener Naschmarkt, auf Mauern in San Francisco, Miami, oder New York: Die Bilder von Street Art und Graffiti Künstler Nychos lassen keinen kalt.
MARIAHILF. Seine großformatigen, technisch herausragenden Arbeiten haben den gebürtigen Steirer Nychos in den letzten 15 Jahren zu einer international anerkannten Größe unter den Street Art Künstlern gemacht.
2005 gründete er in Wien sein "Rabbit Eye Movement", das sich von einem Street Art Konzept ohne festen Wohnsitz in einen fixen Art Space mit Shop, einer Agentur und Galerie für Künstler, die in der Szene aktiv sind, entwickelte. Sitz des Art Spaces "Rabbit Eye Movement" ist seit 2012 in der Gumpendorfer Straße 91.
"Wir sind eine Plattform, die die Szene vernetzt, stärkt und prägt, indem Projekte und Aufträge organisiert und Ausstellungen konzipiert werden. Unsere Mitglieder sind Filmer, Texter, Grafiker und wir vertreten Street Art Künstler aus aller Welt ", so Nychos. Große Namen der Branche finden sich hier: Cone, DXTR, Frau Isa, Lauren YS, Lugosis, Matheus Bailon, Michael Hacker, Revkin, Vidam und viele mehr. Seit 2016 hat Rabbit Eye Movement auch einen zweiten Sitz in Kalifornien, weshalb Nychos derzeit zwischen Wien und San Francisco in und her pendelt.
Ein Name aus der Traumwelt
Der Name Rabbit Eye Movement ist eine Anlehnung an die REM-Phase (Rapid Eye Movement). Das ist jene Phase im Schlaf, in welcher die meisten Träume stattfinden, Visionen entstehen. "Der Hase als Leittier ist ein Mythos. Sein Wesen ist dem eines Graffitikünstlers in vielerlei Hinsicht ähnlich. So ist auch das Zitat zu verstehen. Der weiße Hase fungiert als Leittier und Begleiter all jener, die auf den Straßen aktiv sind und ihre Mission verfolgen", erklärt Nychos.
Sein eigener Name kommt übrigens von der lateinischen Bezeichnung der Sauriergattung "Deinonychus", der mit der "terrible claw", sprich, schrecklichen Klaue. Traumhaft und manchmal furchteinflößend realistisch auch die Motive des Künstlers: Er geht der tierischen Anatomie seiner Modelle in seinen "Dissections" direkt unter die Haut. "Mein Vater und mein Großvater waren Jäger. Der alltägliche Umgang und die damit verbundenen Einflüsse sind natürlich in meinen Arbeiten spürbar. Wichtig ist mir aber der spielerische Umgang damit", sagt der Künstler, der sich nicht nur weltweit auf riesigen "Murals", also Wänden, verwirklicht, sondern seine Bilder und Zeichnungen auch in Ausstellungen präsentiert. Zuletzt bei Juddy Roller Gallery in Melbourne, der Jonathan LeVine Gallery in New York, der Julian Kolly Gallery in Zürich und beim Open Space in Paris.
Wien als Schauplatz
Beim aktuellen Calle Libre Festival in Mariahilf ist "Rabbit Eye Movement" heuer erstmals nicht aktiv mit dabei. "Wir freuen uns jedoch wie jedes Jahr auf den Outcome", erklärt Nychos. "Unsere Kapazitäten sind derzeit etwas begrenzt, da wir parallel mit der Etablierung in Kalifornien beschäftigt sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht um unser Baby in Wien kümmern."
2018 gab es bereits gemeinsame Projekte mit Vidam the Weird und Mateus Bailon in Wien. "Vidam hat im Mai in unsrem Art Space ausgestellt und im Zuge seines Aufenthaltes die Fassade eines Jugendzentrums bemalt. Der Brasilianer Mateus Bailon war im Juni bei uns. Mit ihm gemeinsam entstand auch ein großformatiges Bild am Naschmarkt." (Direkt beim Aufgang zum Naschmarkt gegenüber der Preßgasse)
Von Nychos selbst gibt es in Wien noch zwei echte "Klassiker" zu sehen: „Dissection Of A Polar Bear“, Ecke Quellenstraße/ Knöllgasse im 10. Bezirk und „Dissection Of Sigmund Freud“, am Donaukanal bei Spittelau. Dieses Mural ist im Zuge des Projektes „Vienna Therapy“ entstanden – eine von Nychos konzipierte, überlebensgroßen 3-D Skulptur von Sigmund Freud und seinem berühmten Sofa. Besucher können auf dem Sofa Platz nehmen und die Installation hautnah erleben. Das Projekt wurde von Wien Tourismus initiiert und war bereits in New York und Melbourne zu sehen.
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