Weniger Grünflächen durch Zubau der Volksschule Mittelgasse
Der Zubau der Volksschule in der Mariahilfer Mittelgasse würde auf Kosten wichtiger Grünflächen entstehen, befürchten Betroffene.
MARIAHILF. Eigentlich gibt es aus der Mittelgasse gute Nachrichten: Wie die bz berichtete, erhält die dortige Volksschule einen Zubau. Mehrere Millionen Euro werden in den Schulstandort investiert und sogar ein neuer Turnsaal wird errichtet. Eigentlich – denn die Sache hat einen Haken: Der angrenzende öffentliche Kindergarten wurde in die Planung nicht einbezogen.
Das Problem bei der Sache: Kindergarten und Volksschule nützen exklusiv den am Schulareal angrenzenden Park – und in bestem Einvernehmen. Den Kindern beider Einrichtungen steht dort ein kleines Paradies im sonst dicht verbauten innerstädtischen Raum zur Verfügung. "Und jetzt soll ein Drittel des Parks dem Zubau zum Opfer fallen, vielleicht sogar mehr", sagt Grünen Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michi Reichelt. Da fühle man sich im Kindergarten überrumpelt.
Die Kritik aus der Elternvertretung des Kindergartens: "Man nimmt den Kleinsten die Flächen weg. Und dieser kleine Park hier ist mitunter ein Grund, warum Eltern ihre Kinder in diesen Kindergarten geben", sagt Elternvertreter Dominiqiue Schindler. Die Ursprungsplanung sei immer nur bis zum Zaun des Parks gegangen und nicht bis in den Park hinein, so Reichelt.
Für Kinder auf Parkplätze verzichten
Ein betroffener Vater ist Harald Frey. Er ist zufällig auch Verkehrsplaner an der TU Wien und hebt das Problem in der Mittelgasse in einen größeren Kontext: "Man sollte sich generell die Frage stellen, wie Flächen in der Stadt verteilt werden", sagt der Verkehrsforscher. Man müsse in der Mittelgasse das Umfeld einbeziehen und den Bereich für die Kinder auf die umliegenden Verkehrsflächen ausweiten. "Eine Verkehrsberuhigung muss mindestens mitgedacht werden", sagt Frey. Und das könne sehr wohl auch auf Kosten einiger Parkplätze passieren. Die wären subjektiv zwar immer zu knapp, objektiv sei das jedoch nicht der Fall.
Bäume müssen gefällt werden
Seitens der Bezirksvorstehung hat man mittlerweile mit der Kindergartenleitung das Gespräch gesucht. "Es stimmt, der Platz wird ein wenig kleiner", sagt Otto Steinbach von der BV. "Es müssen aufgrund der Bauarbeiten auch ein paar Bäume gefällt werden". Doch: Der Park bleibe bestehen und am Dach des Zubaus würden neue Freiflächen hinzukommen. Zusätzlich stehe auch der neu errichtete Turnsaal dem Kindergarten zur Mitbenützung offen.
Zeitgemäß wäre es allerdings, wenn man auch die Verkehrsflächen drum herum miteinbeziehen würde, ist Verkehrsplaner Frey dennoch überzeugt.
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