Westbahnhof: ÖBB ließ Sitzbänke entfernen
DIE ÖBB argumentieren mit Umbau, die Grünen sehen eine Schikane gegen Obdachlose.
MARIAHILF. Neuer Wirbel um den Westbahnhof: Erst kürzlich haben die ÖBB das WLAN am Bahnhof eingeschränkt, um das Areal für Jugendliche, die sich hier die Zeit vertreiben, unattraktiver zu machen. In der vergangenen Woche wurden am Vorplatz die Bänke abmontiert. Die Sozialsprecherin der Wiener Grünen, Birgit Hebein, sieht darin eine Schikane gegen obdachlose Menschen: "Damit wollen die ÖBB offenbar gezielt Menschen vertreiben, die ihrer Ansicht nach das Stadtbild stören. Die ÖBB haben sich in den vergangenen Jahren stets als Unternehmen mit großer sozialer Verantwortung präsentiert –#+umso unverständlicher ist nun diese Vertreibungsaktion gegen Obdachlose, die sich nicht gegen die Armut, sondern gegen die Armen richtet", so Hebein in einer Aussendung.
Umbaumaßnahme?
Die ÖBB argumentieren hingegen damit, dass die Entfernung der Sitzbänke eine erste Maßnahme in Zusammenhang mit dem Gesamtumbau des Platzes vor dem "Blauen Haus" sei. Dort soll ja der schwedische Möbelhersteller "Ikea" einziehen – auch wenn noch nicht bekannt ist, wann das genau passieren soll. Das kann Hebein nicht nachvollziehen, für sie gehe es um die Herstellung "möglichst ungemütlicher Verhältnisse, vor allem für Obdachlose", die dazu führen würden, dass diese Menschen andere Orte suchen müssen, an denen sie sich gefahr- und konsumfrei aufhalten können. Die Aktion sei ein "unsympathisches Behübschungsprojekt", so Hebein in ihrem offenen Brief an den ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä.
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