So bio ist das Burgenland

Biochemiker mit süßem Hobby

Wolfgang Scheitz hat viele Hobbies. Unter anderem baut er gerne Trüffel an und seit diesem Jahr ist er offiziell Bio-Imker.

NEUDÖRFL. Durch den Großvater seiner Lebensgefährtin kam der Biochemiker zu seinem nicht ganz alltäglichen Hobby. Der Vater von zwei Kindern — eine Tochter und ein Sohn — legt viel Wert auf gesunde Lebensmittel. Deshalb wird so viel Obst und Gemüse selbst angebaut. Für ihn sind Bio-Lebensmittel eine Sache der Einstellung.

Bio-Zertifizierung seit heuer

Im Vorjahr hat sich Wolfgang Scheitz dazu entschlossen sein Imkerhobby auf Bio umzustellen. Dafür musste er eine strenge Prüfung — bei der unter anderem das Wachs des Bienenstocks getestet wird — bestehen. Seit heuer hält er sein Bio-Zertifikat in Händen. "Ich habe auf Bio umgestellt, weil ich so einen Beitrag für die Umwelt und die Allgemeinheit leisten möchte", erklärt der Imker.

Mehr Ertrag dank der Bienen

"Wie wichtig die Bienen für das Bestäuben der Pflanzen sind habe ich in unserem eigenen Obstgarten gesehen. Durch die Bienen bringen die Gärten jetzt mehr Ertrag als zuvor", so Wolfgang Scheitz. "Natürlich ist es nicht einfach Plätze für die Bienen zu finden die geeignet sind für Bio. Wobei es im Burgenland sicher einfacher ist als in manchen anderen Bundesländern", führt er weiter aus. Sein größter Bienenstock-Standort ist beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland. Dort haben die Bienen ausreichend unberührte Natur um sich. Zwei Falken brüten in der Nachbarschaft und auch so mancher Hase schaut vorbei. 

Honigessig und Met

Derzeit hat der Bio-Imker 26 Bienenstöcke auf vier Standorten. Sechs davon sind erst ab dem nächsten Jahr Wirtschaftsvölker. Wolfgang Scheitz ist immer auf der Suche nach neuen guten Standorten für seinen Standorthonig. Neben dem Honig erzeugt er auch Bienenwachs, Propolis, Honigwein — den er zu Honigessig und Honigfrizzante veredelt — und Met. Letzteres ist für ihn ein stark unterschätztes Getränk. Bei der Herstellung des Honigessigs kommt ihm sein Beruf  Biochemiker sehr gelegen.

Mehr Blühflächen

Seine Produkte verkauft der zweifache Vater vor allem direkt im Ort beim Heurigen Piribauer und im Hofladen. Auch bei seiner Mutter können Honigliebhaber die süßen Leckereien erstehen. "Meine Mutter hatte früher ein Wirtshaus. Der liegt das Verkaufen im Blut und sie freut sich über die Leute", so der Bio-Imker der sich mehr Blühflächen für die Bienen wünschen würde. "Die Gemeindeeinfahrten sind meist sehr Wiesenlastig. Das ist sehr schade denn auch die Wildbienen und vor allem die Wildhummeln würden sich zum Beispiel über Holunderbüsche freuen", erklärt der Bienenliebhaber.