Schweinemast Pöttelsdorf
Verband Österreichischer Schweinebauern kritisiert VGT-Vorgehen

Eines der beiden Schweine, dass vom VGT gestern für einige Stunden in einem provisorischen Gehege im Freien untergebracht wrude. | Foto: VGT.at
  • Eines der beiden Schweine, dass vom VGT gestern für einige Stunden in einem provisorischen Gehege im Freien untergebracht wrude.
  • Foto: VGT.at
  • hochgeladen von Angelika Illedits

Gestern sorgte der Verein Gegen Tierfabriken (VGT) einmal mehr mit einer Aktion für aufsehen. Aus einem Schweinemastbetrieb in Pöttelsdorf wurden zwei Schweine "befreit", wie es von Seiten des VGT heißt und vorerst in einem Gehege vor dem Betrieb untergebracht. Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) sieht das Vorgehen der Tierschützer höchst kritisch.

PÖTTELSDORF. "Wir verwehren uns nicht dagegen Veränderungen in Schweinezuchtbetrieben umzusetzen", erklärt der Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Schweinebauern Michael Klaffenböck gegenüber den Bezirksblättern. Die Vorderungen von Konsumenten für einen höheren Tierwohlstandard würden sehr ernst genommen werden. Auch Gespräche mit NGOs und Tierschutzorganisationen würden regelmäßig sachlich geführt werden, "aber mit solchen Aktionen wie der des VGTs wird leider oft das Gegenteil von dem was eigentlich gewünscht wird, bewirkt". 

Rechtliche Schritte werden geprüft

"In Zusammenarbeit mit den betroffenen Bauern prüft der VÖS nun rechtliche Schritte, um derartige Vorgehensweisen künftig hintanzuhalten", teilt der Verband mit. "Das Entwenden von Tieren aus Ställen hat mit Aktivismus nichts mehr zu tun, sondern ist ein Eingriff in die Rechte der Bäuerinnen und Bauern. Außerdem ist entschieden darauf hinzuweisen, dass die Foto- und Videoaussendungen des VGT in den meisten Fällen weder die Realität der betroffenen Betriebe noch der gesamten österreichischen Schweinehaltung abbilden", stellt der Verband fest.

Was gestern passiert ist

Zwei Schweine wurden gestern in den Morgenstunden aus einem Mastbetrieb im Bezirk Mattersburg vom VGT aus dem Betreib "befreit", wie es der VGT ausdrückt und in einem provisorischen Gehege untergebracht. Der Betrieb wurde von den Tierschützern schon in den letzten Wochen massiv kritisiert. Weibliche Schweine würden dort dauerhaft in Käfigen (Kastenstände) untergebracht werden, eine Maßnahme die seit 2013 nur mehr für kurze Zeitspannen erlaubt ist. Nach einem Protest vor dem Betreib, wurde es wenige Tage still, bis der VGT gestern erneut eine Protestaktion startete. Betroffener Landwirt bot im Laufe des Vormittages den Tierschützern an, ihnen die beiden Schweine, denen inzwischen die Namen "Mickey" und "Jackie" gegeben wurden, zu schenken. Diese Schenkung zog er anschließend wieder zurück. Am späten Nachmittag musst der VGT das Grundstück verlassen, die beiden Schweine verblieben im Betrieb.

VÖS: "Das ist Psychoterror"

"Wir äußern uns nicht oft öffentlich zu solchen Vorgängen. Bislang war das Vorgehen von Tierschützern meist recht harmlos und rechtlich nicht wirklich belangbar", so Klaffenböck. In letzter Zeit würde das Vorgehen der Tierschützer aber immer schlimmere Ausmaße annehmen. "Das was der VGT da macht, ist Psychoterror und wir hoffen, dass wir da in Zukunft auch dagegen vorgehen können." Bei der Aktion gestern hätte der VGT nicht nur die Gesundheit der Schwein egefährdet, sondern es gehe auch um die psychische und menschliche Komponente der Betreiber der Zuchtbetriebe, die hier in Kauf genommen werden würde.

Ställe dürfen nur in Abstimmung mit dem Tierhalter betreten werden

Laut Schweinegesundheitsversorgung darf ein Stall ausschließlich in Abstimmung mit dem Tierhalter betreten werden, um die Biosicherheit und Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden, klärt der VÖS auf. "Insbesondere im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest ist jegliches unabgestimmte Betreten höchst fahrlässig", so der VÖS.

Leserkommentare

Auch auf Facebook erreichten die Bezirkblätter einige Kommentare zum Thema. Dort heißt es von den Lesern unter anderem: "Ich hoffe dass die die eingebrochen sind eine Strafe bekommen", oder "Ist das nicht normal Privatgrund, wo die 2 Säue sind und einen Zaun aufstellen ohne Bewilligung, das geht?". Aber auch Befürworter der Aktion meldeten sich zu Wort: "Tolle Aktion. Hoffentlich muss der Betrieb schließen", oder "Leider nur zwei", heißt es von der Gegenseite.

Weitere Infos zum Thema und zu den gestrigen Vorgängen gibt es hier:

VGT "befreit" zwei Schweine aus umstrittenem Zuchtbetrieb

Ein Zuchtbetrieb aus dem Bezirk Mattersburg setzt auf Bio:

Bio-Schweine in Pöttsching

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den April 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.