"Die Natur ist für mich interessant"
"Vogelkünstler" Josef Bernhardt zeigte den Bezirksblättern seine Lieblingsplätze in seiner Wahlheimat
Josef Bernhardt gründete 1993 die international agierende Künstlervereinigung "Freiraum". 1998 initiierte er die Projektreihe "Art Forest". Derzeit arbeitet er am Zyklus "Bird Box for Shopping 3038". Im Naturpark Rosalia-Kogelberg betreute er unlängst das Projekt "Von der Natur – für die Natur", im Zuge dessen in den Naturparkgemeinden signalrote, begehbare Nistkästen als Symbol für die bedrohte Vogelwelt aufgestellt wurden.
Fasziniert von der Natur
Auch auf seine Lieblingsplatzerl in Forchtenstein angesprochen, zieht es den visionären Künstler in die Natur.
"Allgemein wird Forchtenstein mit der Burg identifiziert, auch die Hl. Stiege kennt jeder, und ich schätze diese kulturellen Highlights unserer Gemeinde sehr", stellt Josef Bernhardt klar. "Aber meine ganz privaten Lieblingsplatzerl, die finde ich im Grünen, weil die Natur für mich interessanter ist als vom Menschen Geschaffenes. Die Vögel, die Insekten, die Pflanzen – sie alle können auch ohne uns Menschen sehr gut, eigentlich sogar besser – existieren. Und das fasziniert mich!"
Symbiose von Natur und Kultur
Mit diesen Worten führt der charismatische Künstler zu einem naturnahen Sumpf am Ortsende in Richtung Wiesen, dem Eisteich, der sich inmitten eines idyllischen Wiesengebiets in unzähligen Grünschattierungen präsentiert. "Hier erlebe ich die Schwankungen der Natur im Laufe der Jahreszeiten – das Grün der Wasserlinse im Frühjahr, den niedrigen Wasserstand im Spätsommer, den Laubfall im Herbst und Eis und Schnee im Winter", schwärmt Josef Bernhardt. Gleichzeitig fasziniert ihn die Symbiose von Natur und Kulturlandschaft, die hier perfekt zu funktionieren scheint: "Zuerst der Bach, der die riesige Sumpflandschaft speist, und gleich über dem Weg zwei weitere, bewirtschaftete Teiche – all das ist hier möglich, und zwar in unmittelbarer Nachbarschaft."
Alter Kalkbrennofen
Um das zweite Lieblingsplatzerl von Josef Bernhardt, den Kalkbrennofen, zu erreichen, muss man durch die Streuobstwiesen aufwärts in Richtung Burg wandern. Die Umgebung ist hier eine völlig andere, der Ort aber nicht weniger idyllisch. "Diesen Ort", so Josef Bernhardt, "mag ich deshalb so sehr, weil man hier vor einem altem Steinbruch steht und auf der anderen Seite den vom Verschönerungsverein wiederhergestellten alten Steinofen besichtigen kann. Und im Unterschied zu den Eisteichen befindet man sich hier mitten im Hochwald mit riesigen Buchen – eine völlig andere, aber nicht minder fesselnde Atmosphäre."
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