Gesund leben hilft nicht immer
Eine Umstellung des Lebensstils führt nicht bei allen Menschen mit Diabetesrisiko zum Erfolg.
Menschen mit einem Risiko, an Typ 2-Diabetes zu erkranken, wird in der Regel empfohlen, ihren Lebensstil umzustellen, kalorienarm zu essen, Übergewicht zu reduzieren und Gewicht abzunehmen. Auch in den Therapieleitlinien der Österreichischen Diabetes Gesellschaft wird dies empfohlen. Studien haben nun gezeigt, dass dies nicht immer funktioniert. So müssen sieben Personen mit Diabetes-Vorstufen über drei Jahre eine solche Lebensstiländerung vornehmen, damit bei einer Person tatsächlich ein Typ 2-Diabetes verhindert wird. Im Tübinger Lebensstil-Interventions-Programm (TULIP) hat der deutsche Diabetologe Univ.-Prof. Dr. Norbert Stefan, Präsident des Kongresses der Deutschen Diabetes Geellschaft, versucht, Ursachenforschung zu betreiben.
Laut Österreichischem Diabetesbericht sind in der Alpenrepublik zwischen 573.000 bis 645.000 Menschen an Typ 2-Diabetes erkrankt. Genaue Zahlen gibt es nicht. Davon sind etwa 430.000 diagnostiziert. Zwischen 143.000 und 215.000 DiabetikerInnen wissen nicht, dass sie erkrankt sind.
Die im Rahmen des Kongresses, der von 13. bis 16. Mai in Berlin stattfand, präsentierten TULIP-Ergebnisse, deuten auf bestimmte genetische Variationen hin, die die Insulinproduktion und –wirkung beeinflussen. So könnte ein Rezeptor des Fettgewebshormons Adiponektin eine wichtige Rolle spielen. Dieser Sensor senkt die Insulinwirkung in den Körperzellen und steigert die Produktion von Entzündungsstoffen. Ein weiterer Stoff, der bei Fettleber vermehrt ausgeschüttet wird, das Hepatokin Fetuin-A hat eine ähnliche Wirkung. Zur Bildung einer Fettleber kann es beispielsweise bei starkem Übergewicht, Insulinresistenz und Bluthochdruck kommen.
Die Ergebnisse aus dem TULIP-Programm lassen die ForscherInnen um Norbert Stefan hoffen, neue Erkenntnisse in Bezug auf die Zusammenhänge zwischen Fettleber, Typ 2-Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen zu gewinnen. „Diese Biomarker können wir eventuell dafür nutzen, zu ermitteln, welchen PatientInnen von einer Umstellung des Lebensstils profitieren können“, sagte Stefan in einem Interview mit der Deutschen Ärztezeitung.
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