Tinte gibt es noch genug - Ernest Nybørg der Newcomerautor eröffnet ein neues Genre: den Reality-Politthriller
Wer hätte vermutet, dass Thriller der Spitzenklasse mitten in Meidling entstehen?
Selten ist es der Fall, dass sich Kritiker und Leser so einig sind, wie bei Ernest Nybørg. Umso erstaunlicher ist es, dass - anders als vermutet - dieser Autor weder aus dem skandinavischen noch aus dem anglistischen Raum kommt, sondern aus unserem Kunst- und Kulturschatzkästchen Meidling.
Genauer gesagt, lebt er mit seiner Frau, die ebenfalls der schreibenden Zunft angehört, und drei Hunden in Hetzendorf. Da alle Kinder bereits aus dem Haus sind und selbst schon für reichlich Nachwuchs gesorgt haben, bleibt jetzt viel Platz zum Schreiben.
Nybørg steht für Politthriller der Sonderklasse. Er besticht durch einen unverwechselbaren Schreibstil. Seine intelligenten Storys und die durchdachten Verzahnungen mit der Realität lassen einem das Blut gefrieren.
Trilogie um Journalistin
Nach Erscheinen des ersten Teils seiner Trilogie um die Journalistin Lena Halberg "Paris ’97" war unter anderem zu lesen: Beklemmend wie bei Nybørg die tatsächlichen Fakten zu einer Story mit Hochspannung werden.
Und bereits im Vorfeld von Teil zwei, "New York ’01" wurde in Fachkreisen kolportiert: Nybørg setzt erneut seine Charaktere gekonnt auf das Schachbrett der realen Weltpolitik. Spannung bis zur letzten Seite.
Der Autor im O-Ton
Die bz traf den Autor, der gerade die Story des dritten Teils seiner Halberg-Trilogie entwickelt, zu einem Gespräch.
"Die realen Geschehnisse sind oft so erschütternd in ihrer Tragweite und beeindruckend in ihren Dimensionen. Da stellen sich für mich sofort die Fragen: Was könnte dahinter stehen? Wer profitiert davon? Wo laufen oder kreuzen sich die vielen roten Fäden? Diese Fragen versuche ich dann zu Ende zu denken", erklärt der Thrillerautor. "Und manches ist zu Beginn nicht mehr als eine nebulose Ahnung."
Apropos kreuzende Fäden und nebulose Ahnungen: Der Name Ernest Nybørg lässt den Verdacht eines Pseudonyms aufkommen; neugierig fragen wir nach.
"Ja, das ist richtig. Aber das hat auch einen einfachen Grund. Ich schreibe unter meinem bürgerlichen Namen Drehbücher fürs Fernsehen, Sachbücher und Biographien. Diese beiden unterschiedlichen Genres wollte ich trennen. Deshalb heißt der Thrillerautor Nybørg und darf ganz andere Stoffe schreiben", antwortete er offensichtlich amüsiert auf die Frage, ohne das Geheimnis zu lüften.
Aber wie darf man sich den Alltag eines so vielseitigen Schriftstellers vorstellen und warum lebt er gerade in Hetzendorf?
Schriftsteller im Fitnessclub
"Auf jeden Fall hat das tägliche Leben keinen Hollywoodtouch. Schreiben ist Knochenarbeit und Achtzehn-Stunden-Tage sind keine Seltenheit. Zum Ausgleich besuche ich mehrmals wöchentlich den Fitnessclub hier bei uns in der Nähe, in der Hervicusgasse", manövriert sich Herr Nybørg weiter durchs Gespräch ohne zuviel zu verraten.
"Ich wuchs bereits in Meidling, in der Nähe des Marktes auf. Das Schöne an diesem Bezirk ist, dass es hier noch viele Plätze und Ecken gibt die sich seitdem kaum verändert haben. Und jetzt noch immer mitten im Grünen und trotzdem in der Stadt zu leben ist einfach klasse. Sobald es warm genug ist, verlege ich meinen Arbeitsplatz in unseren Garten. Schriftstellerherz was willst Du mehr", schwärmt der charmante Autor.
Für alle die gerne das Rätsel, wer sich hinter dem Pseudonym Ernest Nybørg steckt entschlüsseln möchten, sei noch soviel verraten: Unter seinem bürgerlichen Namen ist er kürzlich in den Österreichischen Schriftsteller/innenverband aufgenommen worden, in dessen Statuten zu lesen ist: "…wurde im Jahre 1945 in Wien gegründet und ist seither als kulturelle Organisation mit namhaften Vertretern aus Literatur, Wissenschaft und Journalismus aktiv und möglichst anspruchsvoller Literatur verpflichtet."
Daraus lässt sich schließen, dass auch der Sachbuchautor auf hohem Niveau schreibt.
Mehr über den Autor gibt es hier.
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