Winter in Wien: So rüstet sich die Stadt
50.000 Tonnen Salz, 344 Fahrzeuge und 400 eigene Schneearbeiter sind für den eiskalten Ernstfall bereit.
WIEN. Schaumparty statt Schneeballschlacht: Beim Winterdienst der Stadt Wien hat dies jedoch nichts mit Freizeitvergnügen zu tun. Sondern vielmehr mit der Vorbereitung für den Ernstfall. Beim "Aufwärmtraining" absolvieren die Lenker mit ihren Fahrzeugen nämlich einen Parcours mit Übungsschaum als Ersatz für echten Schnee. Zum Einsatz kommt der Schaum übrigens auch bei der Feuerwehr.
Eine Auffrischung schadet den 1.800 Winterdienst-Mitarbeitern – davon sind 400 Schneearbeiter auf Abruf – nämlich nicht: Die beiden vergangenen Saisonen waren vergleichsweise mild und schneearm.
Spezialpflüge am Ring
344 Räum- und Streufahrzeuge stehen jetzt für den nächsten Einsatz bereit, trainiert wird dafür beim "Schaum-Warm-up" bereits seit Mitte Oktober. Auf besonders unebenen Straßen sind heuer 29 Spezialpflüge mit zwei hintereinander geschalteten Klingen unterwegs: Die "Doppelklingenpflüge" kann man etwa auf der Ringstraße oder der Höhenstraße sehen.
Insgesamt 2.800 Kilometer Straßen und 23 Millionen Quadratmeter an Fahrbahnflächen werden in Wien vom Winterdienst betreut. Aufgerüstet wurde dafür auch in Sachen Streugut: 2.500 Tonnen Streusplitt und 50.000 Tonnen Salz werden derzeit für den Ernstfall in Europas größter Salzlagerhalle im Hafen Wien gebunkert.
Rekordverdächtig
Winterliche Rekorde in Wien gibt es übrigens einige. Wie haben für Sie die Zahlen und Fakten im Überblick:
• 45 Zentimeter Neuschnee: Das ist die größte Menge Schnee, die bisher an einem Tag gefallen ist. Gemessen wurde der Rekord in der Station Mariabrunn im Wienerwald zweimal: am 10. Februar 1986 und am 27. Februar 1988.
• 83 Tage weiße Pracht: So viele "Schneedecken-Tage" gab es im bisher schneereichsten Winter 1939/1940. Dabei ist der Boden zur Hälfte mindestens einen Zentimeter hoch mit Schnee bedeckt. Der Durchschnittswert seit der ersten Messung 1928: 36 Tage.
• 75 Zentimeter: So hoch lag der Schnee am 28. Februar 1988 in Mariabrunn – so hoch wie noch nie in Wien.
• Minus 29,1 Grad: Bitterkalt war es am 24. Jänner 1942 – gemessen wurde der Rekord wieder in Mariabrunn.
Und für all jene, die den ersten Schnee gar nicht erwarten können: Wir haben hier für jeden Bezirk einen Tipp in Sachen Wintersport parat – vom Rodeln bis zum Langlaufen.
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