Bezirksvorsteherin Votava: "Meidling ist ein Arbeiterbezirk"

Die Bezirkschefin Votava mit Redakteurin Anja Gaugl und dem leitenden Redakteur Karl Pufler. | Foto: Andreas Edler
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  • Die Bezirkschefin Votava mit Redakteurin Anja Gaugl und dem leitenden Redakteur Karl Pufler.
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MEIDLING. Viele Kunstwerke hängen im Büro von Gabriele Votava. Von Graffiti-Kunst über Schüttbilder bis zu darstellender Kunst eint die Bilder eines: Die Künstler leben in Meidling. Die Vorsteherin liebt, lebt und vereint ihren Bezirk – und das merkt man auch im Gespräch.

Ist Meidling eher Arbeiterbezirk oder Bobo-Town?
GABRIELE VOTAVA:
Wir sind ein Arbeiterbezirk und darauf bin ich stolz. Ich bezeichne jeden, der einem Job nachgeht, als einen Arbeiter. Lohnabhängig sind wir in Wirklichkeit alle. Das Lebensgefühl ist ein anderes geworden. Wir haben uns in eine modernere Version des Arbeiterbezirks bewegt.

Dazu passt auch das soziale Engagement.
Wir haben so viele Sozialeinrichtungen im Bezirk, dass wir dafür einen eigenen Plan erstellt haben.

Auch das Vinzi-Dorf Wien wird in Hetzendorf gebaut: Ein idealer Standort?
Meines Erachtens nicht.

Warum?
Er ist in ein reines Wohngebiet eingebettet. In der Nähe gibt es eine große Senioreneinrichtung und eine Sporthauptschule.

Weshalb stört dort das Vinzi-Dorf?
Es geht nicht um die soziale Einrichtung. Davon haben wir in Meidling viele und es gibt keinerlei Probleme an den anderen Standorten. Aber es sollen hier rund 23 ältere obdachlose Männer mit Alkoholproblemen eine Unterkunft finden, die nicht resozialisierbar sind, wie selbst Pfarrer Wolfgang Pucher sagt. Weiters sieht das Vinzi-Konzept keinerlei Betreuung vor. Das kann dort zwangsläufig nur zu Zwischenfällen führen.

Können Sie nicht Einfluss darauf nehmen?
Das Vinzi-Dorf entsteht auf dem Marianneum, das ist Privateigentum der Kirche. Wir haben bereits Einspruch erhoben, da in den Bungalows für die Obdachlosen nicht einmal Wasserentnahmestellen vorgesehen waren. Nun wurde ein neues Projekt eingereicht, das bewilligt wurde. Ein Erfolg ist auch, dass es zumindest eine Ansprechperson für die Anrainer geben wird.

In Meidling wird viel gebaut, hauptsächlich Wohnungen: Herausforderung oder Top-Aussicht?
Meidling wächst. Wir sind ein junger Bezirk. Die Mehrheit der Menschen ist unter 40.

Wie stehen Sie zum Projekt Komet?
Das war immer und ist auch weiterhin ein Wirtschaftsstandort, ein Tor nach Meidling. Die geplanten Wohnungen sind nur ein kleiner Teil des Projekts.
Ist das geplante Einkaufszentrum Ergänzung oder Konkurrenz zur Fußgängerzone?
Ergänzung. Im Komet muss es etwas angeboten werden, was man sonst nicht in Meidling findet. Tradition waren Möbel und Elektrowaren. Das ist auch vorgesehen. Dann soll noch ein Nahversorger kommen – im Gespräch ist ein Merkur. Von den 400 Stellplätzen in Tief-lage sollen auch Anrainerparkplätze zur Verfügung gestellt werden.

Was sagen Sie zum Projekt Wildgarten?
Hier bin ich skeptisch. Meidling braucht die 1.100 Wohnungen, aber die Infrastruktur lässt zu wünschen übrig. Das ist nicht der Standard, den wir in Meidling gewohnt sind.

Was fehlt noch?
Etwa die Öffis. Etwa eine zusätzliche S-Bahn-Station, wie vom Bezirk seit 25 Jahren gefordert. Und die Wiener Linien müssen die Intervalle vom Bus 63A verbessern. Schulen fehlen an diesem Standort: Die Rohrwassergasse ist die einzige Volksschule in der Nähe. Da werden jetzt schon drei Klassen dazugebaut. Derzeit sind neue Schulen in Atzgersdorf, im 23. Bezirk, angedacht, wenn das Industriegebiet für Wohnungen gewidmet wird. Ich bin erst dann restlos überzeugt, wenn es realisiert wird.

Bei den jüngsten Bezirkswahlen hat die FPÖ bei den Flächenbezirken aufgeholt. In Meidling haben Sie rund 9 Prozent Vorsprung behalten. Ihr Erfolgsrezept?
Ich bin stolz auf die Meidlingerinnen und Meidlinger. Die Menschen unterscheiden zwischen Gemeinderats- und Bezirksratswahl. Da wurde diesmal bewusst unterschiedlich gewählt. Und in den 13 Jahren, in denen ich Vorsteherin bin, ist auch viel geschehen. Der Bezirk hat sich toll in die richtige Richtung bewegt, sei es beim Thema Flüchtlinge, Wohnungen oder Bildung. Meidling ist gut aufgestellt: der Markt floriert, die Hauptstraße wird saniert, der Zwölfte ist ein Schulbezirk. Das sehen die Menschen, sprechen mich darauf an und honorieren das dann bei der Wahl.

Zur Person

Gabriele Votava (60) ist seit 2003 Meidlings Bezirksvorsteherin. Schon seit 1991 war sie als Bezirksrätin im 12. Bezirk tätig.

In den kommenden Wochen interviewen wir alle 23 Bezirksvorsteher. Die bereits bestehenden Interviews finden Sie auf www.meinbezirk.at/bz-interview

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