Baubranche Melk
Baumaterialien: Kosten schießen durch Decke (+Umfrage)
Die Kosten für Baumaterialien sind enorm gestiegen, das merken auch die Bauunternehmen im Melker Bezirk.
BEZIRK. Die Kosten für den Bau eines Wohnhauses sind verglichen mit 2020 um 7,5 Prozent gestiegen (Quelle: Statistik Austria). Zuletzt gab es einen derartigen Preisanstieg 2008. Angetrieben werden die Teuerungen durch den Wohnbauboom, 2021 kommen Engpässe in der Baustoffversorgung dazu.
Es ist ein einheitliches Bild, das sich auch im Melker Bezirk zeigt. Bauunternehmern bereiten die Lieferschwierigkeiten und die Kostenexplosion erhebliches Kopfzerbrechen. "Die Auftragslage ist zwar gut, aber wir erleben zurzeit vor allem bei Dämmstoffen und Bewehrungen rund 50 bis 100 Prozent Teuerungen. Bei anderen Baustoffen bewegt es sich im zehnprozentigen Bereich. PVC und Fertigteile sind momentan schwer zu bekommen", erzählt Johannes Punz, Niederlassungsleiter von Metzinger Bau in Loosdorf.
Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Sie reichen von geringerer Produktion während der Pandemie, über den Wirtschaftsaufschwung in China bis hin zu Produktions- und Lieferausfällen in den USA und Kanada.
Engpässe durch die Bank
Bei Zöfa Bau aus Mank sind die Auftragsbücher ebenfalls voll. Aktuell arbeitet man an mehreren landwirtschaftlichen Bauten, Einfamilienhäusern und Reihenhäusern – insgesamt zwölf Projekte. "Auch für nächstes Jahr haben wir bereits sehr viele Aufträge", berichtet Baumeister Franz Hiesberger. Voriges Jahr musste man aufgrund von Corona etwas herunterfahren. Gegessen wurde zu unterschiedlichen Zeiten, da in den Containern nur für eine gewisse Anzahl an Arbeitern Platz war. Beim Fahren musste Plexiglas verwendet werden. Das verzögerte natürlich.
Auch Zöfa hat, wie alle anderen Bauunternehmen auch, mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen: "Teilweise gibt es Engpässe und Teuerungen. Angefangen beim Baustahl, über Polysterol oder auch Ziegel. Eigentlich fehlt es an vielem, durch die Bank." Einige Baustoffe bekommt man fast gar nicht. "Gittermatten für die Baustellen sind fast nicht verfügbar. Man muss alles viel früher bestellen, besonders die Ziegel. Das ist sehr mühsam und organisatorisch sehr aufwendig", erzählt Franz Hiesberger.
"Noch steht nichts"
Auch bei Rosenmaier Bau in Schollach sieht die Lage nicht anders aus. "Während Corona war die Auftragslage mindestens gleichbleibend. Die Dämmstoffe bereiten derzeit größere Probleme. Aber bei uns geht es noch. Wir müssen dann eben andere Baustellen vorziehen, wo auch das Material vorhanden ist, von daher können wir es uns schon etwas richten. Es steht also nichts", erklärt Markus Rosenmaier.
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