Mein Fluss
Die Melk – Der Grenzfluss im Mostviertel
Unser Fluss: Die Geschichte der Melk und warum sie für die Bayern von Bedeutung war.
BEZIRK. Die Melk ist einer der kleinsten Flüsse in unserem Bezirk. Doch die Melk hat schon damals eine wichtige Funktion eingenommen. Walter Steinhauser weist im „25. Jahrbuch des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich und Wien“ von 1932 auf die Abhandlung „zur Herkunft, Bildungsweise und siedlungsgeschichtlichen Bedeutung der niederösterreichischen Orts- und Flurnamen“ hin, wonach der Flussname „Melk“ aus dem Urslawischen „Meddjillica“ kommt, was mit Grenzfluss, aber auch mit „Waldache“ übersetzt wird.
Zwischen 670 und 700 drangen die Bayern erstmals über die Enns nach Osten vor und gründeten neben den Slawen ihre Weiler. Vermutlich war der Melkfluss vorübergehend die Ostgrenze. Im Laufe der Zeit hatte der Fluss an geschichtlicher Bedeutung abgenommen.
Life-Huchen-Projekt
Doch, noch nicht vor so langer Zeit, im Rahmen des Life-Huchen-Projekts, ist endlich auch für die lange als Stiefkind schlummernde Melk ein neuer Ökoplan für die Zukunft erstellt worden. Durch die schrittweise Renaturierung, Restrukturierung des Flusslaufes, sowie durch die Passierbarmachung von Hindernissen, wie Wehre und Klein-Kraftwerke, wurden neue Möglichkeiten für die Wiedereinbürgerung diverser heimischer Fischarten gesetzt. Der Gedanke, den Melkfluss, der bei Hochwasser über seine Ufer trat, zu bändigen, stammt seitens der Gemeindeleitung von St. Leonhard schon seit 1839. Von 1931 bis heute werden immer wieder Restrukturierungen durchgeführt. Übrigens: Der Zelkinger Ludwig Pichler hat auf seiner Webseite www.zelking.com ein schönes Archiv zur Melk zusammengefasst. Weitere Fotos zur Melk finden Sie auch in der Topothek.
Lesen Sie nächste Woche: Hochwasser: Die Melk als Naturgefahr.
Hymne an den Melkfluss:
Wo der Melkfluss seinen Ursprung, Quell' um Quell' sich dann vereint, wird daraus ein kleines Bächlein, auf dem oft die Sonne scheint.
Langsam wird es dann ein Flüsschen, windet sich langsam dahin. Tag für Tag sowie auch nächtlich, zieht es dich zum Endpunkt hin.
Fließt vorbei an Berg und Hügel, Märkte, Dörfer, Flur und Au. Eine Stadt grüßt dich von weitem, bis umfängt dich die Donau.
In dem Schoß bist du geborgen, bis du kommst ins Schwarze Meer. Dein Gewässer sieht die Heimat, kommst als Wolke wieder her.
Melkfluss, Melkfluss, kleines Wasser, auf der Erd' fast unbekannt. Trugst Geschichte in die Ferne, bist ein Teil vom Heimatland.
Ludwig Pichler
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