Erinnerung an den Burgherren, Dr. Jörg Mauthe (1924 bis 1986)
Dr. Jörg Mauthe: Querdenker, Vorreiter, Politiker, Autor, Burgbesitzer, begeisterter Tarockierer und Weitener, verstarb vor 30 Jahren.
Dr. Jörg Mauthe wurde 1924 in Wien geboren und hat sich in sämtlichen Massenmedien kreativ betätigt: im legendären "Rot-Weiß-Rot" ("Watschenmann" und "Radiofamilie"), in der "Furche" als Kunstkritiker und der "Presse" als Kulturredakteur, in der "Telefilm" als Geschäftsführer, im ORF als Programmplaner des Fernsehens.
Im Verlauf dieser und etlicher anderer Tätigkeiten hat er eine Unmenge von Artikeln, Drehbüchern und Bändchen geschrieben. 1975 erschien Jörg Mauthes erster Roman "Die große Hitze oder die "Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi"; 1976 sein "Nachdenkbuch für Österreicher", 1979 sein großer Roman "Die Vielgeliebte".
1975 ging er als "Watschenmann"-Kolumnist zum "Kurier".
1978 machte Jörg Mauthe eine ungeahnte Wandlung durch: Er ging in die Politik und schloss sich der Wiener Volkspartei des Dr. Erhard Busek an. Seither war er Gemeinderat in seinem Wohnbezirk, dem Alsergrund, und saß als Stadtrat im Wiener Stadtsenat. Und weil ihm das offenbar noch immer nicht genügte, schrieb er eine Fernsehserie ("Familie Merian") und gründete 1980 die Monatszeitschrift "Wiener Journal", deren Herausgeber er bis zu seinem Tod, am 29. Jänner 1986, war. Im März 1986 erschien posthum Jörg Mauthes letztes Buch "Demnächst".
Der Mensch Mauthe: ein begeisterter Weitener und Tarockierer:
Jörg Mauthe kaufte im Jahr 1972 die Burgruine Mollenburg in der Marktgemeinde Weiten (NÖ, Bezirk Melk) und restaurierte diese mit seinen Söhnen in langjähriger Handarbeit.
Mauthe war in dieser Zeit Ideengeber und Vorreiter der heutigen Dorf- und Stadterneuerung in Niederösterreich und nahm seine Wahlheimat Weiten im südlichem Waldviertel als Testprojekt für Fassadengestaltung und Ortskernbelebung her. Er konnte mit seinen Resultaten die niederösterreichische Politik überzeugen, welche sein Konzept übernahm, und bis heute umsetzt.
Dr. Mauthe war auch ein leidenschaftlicher Tarockierer. Das Kartenspiel "Königrufen" faszinierte Mauthe so sehr, dass regelmäßige Tarockrunden, nach getaner Redaktionsarbeit oder nach Sitzungen, zum Regelfall wurden.
Der Burgherr, Dr. Jörg Mauthe, ein begeisterter Weitener und Tarockierer starb vor 30 Jahren.
Für die Tarockrunde der Weitener Wirtschaft war dies Anlass genug, auf Mauthe's Mollenburg ein Tarockturnier zu veranstalten. Am Sonntag, 26.Juni 2016 kamen 52 Tarockspieler nach Weiten und verbrachten einen wunderbaren Tag auf der Mollenburg. Diese befindet sich noch immer im Besitz der Familie Mauthe, welche selbst am Turnier teilnahm und die Spieler herzlich als Gäste empfangen haben.
Der Obmann der Weitener Wirtschaft und Organisator, Hr. Franz Habegger, konnte die Turnierteilnehmer nicht nur mit der wunderbaren Kulisse der Mollenburg begeistern, sondern auch durch die perfekt organisierte Veranstaltung.
Die Teilnehmer des Tarockturniers kamen aus NÖ (Yspertal, Pöggstall, Weiten, Melk, Loosdorf) und aus Wien.
Als Sieger konnte der als Ersatzspieler vorgesehene Teilnehmer Hr. Gebhard Kristen aus Weiten punkten.
Insgesamt wurden unter den 52 Teilnehmern 17 Preise vergeben, welche von den Wirtschaftstreibenden aus Weiten kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Für die Verpflegung konnte der Dorferneuerungsverein der Marktgemeinde Weiten (Obfrau Vzbgm. Fletzberger Ramona) gewonnen werden.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer, der zahlreichen Zuseher und der Burgherrschaft waren durchwegs positiv, ein insgesamt gelungener Tag auf der Mollenburg in Weiten.
www.weiten.at/tarock
Fotos: Weitener Wirtschaft (Falk, Kristen)
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