Weltfrauentag am 8. März
"Frauen aus dem Bezirk Melk müssen sich mehr trauen"
Weltfrauentag am 8. März: Zwei starke Frauen aus dem Bezirk über ihren Kampf an die Spitze.
BEZIRK. In manchen Berufssparten werden sie noch belächelt, bekommen meist weniger Lohn für die gleiche Arbeit als das andere Geschlecht, und doch sind sie für ihre kleinen und großen "Fans" nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist von Frauen. Am 8. März gibt es für das weibliche Geschlecht einen Welttag, der auf die Rechte der Frauen aufmerksam machen soll. Die BEZIRKSBLÄTTER sprechen mit zwei starken Frauen, die sich durch harte Arbeit an die Spitze gekämpft haben.
"Männerhaufen antun"
Lisbeth Kern aus Petzenkirchen kennen viele als bestimmte, aber liebevolle Person. Sie lenkt die Geschicke der Marktgemeinde Petzenkirchen seit Jahrzehnten. "Ich kann mich noch an damals bei meiner Amtseinführung erinnern, als eine ältere Dame auf mich zukam und sagte: ,Das du dir des bei dem Männerhaufen antust‘. Ich hab es nicht bereut", sagt sie. Der Weg bis dorthin war teilweise steinig, aber hart erkämpft. Von der HAK ging es zur Gebietskrankenkasse nach St. Pölten und dann weiter nach Pöchlarn. Dort wurde sie die erste Bezirksstellenleiterin im Land. "Das war damals was Besonderes", erklärt Kern.
Politik in den Kinderschuhen
Auch politisch konnte sie in jungen Jahren schnell Fuß fassen. Mit 24 Jahren war sie bereits im Gemeinderat vertreten. Der damalige Bürgermeister war ihr Vater. "Ich hab mich schon immer dafür interessiert, wenn er über Sachen gesprochen hat, die er in der Gemeinde gemacht hat", so Kern. Jahre später, vor knapp 24 Jahren, steht sie nun selbst an der Spitze der Gemeinde. "Ich glaube, dass der Vorteil bei einer Frau an der Spitze ist, dass die Menschen anders als auf einen ,männlichen Chef‘ zugehen und auch sachlicher und mit Fingerspitzengefühl diskutiert wird", sagt die Ortschefin aus Erfahrung. Ebenfalls ganz oben steht Katharina Hameseder aus Loosdorf. Sie ist nicht nur Geschäftsführerin der Schedlmayer GesmbH, sondern ist für die Frauen in der Wirtschaft im Bezirk zuständig.
"Und seit 2012 auch Mutter meiner Zwillinge Paulina und Antonia. Bei uns wird familiärer Zusammenhalt großgeschrieben. Die Mädels werden stets involviert und wissen immer womit ich gerade beschäftigt bin bzw. was gerade gut läuft oder nicht", erklärt Hameseder. Für die gelernte Bürokauffrau zeichnet eine starke Frau Authentizität, Treue, Selbstbewusstsein und der Drang an einer Sache dranzubleiben, aus.
Familie muss dahinterstehen
Zum Schluss haben beide Damen noch Tipps für alle Frauen. "Frauen müssen über ihren Schatten springen und sich mehr trauen. Und wichtig ist auch, dass die Familie hinter einem steht", so Kern.
"Der Frauenanteil bei NÖs Unternehmensgründungen liegt derzeit bei 60 Prozent. Es ist wichtig, dass wir Frauen Mitspracherecht haben und zeigen, dass man(n) uns nicht unterschätzen darf. Wir sind genauso qualifiziert, haben genauso gute Ausbildungen und Fachwissen sowie gründen wir nachhaltiger und agieren ergebnisorientierter", erklärt Hameseder die Vorteile einer Frau.
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