Zwei Jahre Haft
Sexstraftäter zertrümmerte Polizeifahrzeuge im Bezirk Melk

Der 26-jährigen Oberösterreicher am Landesgericht St. Pölten | Foto: Ilse Probst
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  • Der 26-jährigen Oberösterreicher am Landesgericht St. Pölten
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Zu zwei Jahren Haft und der Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilte die St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer einen 26-jährigen Oberösterreicher, der seinen Aggressionen nicht nur gegenüber einer jungen Frau, sondern auch gegen vier Polizeifahrzeuge freien Lauf ließ (rechtskräftig).

BEZIRK. „Die Anklage ist ganz knapp am Vorwurf der Vergewaltigung vorbeigeschrammt“, meinte Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz, die wegen der traumatischen Folgen für die Frau den Zuspruch von 5.541 Euro bekam. Laut Staatsanwalt Leopold Bien hat der Beschuldigte die sexuelle Selbstbestimmung der 24-Jährigen massiv verletzt, indem er sie in ihrer Wohnung im Bezirk Melk durch sein aggressives Verhalten derart einschüchterte, dass sie seine sexuellen Bedürfnisse widerstandslos über sich ergehen ließ. Unter dem Vorwand, mit ihm spazieren gehen zu wollen, lockte sie ihn schließlich aus der Wohnung. Beim Anblick von vier Streifenwagen überkam den Angeklagten abermals die Wut. Er riss die Seitenspiegel ab und schlug die Frontscheiben, danach den Heckteil ein. Der Republik Österreich schuldet er daher nun auch noch 5.212 Euro.

"Hat herumgeschrien und geschlagen"

Für mehrere, auch einschlägige Vorstrafen machte der arbeitslose Kraftsportler immer wieder seinen Alkoholkonsum verantwortlich. Auch schon vor dem Treffen Mitte Oktober 2020 mit der Facebook-Bekanntschaft, die ihn vom Bahnhof abholte, war er nicht mehr ganz nüchtern. Er trank weiter und obwohl die Frau ihm über Facebook schon erklärt hatte, nur jemanden zum Reden treffen zu wollen, sei es ihm um Spaß und Sex gegangen. „Ich hab noch nie jemanden so schnell trinken gesehen, es war richtig grauslich“, erzählte das Opfer. In ihrer Wohnung, so die Zeugin, habe er wie irr herumgeschrien, ihr eine Ohrfeige verpasst und sie gewürgt. Völlig verängstigt habe sie sich nur mehr ruhig verhalten, „damit nicht noch Schlimmeres passiert“, und den Geschlechtsverkehr über sich ergehen lassen. Schließlich fasste sie Mut und äußerte, dass sie das nicht wolle. Für ihn sei das das erste Zeichen gewesen, dass sie kein weiteres Interesse an Sex habe und losgelassen, beteuerte er.

Seit 14. Lebensjahr Alkohol getrunken

Laut Gutachter Werner Brosch wurde bei dem Angeklagten ein Promillewert von 2,4 berechnet. Allerdings sei der Mann, der seit seinem 14. Lebensjahr Alkohol konsumiert, an große Mengen gewöhnt und daher als nur mittelgradig berauscht einzustufen. Aber nicht sein Alkoholkonsum sei die Ursache für sein Verhalten, sondern eine schwere psychische Beeinträchtigung, die der Grund für den hohen Konsum sei. Es bestehe ein erhöhtes Rückfallrisiko, wobei es auch zu schweren Gewalttaten kommen könne, so Brosch, dessen Empfehlung für die Einweisung zuletzt auch Verteidigerin Ilse Grond zustimmte.

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