Verhalten bei Unfällen
"Wer den Notruf wählt leistet schon Erste Hilfe"
BEZIRK. Stellen Sie sich vor, Sie haben mit Ihrem Auto oder Motorrad einen Unfall. Sie sind bei vollem Bewusstsein und wollen einen Notruf abgeben. Leider wurde Ihr Handy bei dem Unfall zerstört und Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen. Doch diese wird "verweigert". Klingt unfassbar brutal, ist aber einer Mutter mit Kind heuer in Mank passiert. Sie musste, nachdem niemand stehen geblieben ist oder an der Tür aufgemacht hat, einen kilometerlangen Marsch bis zur Polizei Mank auf sich nehmen um Hilfe zu bekommen.
Unterlassene Hilfeleistung
"Laut Paragraf 95 zählt dies zur unterlassenen Hilfeleistung und ist strafbar", erklärt Maximilian Hanke vom Roten Kreuz Melk. Die Scheu "etwas falsch zu machen" und Trickbetrüger, die Unfälle vortäuschen um Leute zu überfallen, hemmen die Menschen bei einem Unfall einzugreifen.
Anruf ist Erste Hilfe
"Unter Erste Hilfe zählt schon das Absetzen des Notrufes. Besser wir fahren einmal umsonst als einmal zu spät", so Hanke. Dabei kann der Notruf unterm Fahren (natürlich mit Freisprecheinrichtung) angerufen werden oder, wer stehen bleiben will, um sich zu vergewissern ob es ein Notfall ist, kann die Türen schließen und das Fenster einen kleinen Spalt aufmachen, um die Personen zu fragen ob sie Hilfe wollen.
Aktiv beim Unfall helfen
Wenn es aber keine "gewöhnliche Autopanne" ist, sondern ein richtiger Unfall, der kann natürlich neben dem Absetzen des Notrufes auch aktiv Erste Hilfe leisten. "Man braucht auch kein schlechtes Gewissen haben wenn man sich nicht zum Unfall traut, weil man kein Blut sehen kann oder man sich doch unsicher ist, wie man sich in der Situation verhält. Wichtig ist immer: Notruf wählen", betont der Sanitäter.
Sonst heißt es bei der Ersten Hilfe: Im Prinzip kann man nichts falsch machen, man rettet dadurch ein Leben. "Wer sich trotzdem unsicher ist, wie Erste Hilfe funktioniert, dem raten wir zum Besuch eines Erste Hilfe-Kurses", sagt Hanke. Alle Infos und Termine zu den Kursen: www.erstehilfe.at
Notrufnummern
Feuerwehr: 122
Polizei: 133
Rettung: 144
Euronotruf: 112
Bergrettung: 140
Notruf für Gehörlose: 0800 133 133
Die vier "W" beim Notruf: Wo, Was, Wie viele und Wer
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